verwundern konten, denn er hatte in einem ziemlich weitläufftigen Bezirck, an Pferden, Eseln, Maul- Thieren, Rind-Vieh und dergleichen alles in eine solche Ordnung gebracht, daß von jeder Art, Jung und Alt ein jedes sein besonderes Behältniß hatte.
Von dar reiseten wir nach Davids-Raum, und traffen unsern lieben Bruder Töpffer eben in der Arbeit an, daß er mit seinen Gehülffen auf ein- mahl 4. Töpffer-Oefen geheitzt und angezündet hat- te. Wir wolten ihn nicht verschmähen, weiln er uns nach der Felsenburgischen Art aufs beste bewirthe- te, liessen uns also auch bewegen, eine Nacht bey ihm zu bleiben, da denn früh Morgens unsere fernere Reise auf Stephans-Jacobs- und Johannis- Raum zugieng, auf welcher Reise denn den jungen CapitainHorn nichts mehr ergötzte, als die unter- wegs angetroffene Glas-Hütte, in welcher wir uns 2. Tage aufhielten; hernach unsern Weg um die grosse See herum weiter auf Christophs-Roberts- Christians-und Simons-Raum fortsetzten, mithin also nach Verlauff 14. Tagen, da wir das gantze Land durchstrichen, wieder glücklich auf der Alberts- Burg anlangten, und vielerley gute und böse Be- gebenheiten, aber auch viele besondere Curiositae- ten in Erfahrung gebracht hatten.
Nachdem nun diese Reise geschehen war, reg- te sich CapitainHornSen. in Geheim am ersten, mit der Bitte: daß wir seinen Bruder, so bald als es nur immer möglich, wieder fortschaffen solten, worauf er denn ohne fernern Anstand mit seiner auf hiesiger Jnsul verlobten Braut Hochzeit ma-
chen
verwundern konten, denn er hatte in einem ziemlich weitlaͤufftigen Bezirck, an Pferden, Eſeln, Maul- Thieren, Rind-Vieh und dergleichen alles in eine ſolche Ordnung gebracht, daß von jeder Art, Jung und Alt ein jedes ſein beſonderes Behaͤltniß hatte.
Von dar reiſeten wir nach Davids-Raum, und traffen unſern lieben Bruder Toͤpffer eben in der Arbeit an, daß er mit ſeinen Gehuͤlffen auf ein- mahl 4. Toͤpffer-Oefen geheitzt und angezuͤndet hat- te. Wir wolten ihn nicht verſchmaͤhen, weiln er uns nach der Felſenburgiſchen Art aufs beſte bewirthe- te, lieſſen uns alſo auch bewegen, eine Nacht bey ihm zu bleiben, da denn fruͤh Morgens unſere fernere Reiſe auf Stephans-Jacobs- und Johannis- Raum zugieng, auf welcher Reiſe denn den jungen CapitainHorn nichts mehr ergoͤtzte, als die unter- wegs angetroffene Glas-Huͤtte, in welcher wir uns 2. Tage aufhielten; hernach unſern Weg um die groſſe See herum weiter auf Chriſtophs-Roberts- Chriſtians-und Simons-Raum fortſetzten, mithin alſo nach Verlauff 14. Tagen, da wir das gantze Land durchſtrichen, wieder gluͤcklich auf der Alberts- Burg anlangten, und vielerley gute und boͤſe Be- gebenheiten, aber auch viele beſondere Curioſitæ- ten in Erfahrung gebracht hatten.
