Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

Bild:
<< vorherige Seite
schädiget, ausgenommen, daß die Fenster eine
starcke Ausbesserung brauchten.
7) Eben also sähe es auf der Albertus-Burg
aus, weilen wenig gantze Fenster darinnen anzu-
treffen, sonsten aber bemerckte man darinnen kei-
nen besondern Schaden, als in einem unterirrdi-
schen Gewölbe, und oben im Bogen desselben ei-
nen starcken Riß, so daß man wohl mit dem Arme
hinauf in die Höhe fahren könte, es gieng der-
selbe oben im Bogen von Norden gegen Sü-
den zu.
8) Ein und andere kleine Schäden, die hie und
da in den Pflantz-Städten bemerckt worden, be-
lohneten sich kaum der Mühe, daß man davon
redete.
9) Eins wäre noch merckwürdig, daß eins von
unsern allergrösten Saltz-Gewölbern oder Gru-
ben eingeschossen wäre, welches uns aber keinen
Schaden, sondern vielmehr Vortheil brächte, im-
massen dadurch die Mühe auf eine Zeitlang er-
leichtert würde, das Saltz auszuhauen.

Dieses waren also die Haupt-Stücke unse-
res Rapports, worauf sich ein jeder bey dem Re-
gent
en und grauen Häuptern beuhrlaubte, und
seine ordentliche Wohnung suchte, allwo wir ins-
gesammt in ungestöhrter Ruhe blieben, und ein
jeder das seinige verrichtete.

Nächstfolgenden Sonntag, etwa eine Stun-
de nach Aufgang der Sonnen, lösete ich binnen
drey viertel Stunden 3. Canonen, eine nach der
andern. Hierauf begaben sich unsere Hn. Musici
auf den Thurm, und sungen unter Trompeten-

und
ſchaͤdiget, ausgenommen, daß die Fenſter eine
ſtarcke Ausbeſſerung brauchten.
7) Eben alſo ſaͤhe es auf der Albertus-Burg
aus, weilen wenig gantze Fenſter darinnen anzu-
treffen, ſonſten aber bemerckte man darinnen kei-
nen beſondern Schaden, als in einem unterirrdi-
ſchen Gewoͤlbe, und oben im Bogen deſſelben ei-
nen ſtarcken Riß, ſo daß man wohl mit dem Arme
hinauf in die Hoͤhe fahren koͤnte, es gieng der-
ſelbe oben im Bogen von Norden gegen Suͤ-
den zu.
8) Ein und andere kleine Schaͤden, die hie und
da in den Pflantz-Staͤdten bemerckt worden, be-
lohneten ſich kaum der Muͤhe, daß man davon
redete.
9) Eins waͤre noch merckwuͤrdig, daß eins von
unſern allergroͤſten Saltz-Gewoͤlbern oder Gru-
ben eingeſchoſſen waͤre, welches uns aber keinen
Schaden, ſondern vielmehr Vortheil braͤchte, im-
maſſen dadurch die Muͤhe auf eine Zeitlang er-
leichtert wuͤrde, das Saltz auszuhauen.

Dieſes waren alſo die Haupt-Stuͤcke unſe-
res Rapports, worauf ſich ein jeder bey dem Re-
gent
en und grauen Haͤuptern beuhrlaubte, und
ſeine ordentliche Wohnung ſuchte, allwo wir ins-
geſammt in ungeſtoͤhrter Ruhe blieben, und ein
jeder das ſeinige verrichtete.

Naͤchſtfolgenden Sonntag, etwa eine Stun-
de nach Aufgang der Sonnen, loͤſete ich binnen
drey viertel Stunden 3. Canonen, eine nach der
andern. Hierauf begaben ſich unſere Hn. Muſici
auf den Thurm, und ſungen unter Trompeten-

