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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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Portugall, noch Spanien an sich zu kauffen im
Stande sind; Allein, meine Herrn! (redete er fer-
ner) ob ihr gleich noch zur Zeit nicht hintergangen,
oder betrogen seyd, so könte es doch vielleicht in al-
ler Kürtze geschehen, wenn nicht der allmächtige
GOtt ein besonderes Auge auf euch hat, denn ich
bin in meinem Christenthume so weit erfahren, daß
derselbe Allmächtige heute bey Tage keine auseror-
dentlichen Wunder mehr thut, sondern es auf der
Menschen eigene Conduite ankommen lässet, ob sie
seinem vorgeschriebenen Gesetze folgen wollen, oder
nicht. Nun aber will euch Herrn Felsenburgern
nur so viel im Vertrauen sagen, daß ihr viel Feinde
habt, und zwar eures guten und geruhigen Lebens
halber, wer aber dieselben sind, solche will vorjetzo
eben nicht alle mit Nahmen nennen, jedoch die Herrn
H.--nicht verschweigen, die schon seit einigen Jah-
ren her ziemlicher Maassen nach euch geangelt ha-
ben, jedoch eure gantz besondere Vorsichtigkeit hat
alle ihre Anschläge, ohngeachtet, daß sie alle eure
Umstände, euren Reichthum und, so zu sagen, den
Bissen, den ihr in den Mund steckt, und den Tropf-
fen, den ihr aus euren Bechern trinckt, auf das al-
lergenaueste wissen, biß hieher zu nichte gemacht.
Wie es zugehet, daß ihr bey diesem und jenem so
verrathen seyd, will ich eben jetzo nicht sagen, denn
das ist res altioris indaginis; Dieses aber kan ich
im allergröstem Vertrauen sagen, daß zwey ver-
dammte Geister gegen euch gedungen worden, so
wohl euch, als uns armen 5. ehrlichen Kerls zu ver-
derben, allein, ihr gantzes Vornehmen soll ihnen
fehlschlagen. Jch weiß gewiß, daß ihr diese verdamm-

ten

Portugall, noch Spanien an ſich zu kauffen im
Stande ſind; Allein, meine Herrn! (redete er fer-
ner) ob ihr gleich noch zur Zeit nicht hintergangen,
oder betrogen ſeyd, ſo koͤnte es doch vielleicht in al-
ler Kuͤrtze geſchehen, wenn nicht der allmaͤchtige
GOtt ein beſonderes Auge auf euch hat, denn ich
bin in meinem Chriſtenthume ſo weit erfahren, daß
derſelbe Allmaͤchtige heute bey Tage keine auſeror-
dentlichen Wunder mehr thut, ſondern es auf der
Menſchen eigene Conduite ankommen laͤſſet, ob ſie
ſeinem vorgeſchriebenen Geſetze folgen wollen, oder
nicht. Nun aber will euch Herrn Felſenburgern
nur ſo viel im Vertrauen ſagen, daß ihr viel Feinde
habt, und zwar eures guten und geruhigen Lebens
halber, wer aber dieſelben ſind, ſolche will vorjetzo
eben nicht alle mit Nahmen nennen, jedoch die Herrn
H.--nicht verſchweigen, die ſchon ſeit einigen Jah-
ren her ziemlicher Maaſſen nach euch geangelt ha-
ben, jedoch eure gantz beſondere Vorſichtigkeit hat
alle ihre Anſchlaͤge, ohngeachtet, daß ſie alle eure
Umſtaͤnde, euren Reichthum und, ſo zu ſagen, den
Biſſen, den ihr in den Mund ſteckt, und den Tropf-
fen, den ihr aus euren Bechern trinckt, auf das al-
lergenaueſte wiſſen, biß hieher zu nichte gemacht.
Wie es zugehet, daß ihr bey dieſem und jenem ſo
verrathen ſeyd, will ich eben jetzo nicht ſagen, denn
das iſt res altioris indaginis; Dieſes aber kan ich
im allergroͤſtem Vertrauen ſagen, daß zwey ver-
dammte Geiſter gegen euch gedungen worden, ſo
wohl euch, als uns armen 5. ehrlichen Kerls zu ver-
derben, allein, ihr gantzes Vornehmen ſoll ihnen
fehlſchlagen. Jch weiß gewiß, daß ihr dieſe verdam̃-

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[352/0362] Portugall, noch Spanien an ſich zu kauffen im Stande ſind; Allein, meine Herrn! (redete er fer- ner) ob ihr gleich noch zur Zeit nicht hintergangen, oder betrogen ſeyd, ſo koͤnte es doch vielleicht in al- ler Kuͤrtze geſchehen, wenn nicht der allmaͤchtige GOtt ein beſonderes Auge auf euch hat, denn ich bin in meinem Chriſtenthume ſo weit erfahren, daß derſelbe Allmaͤchtige heute bey Tage keine auſeror- dentlichen Wunder mehr thut, ſondern es auf der Menſchen eigene Conduite ankommen laͤſſet, ob ſie ſeinem vorgeſchriebenen Geſetze folgen wollen, oder nicht. Nun aber will euch Herrn Felſenburgern nur ſo viel im Vertrauen ſagen, daß ihr viel Feinde habt, und zwar eures guten und geruhigen Lebens halber, wer aber dieſelben ſind, ſolche will vorjetzo eben nicht alle mit Nahmen nennen, jedoch die Herrn H.--nicht verſchweigen, die ſchon ſeit einigen Jah- ren her ziemlicher Maaſſen nach euch geangelt ha- ben, jedoch eure gantz beſondere Vorſichtigkeit hat alle ihre Anſchlaͤge, ohngeachtet, daß ſie alle eure Umſtaͤnde, euren Reichthum und, ſo zu ſagen, den Biſſen, den ihr in den Mund ſteckt, und den Tropf- fen, den ihr aus euren Bechern trinckt, auf das al- lergenaueſte wiſſen, biß hieher zu nichte gemacht. Wie es zugehet, daß ihr bey dieſem und jenem ſo verrathen ſeyd, will ich eben jetzo nicht ſagen, denn das iſt res altioris indaginis; Dieſes aber kan ich im allergroͤſtem Vertrauen ſagen, daß zwey ver- dammte Geiſter gegen euch gedungen worden, ſo wohl euch, als uns armen 5. ehrlichen Kerls zu ver- derben, allein, ihr gantzes Vornehmen ſoll ihnen fehlſchlagen. Jch weiß gewiß, daß ihr dieſe verdam̃- ten

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/362>, abgerufen am 21.11.2024.