Nachdem nun dieſe Reiſe geſchehen war, reg- te ſich CapitainHornSen. in Geheim am erſten, mit der Bitte: daß wir ſeinen Bruder, ſo bald als es nur immer moͤglich, wieder fortſchaffen ſolten, worauf er denn ohne fernern Anſtand mit ſeiner auf hieſiger Jnſul verlobten Braut Hochzeit ma-
chen
<TEI><text><body><divn="1"><floatingText><body><div><p><pbfacs="#f0540"n="530"/>
verwundern konten, denn er hatte in einem ziemlich<lb/>
weitlaͤufftigen Bezirck, an Pferden, Eſeln, Maul-<lb/>
Thieren, Rind-Vieh und dergleichen alles in eine<lb/>ſolche Ordnung gebracht, daß von jeder Art, Jung<lb/>
und Alt ein jedes ſein beſonderes Behaͤltniß hatte.</p><lb/><p>Von dar reiſeten wir nach Davids-Raum,<lb/>
und traffen unſern lieben Bruder Toͤpffer eben in<lb/>
der Arbeit an, daß er mit ſeinen Gehuͤlffen auf ein-<lb/>
mahl 4. Toͤpffer-Oefen geheitzt und angezuͤndet hat-<lb/>
te. Wir wolten ihn nicht verſchmaͤhen, weiln er uns<lb/>
nach der Felſenburgiſchen Art aufs beſte bewirthe-<lb/>
te, lieſſen uns alſo auch bewegen, eine Nacht bey ihm<lb/>
zu bleiben, da denn fruͤh Morgens unſere fernere<lb/>
Reiſe auf Stephans-Jacobs- und Johannis-<lb/>
Raum zugieng, auf welcher Reiſe denn den jungen<lb/><hirendition="#aq">Capitain</hi><hirendition="#fr">Horn</hi> nichts mehr ergoͤtzte, als die unter-<lb/>
wegs angetroffene Glas-Huͤtte, in welcher wir uns<lb/>
2. Tage aufhielten; hernach unſern Weg um die<lb/>
groſſe See herum weiter auf Chriſtophs-Roberts-<lb/>
Chriſtians-und Simons-Raum fortſetzten, mithin<lb/>
alſo nach Verlauff 14. Tagen, da wir das gantze<lb/>
Land durchſtrichen, wieder gluͤcklich auf der Alberts-<lb/>
Burg anlangten, und vielerley gute und boͤſe Be-<lb/>
gebenheiten, aber auch viele beſondere <hirendition="#aq">Curioſitæ-<lb/>
t</hi>en in Erfahrung gebracht hatten.</p><lb/><p>Nachdem nun dieſe Reiſe geſchehen war, reg-<lb/>
te ſich <hirendition="#aq">Capitain</hi><hirendition="#fr">Horn</hi><hirendition="#aq">Sen.</hi> in Geheim am erſten,<lb/>
mit der Bitte: daß wir ſeinen Bruder, ſo bald als<lb/>
es nur immer moͤglich, wieder fortſchaffen ſolten,<lb/>
worauf er denn ohne fernern Anſtand mit ſeiner<lb/>
auf hieſiger Jnſul verlobten Braut Hochzeit ma-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">chen</fw><lb/></p></div></body></floatingText></div></body></text></TEI>
[530/0540]
verwundern konten, denn er hatte in einem ziemlich
weitlaͤufftigen Bezirck, an Pferden, Eſeln, Maul-
Thieren, Rind-Vieh und dergleichen alles in eine
ſolche Ordnung gebracht, daß von jeder Art, Jung
und Alt ein jedes ſein beſonderes Behaͤltniß hatte.
Von dar reiſeten wir nach Davids-Raum,
und traffen unſern lieben Bruder Toͤpffer eben in
der Arbeit an, daß er mit ſeinen Gehuͤlffen auf ein-
mahl 4. Toͤpffer-Oefen geheitzt und angezuͤndet hat-
te. Wir wolten ihn nicht verſchmaͤhen, weiln er uns
nach der Felſenburgiſchen Art aufs beſte bewirthe-
te, lieſſen uns alſo auch bewegen, eine Nacht bey ihm
zu bleiben, da denn fruͤh Morgens unſere fernere
Reiſe auf Stephans-Jacobs- und Johannis-
Raum zugieng, auf welcher Reiſe denn den jungen
Capitain Horn nichts mehr ergoͤtzte, als die unter-
wegs angetroffene Glas-Huͤtte, in welcher wir uns
2. Tage aufhielten; hernach unſern Weg um die
groſſe See herum weiter auf Chriſtophs-Roberts-
Chriſtians-und Simons-Raum fortſetzten, mithin
alſo nach Verlauff 14. Tagen, da wir das gantze
Land durchſtrichen, wieder gluͤcklich auf der Alberts-
Burg anlangten, und vielerley gute und boͤſe Be-
gebenheiten, aber auch viele beſondere Curioſitæ-
ten in Erfahrung gebracht hatten.
Nachdem nun dieſe Reiſe geſchehen war, reg-
te ſich Capitain Horn Sen. in Geheim am erſten,
mit der Bitte: daß wir ſeinen Bruder, ſo bald als
es nur immer moͤglich, wieder fortſchaffen ſolten,
worauf er denn ohne fernern Anſtand mit ſeiner
auf hieſiger Jnſul verlobten Braut Hochzeit ma-
chen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 530. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/540>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.