und
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0042" n="32"/>
&#x017F;cha&#x0364;diget, ausgenommen, daß die Fen&#x017F;ter eine<lb/>
&#x017F;tarcke Ausbe&#x017F;&#x017F;erung brauchten.</item><lb/>
          <item>7) Eben al&#x017F;o &#x017F;a&#x0364;he es auf der <hi rendition="#aq">Albertus-</hi>Burg<lb/>
aus, weilen wenig gantze Fen&#x017F;ter darinnen anzu-<lb/>
treffen, &#x017F;on&#x017F;ten aber bemerckte man darinnen kei-<lb/>
nen be&#x017F;ondern Schaden, als in einem unterirrdi-<lb/>
&#x017F;chen Gewo&#x0364;lbe, und oben im Bogen de&#x017F;&#x017F;elben ei-<lb/>
nen &#x017F;tarcken Riß, &#x017F;o daß man wohl mit dem Arme<lb/>
hinauf in die Ho&#x0364;he fahren ko&#x0364;nte, es gieng der-<lb/>
&#x017F;elbe oben im Bogen von Norden gegen Su&#x0364;-<lb/>
den zu.</item><lb/>
          <item>8) Ein und andere kleine Scha&#x0364;den, die hie und<lb/>
da in den Pflantz-Sta&#x0364;dten bemerckt worden, be-<lb/>
lohneten &#x017F;ich kaum der Mu&#x0364;he, daß man davon<lb/>
redete.</item><lb/>
          <item>9) Eins wa&#x0364;re noch merckwu&#x0364;rdig, daß eins von<lb/>
un&#x017F;ern allergro&#x0364;&#x017F;ten Saltz-Gewo&#x0364;lbern oder Gru-<lb/>
ben einge&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en wa&#x0364;re, welches uns aber keinen<lb/>
Schaden, &#x017F;ondern vielmehr Vortheil bra&#x0364;chte, im-<lb/>
ma&#x017F;&#x017F;en dadurch die Mu&#x0364;he auf eine Zeitlang er-<lb/>
leichtert wu&#x0364;rde, das Saltz auszuhauen.</item>
        </list><lb/>
        <p>Die&#x017F;es waren al&#x017F;o die Haupt-Stu&#x0364;cke un&#x017F;e-<lb/>
res <hi rendition="#aq">Rapports,</hi> worauf &#x017F;ich ein jeder bey dem <hi rendition="#aq">Re-<lb/>
gent</hi>en und grauen Ha&#x0364;uptern beuhrlaubte, und<lb/>
&#x017F;eine ordentliche Wohnung &#x017F;uchte, allwo wir ins-<lb/>
ge&#x017F;ammt in unge&#x017F;to&#x0364;hrter Ruhe blieben, und ein<lb/>
jeder das &#x017F;einige verrichtete.</p><lb/>
        <p>Na&#x0364;ch&#x017F;tfolgenden Sonntag, etwa eine Stun-<lb/>
de nach Aufgang der Sonnen, lo&#x0364;&#x017F;ete ich binnen<lb/>
drey viertel Stunden 3. <hi rendition="#aq">Canon</hi>en, eine nach der<lb/>
andern. Hierauf begaben &#x017F;ich un&#x017F;ere Hn. <hi rendition="#aq">Mu&#x017F;ici</hi><lb/>
auf den Thurm, und &#x017F;ungen unter Trompeten-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[32/0042] ſchaͤdiget, ausgenommen, daß die Fenſter eine ſtarcke Ausbeſſerung brauchten. 7) Eben alſo ſaͤhe es auf der Albertus-Burg aus, weilen wenig gantze Fenſter darinnen anzu- treffen, ſonſten aber bemerckte man darinnen kei- nen beſondern Schaden, als in einem unterirrdi- ſchen Gewoͤlbe, und oben im Bogen deſſelben ei- nen ſtarcken Riß, ſo daß man wohl mit dem Arme hinauf in die Hoͤhe fahren koͤnte, es gieng der- ſelbe oben im Bogen von Norden gegen Suͤ- den zu. 8) Ein und andere kleine Schaͤden, die hie und da in den Pflantz-Staͤdten bemerckt worden, be- lohneten ſich kaum der Muͤhe, daß man davon redete. 9) Eins waͤre noch merckwuͤrdig, daß eins von unſern allergroͤſten Saltz-Gewoͤlbern oder Gru- ben eingeſchoſſen waͤre, welches uns aber keinen Schaden, ſondern vielmehr Vortheil braͤchte, im- maſſen dadurch die Muͤhe auf eine Zeitlang er- leichtert wuͤrde, das Saltz auszuhauen. Dieſes waren alſo die Haupt-Stuͤcke unſe- res Rapports, worauf ſich ein jeder bey dem Re- genten und grauen Haͤuptern beuhrlaubte, und ſeine ordentliche Wohnung ſuchte, allwo wir ins- geſammt in ungeſtoͤhrter Ruhe blieben, und ein jeder das ſeinige verrichtete. Naͤchſtfolgenden Sonntag, etwa eine Stun- de nach Aufgang der Sonnen, loͤſete ich binnen drey viertel Stunden 3. Canonen, eine nach der andern. Hierauf begaben ſich unſere Hn. Muſici auf den Thurm, und ſungen unter Trompeten- und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/42
Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/42>, abgerufen am 21.11.2024.