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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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den Ausfluß der kleinen See geschmissen werden.
Die Pferde, Esel und Cameele, deren letztern Gat-
tung wir nach eurer Zeit 3. Stück bekommen,
nemlich, 1. Männlein und 2. Weiblein, haben
sich zu unserer Lust und Nutzen auch schon unver-
gleichlich vermehret, demnach fehlet uns weiter
nichts, als ein Paar Elephanten, wovon wir
gern Zucht haben möchten, der Löwe, den die
Printzeßin Christiana mit sich gebracht, wird
seines gleichen vermuthlich schon in dem Ro-
berts-Raumer ungeheuer dicken Walde gefun-
den haben; wie wir denn gantz sicher angemerckt,
daß sich in diesem Walde nicht allein Löwen, son-
dern auch Leoparden, Tieger-Thiere, Bären und
andere reissende Thiere aufhalten; welche wir a-
ber lieber vertilgen, als zugeben wollen, daß sie
sich vermehren möchten, es sey denn, daß sich
einige zu unserer Lust so gewöhnen liessen, wie die
Printzeßin Christiana ihren Löwen gewöhnet
hat, welches denn, wie ich glaube, durch Vor-
sicht, Geschicklichkeit und Kunst eine gantz natür-
liche Sache seyn kan, und ohne alle Zauberey zu-
gehen wird. Das Affen-Geschlecht haben wir
bey nahe gantz und gar vertilget, biß auf einige,
die uns als Knechte und Mägde dienen, und sich
ziemlich getreu und redlich aufführen; jedoch spü-
ren wir, daß sich dennoch einige dieses Affen-Ge-
schlechts in den wilden Wäldern, und sonder-
lich bey den Cocos-Bäumen aufhalten, welche
aber Vogelfrey gemacht sind, so daß sie von ei-
nem jeden, der sie antrifft, auf die Köpffe geschos-
sen werden können, indem sie uns allzu vielen

Schaden

den Ausfluß der kleinen See geſchmiſſen werden.
Die Pferde, Eſel und Cameele, deren letztern Gat-
tung wir nach eurer Zeit 3. Stuͤck bekommen,
nemlich, 1. Maͤnnlein und 2. Weiblein, haben
ſich zu unſerer Luſt und Nutzen auch ſchon unver-
gleichlich vermehret, demnach fehlet uns weiter
nichts, als ein Paar Elephanten, wovon wir
gern Zucht haben moͤchten, der Loͤwe, den die
Printzeßin Chriſtiana mit ſich gebracht, wird
ſeines gleichen vermuthlich ſchon in dem Ro-
berts-Raumer ungeheuer dicken Walde gefun-
den haben; wie wir denn gantz ſicher angemerckt,
daß ſich in dieſem Walde nicht allein Loͤwen, ſon-
dern auch Leoparden, Tieger-Thiere, Baͤren und
andere reiſſende Thiere aufhalten; welche wir a-
ber lieber vertilgen, als zugeben wollen, daß ſie
ſich vermehren moͤchten, es ſey denn, daß ſich
einige zu unſerer Luſt ſo gewoͤhnen lieſſen, wie die
Printzeßin Chriſtiana ihren Loͤwen gewoͤhnet
hat, welches denn, wie ich glaube, durch Vor-
ſicht, Geſchicklichkeit und Kunſt eine gantz natuͤr-
liche Sache ſeyn kan, und ohne alle Zauberey zu-
gehen wird. Das Affen-Geſchlecht haben wir
bey nahe gantz und gar vertilget, biß auf einige,
die uns als Knechte und Maͤgde dienen, und ſich
ziemlich getreu und redlich auffuͤhren; jedoch ſpuͤ-
ren wir, daß ſich dennoch einige dieſes Affen-Ge-
ſchlechts in den wilden Waͤldern, und ſonder-
lich bey den Cocos-Baͤumen aufhalten, welche
aber Vogelfrey gemacht ſind, ſo daß ſie von ei-
nem jeden, der ſie antrifft, auf die Koͤpffe geſchoſ-
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Schaden
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[527/0537] den Ausfluß der kleinen See geſchmiſſen werden. Die Pferde, Eſel und Cameele, deren letztern Gat- tung wir nach eurer Zeit 3. Stuͤck bekommen, nemlich, 1. Maͤnnlein und 2. Weiblein, haben ſich zu unſerer Luſt und Nutzen auch ſchon unver- gleichlich vermehret, demnach fehlet uns weiter nichts, als ein Paar Elephanten, wovon wir gern Zucht haben moͤchten, der Loͤwe, den die Printzeßin Chriſtiana mit ſich gebracht, wird ſeines gleichen vermuthlich ſchon in dem Ro- berts-Raumer ungeheuer dicken Walde gefun- den haben; wie wir denn gantz ſicher angemerckt, daß ſich in dieſem Walde nicht allein Loͤwen, ſon- dern auch Leoparden, Tieger-Thiere, Baͤren und andere reiſſende Thiere aufhalten; welche wir a- ber lieber vertilgen, als zugeben wollen, daß ſie ſich vermehren moͤchten, es ſey denn, daß ſich einige zu unſerer Luſt ſo gewoͤhnen lieſſen, wie die Printzeßin Chriſtiana ihren Loͤwen gewoͤhnet hat, welches denn, wie ich glaube, durch Vor- ſicht, Geſchicklichkeit und Kunſt eine gantz natuͤr- liche Sache ſeyn kan, und ohne alle Zauberey zu- gehen wird. Das Affen-Geſchlecht haben wir bey nahe gantz und gar vertilget, biß auf einige, die uns als Knechte und Maͤgde dienen, und ſich ziemlich getreu und redlich auffuͤhren; jedoch ſpuͤ- ren wir, daß ſich dennoch einige dieſes Affen-Ge- ſchlechts in den wilden Waͤldern, und ſonder- lich bey den Cocos-Baͤumen aufhalten, welche aber Vogelfrey gemacht ſind, ſo daß ſie von ei- nem jeden, der ſie antrifft, auf die Koͤpffe geſchoſ- ſen werden koͤnnen, indem ſie uns allzu vielen Schaden

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 527. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/537>, abgerufen am 21.11.2024.