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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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unserm Seegen überall hin solten, und dieserwe-
gen noch verschiedene Vorraths-Häuser aufbau-
en, auch noch viele Keller eingraben musten, um
den kostbaren Wein, dergleichen wir auf dieser
Jnsul noch niemahls gehabt, nicht verderben zu
lassen; bey welcher Gelegenheit denn die Faßbin-
der, deren so genannte Jnnung sich bereits starck
vermehret, ein ziemlich Stückgen Arbeit bekamen.

Mittlerweile, da alles, was sich auf der Jn-
sul nur regen konte, vom Grösten biß zum Klei-
nesten, mit der allerfleißigsten Arbeit beschäfftiget
war, beredeten Mons. Plager, Litzberg, Cramer
und ich, nebst andern guten Freunden uns unter
einander, die Fahrden nach der Jnsul Klein-Fel-
senburg aufs neue fortzusetzen, um zu sehen, was
unsere daselbst zurück gelassenen Brüder benebst
den Portugiesen vor gut Garn spönnen.

Demnach traten wir diese Fahrden wöchent-
lich 2. biß 3. mahl an, brachten den dasigen allezeit
die besten Lebens-Mittel mit, und traffen dieselben
jedes mahl lustig und aufgeräumt, auch in der
schönsten Ordnung an, indem sie von Zeit zu
Zeit dermassen überflüßig zugeführt bekommen hat-
ten, daß sie weder über Mangel, Noth, noch Hun-
ger klagen konten. Vincentius schien vor Freu-
den gantz auser sich selbst zu seyn, als er uns zum
ersten mahle wieder erblickte, ja, er wuste seine
Hochachtung gegen uns nicht gnugsam an den Tag
zu legen, dergleichen seine Cameraden auch tha-
ten. Wie wir sie nun mit starckem Geträncke, so
wohl von allerley Weinen, als von andern Sor-
ten, recht ungemein gelabet hatten, sie uns herge-

gen

unſerm Seegen uͤberall hin ſolten, und dieſerwe-
gen noch verſchiedene Vorraths-Haͤuſer aufbau-
en, auch noch viele Keller eingraben muſten, um
den koſtbaren Wein, dergleichen wir auf dieſer
Jnſul noch niemahls gehabt, nicht verderben zu
laſſen; bey welcher Gelegenheit denn die Faßbin-
der, deren ſo genannte Jnnung ſich bereits ſtarck
vermehret, ein ziemlich Stuͤckgen Arbeit bekamen.

Mittlerweile, da alles, was ſich auf der Jn-
ſul nur regen konte, vom Groͤſten biß zum Klei-
neſten, mit der allerfleißigſten Arbeit beſchaͤfftiget
war, beredeten Monſ. Plager, Litzberg, Cramer
und ich, nebſt andern guten Freunden uns unter
einander, die Fahrden nach der Jnſul Klein-Fel-
ſenburg aufs neue fortzuſetzen, um zu ſehen, was
unſere daſelbſt zuruͤck gelaſſenen Bruͤder benebſt
den Portugieſen vor gut Garn ſpoͤnnen.

Demnach traten wir dieſe Fahrden woͤchent-
lich 2. biß 3. mahl an, brachten den daſigen allezeit
die beſten Lebens-Mittel mit, und traffen dieſelben
jedes mahl luſtig und aufgeraͤumt, auch in der
ſchoͤnſten Ordnung an, indem ſie von Zeit zu
Zeit dermaſſen uͤberfluͤßig zugefuͤhrt bekommen hat-
ten, daß ſie weder uͤber Mangel, Noth, noch Hun-
ger klagen konten. Vincentius ſchien vor Freu-
den gantz auſer ſich ſelbſt zu ſeyn, als er uns zum
erſten mahle wieder erblickte, ja, er wuſte ſeine
Hochachtung gegen uns nicht gnugſam an den Tag
zu legen, dergleichen ſeine Cameraden auch tha-
ten. Wie wir ſie nun mit ſtarckem Getraͤncke, ſo
wohl von allerley Weinen, als von andern Sor-
ten, recht ungemein gelabet hatten, ſie uns herge-

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[518/0528] unſerm Seegen uͤberall hin ſolten, und dieſerwe- gen noch verſchiedene Vorraths-Haͤuſer aufbau- en, auch noch viele Keller eingraben muſten, um den koſtbaren Wein, dergleichen wir auf dieſer Jnſul noch niemahls gehabt, nicht verderben zu laſſen; bey welcher Gelegenheit denn die Faßbin- der, deren ſo genannte Jnnung ſich bereits ſtarck vermehret, ein ziemlich Stuͤckgen Arbeit bekamen. Mittlerweile, da alles, was ſich auf der Jn- ſul nur regen konte, vom Groͤſten biß zum Klei- neſten, mit der allerfleißigſten Arbeit beſchaͤfftiget war, beredeten Monſ. Plager, Litzberg, Cramer und ich, nebſt andern guten Freunden uns unter einander, die Fahrden nach der Jnſul Klein-Fel- ſenburg aufs neue fortzuſetzen, um zu ſehen, was unſere daſelbſt zuruͤck gelaſſenen Bruͤder benebſt den Portugieſen vor gut Garn ſpoͤnnen. Demnach traten wir dieſe Fahrden woͤchent- lich 2. biß 3. mahl an, brachten den daſigen allezeit die beſten Lebens-Mittel mit, und traffen dieſelben jedes mahl luſtig und aufgeraͤumt, auch in der ſchoͤnſten Ordnung an, indem ſie von Zeit zu Zeit dermaſſen uͤberfluͤßig zugefuͤhrt bekommen hat- ten, daß ſie weder uͤber Mangel, Noth, noch Hun- ger klagen konten. Vincentius ſchien vor Freu- den gantz auſer ſich ſelbſt zu ſeyn, als er uns zum erſten mahle wieder erblickte, ja, er wuſte ſeine Hochachtung gegen uns nicht gnugſam an den Tag zu legen, dergleichen ſeine Cameraden auch tha- ten. Wie wir ſie nun mit ſtarckem Getraͤncke, ſo wohl von allerley Weinen, als von andern Sor- ten, recht ungemein gelabet hatten, ſie uns herge- gen

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 518. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/528>, abgerufen am 22.11.2024.