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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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Seiten-Gewehr, auch iſt ihnen meine natuͤrliche
Staͤrcke der Glieder durch viele gemachte Pro-
ben bekannt.)

So bald er uͤber Boord geſtiegen, hielte er
mit ſeinem Saͤbel aus, mir einen toͤdtlichen Streich
zu geben, allein, ich danckte damahls GOtt, daß
mir meine Fechtmeiſters in Jtalien und andern
Laͤndern das pariren gelernet hatten, derowegen
ſchlug ich in groͤſſeſter Geſchwindigkeit nicht allein
ſeinen Saͤbel aus, daß er ihm vor die Fuͤſſe fiel,
ſondern ich verſetzte ihm, aus allen meinen Leibes-
Kraͤfften, einen ſolchen gewaltigen Hieb uͤber den
Kopff, daß ihm beyde Theile auf den Schultern
lagen.

Man ſolte wohl meynen, ich machte Wind,
um mich nur groß zu machen, allein, auf meinem
Schiffe ſind noch mehr als 50. Perſonen gegen-
waͤrtig, die es mit ihren Augen geſehen haben.

Acht biß zwoͤlff anderen, die eben dieſe Leiter
herauf geklettert kamen, und ſich auf meinem
Schiffe divertiren wolten, gieng es, wo nicht auf
gleiche Art, jedoch ſo, daß ſie entweder durch mei-
nen Pallaſch oder Piſtolen ins Reich der Todten
geſchickt wurden. Meine Leute folgten meinem
Exempel, und fochten, nachdem ſie ſich dann und
wann verſchoſſen hatten, mit ihren Saͤbeln, wie
die Loͤwen, ſo daß mancher Barbar herunter in
die See purtzeln muſte, ehe er uͤber Boord geſtie-
gen war, mancher aber, der ſich gluͤcklich geſchaͤtzt,
den Boord mit ſeinen Haͤnden betaſtet und uͤber-
ſtiegen zu haben, den Augenblick ſeine ewige
Schlaf-Staͤtte fand.

Mitt-

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/72>, abgerufen am 24.02.2025.