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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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anderes Küchen-Geräthe, alles nach seiner Art, theils
von Meßing, theils von Eisen und so fort, worbey
eine erstaunliche Menge Töpffer-Zeug von verschie-
dener Art zum Gebrauche in die Küche befindlich.

Was die Haupt-Stücke unserer Verehrung a-
ber anbelanget, so mochten es wohl diese heissen, daß
einjeder ein so genanntes Feyer- oder Sonntags-
Kleid; darbey auf ein von etwas gröbern Tuche,
oder gemeines Werckel-Tags-Kleid bekam, welche
beyde vollständig nach Felsenburgischer Mode ge-
macht waren, auser diesem bekam jedweder noch 2.
Paar Wild-Lederne Beinkleider, auch Schue, Stie-
feln u. Strümpffe 3. und 4. fach. Unser Frauenzim-
mer, deren mancher sonsten ein Zwirns-Faden an
das Hertze gemachsen war, wolte seine Freygebig-
keit, ich weiß selber nicht warum?) auch auf einmahl
zum Vorscheine kommen, und dero Lichter leuchten
lassen, denn sie beschenckten meine so genannte Co-
lonie,
jeden mit 12. Unter und eben so vielen etwas
feinern Ober-Hembden, Halstüchern, Servietten,
Handtüchern, Schnupfftüchern und andern derglei-
chen Kleinigkeiten, worbey aber auch die schönsten
Bett-Uberzüge und Bett-Tücher waren, des üb-
rigen Haußraths gantz und gar nicht zu geden-
cken. Ja, ich wundere mich biß diese Stunde noch
fast halb todt, daß unser Frauenzimmer ihrem zarten
Hertzelein damahls dergleichen so gar gewaltige
Stösse geben können; Allein die Wahrheit zubeken-
nen, so haben sie, dem gemeinen Sprichworte | nach,
nichts weiter gethan, als Speck-Seiten nach Brat-
würsten zu werffen. Jedoch umgekehrt: denn ich
bin noch lange nicht fertig mit erzählen, hätte mir a-
ber selbsten nicht eingebildet, daß alle diese unsere ge-

ringen
(x) 3

anderes Kuͤchen-Geraͤthe, alles nach ſeiner Art, theils
von Meßing, theils von Eiſen und ſo fort, worbey
eine erſtaunliche Menge Toͤpffer-Zeug von verſchie-
dener Art zum Gebrauche in die Kuͤche befindlich.

Was die Haupt-Stuͤcke unſerer Verehrung a-
ber anbelanget, ſo mochten es wohl dieſe heiſſen, daß
einjeder ein ſo genanntes Feyer- oder Sonntags-
Kleid; darbey auf ein von etwas groͤbern Tuche,
oder gemeines Werckel-Tags-Kleid bekam, welche
beyde vollſtaͤndig nach Felſenburgiſcher Mode ge-
macht waren, auſer dieſem bekam jedweder noch 2.
Paar Wild-Lederne Beinkleider, auch Schue, Stie-
feln u. Struͤmpffe 3. und 4. fach. Unſer Frauenzim-
mer, deren mancher ſonſten ein Zwirns-Faden an
das Hertze gemachſen war, wolte ſeine Freygebig-
keit, ich weiß ſelber nicht warum?) auch auf einmahl
zum Vorſcheine kommen, und dero Lichter leuchten
laſſen, denn ſie beſchenckten meine ſo genannte Co-
lonie,
jeden mit 12. Unter und eben ſo vielen etwas
feinern Ober-Hembden, Halstuͤchern, Servietten,
Handtuͤchern, Schnupfftuͤchern und andern derglei-
chen Kleinigkeiten, worbey aber auch die ſchoͤnſten
Bett-Uberzuͤge und Bett-Tuͤcher waren, des uͤb-
rigen Haußraths gantz und gar nicht zu geden-
cken. Ja, ich wundere mich biß dieſe Stunde noch
faſt halb todt, daß unſer Frauenzimmer ihrem zarten
Hertzelein damahls dergleichen ſo gar gewaltige
Stoͤſſe geben koͤnnen; Allein die Wahrheit zubeken-
nen, ſo haben ſie, dem gemeinen Sprichworte | nach,
nichts weiter gethan, als Speck-Seiten nach Brat-
wuͤrſten zu werffen. Jedoch umgekehrt: denn ich
bin noch lange nicht fertig mit erzaͤhlen, haͤtte mir a-
ber ſelbſten nicht eingebildet, daß alle dieſe unſere ge-

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[325/0335] anderes Kuͤchen-Geraͤthe, alles nach ſeiner Art, theils von Meßing, theils von Eiſen und ſo fort, worbey eine erſtaunliche Menge Toͤpffer-Zeug von verſchie- dener Art zum Gebrauche in die Kuͤche befindlich. Was die Haupt-Stuͤcke unſerer Verehrung a- ber anbelanget, ſo mochten es wohl dieſe heiſſen, daß einjeder ein ſo genanntes Feyer- oder Sonntags- Kleid; darbey auf ein von etwas groͤbern Tuche, oder gemeines Werckel-Tags-Kleid bekam, welche beyde vollſtaͤndig nach Felſenburgiſcher Mode ge- macht waren, auſer dieſem bekam jedweder noch 2. Paar Wild-Lederne Beinkleider, auch Schue, Stie- feln u. Struͤmpffe 3. und 4. fach. Unſer Frauenzim- mer, deren mancher ſonſten ein Zwirns-Faden an das Hertze gemachſen war, wolte ſeine Freygebig- keit, ich weiß ſelber nicht warum?) auch auf einmahl zum Vorſcheine kommen, und dero Lichter leuchten laſſen, denn ſie beſchenckten meine ſo genannte Co- lonie, jeden mit 12. Unter und eben ſo vielen etwas feinern Ober-Hembden, Halstuͤchern, Servietten, Handtuͤchern, Schnupfftuͤchern und andern derglei- chen Kleinigkeiten, worbey aber auch die ſchoͤnſten Bett-Uberzuͤge und Bett-Tuͤcher waren, des uͤb- rigen Haußraths gantz und gar nicht zu geden- cken. Ja, ich wundere mich biß dieſe Stunde noch faſt halb todt, daß unſer Frauenzimmer ihrem zarten Hertzelein damahls dergleichen ſo gar gewaltige Stoͤſſe geben koͤnnen; Allein die Wahrheit zubeken- nen, ſo haben ſie, dem gemeinen Sprichworte | nach, nichts weiter gethan, als Speck-Seiten nach Brat- wuͤrſten zu werffen. Jedoch umgekehrt: denn ich bin noch lange nicht fertig mit erzaͤhlen, haͤtte mir a- ber ſelbſten nicht eingebildet, daß alle dieſe unſere ge- ringen (x) 3

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/335>, abgerufen am 24.11.2024.