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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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erworben, daß ich ſie niemahls gedraͤngt
und durch
Execution erpreſſen laſſen, was
ſie mir zu zahlen ſchuldig geweſen, viel-
mehr manchen durch die Finger geſehen, und
nach
proportion ſeiner Armuth, offtermah-
len mehr, als die Helffte geſchenckt, weſſent-
wegen ich mich getrauete, wenn ich mich im
Walde oder Felde verirret haͤtte, es ſey bey Ta-
ge oder Nacht, in eines jeden mir begeg-
nenden Unterthanen Schooſſe, ob es auch
der geringſte waͤre, ſanfft und ſicher zu ſchlaf-
fen. Auſſer dieſen allen gefaͤllet dieſes mei-
nen Unterthanen unvergleichlich wohl, daß
ich eine ſcharffe Zucht unter meiner
Soldates-
qve
halte, deren ich 3000. regulirte Mann-
ſchafft, ohne die Land-Militz, unter mei-
nem
Commando habe. Meine Soldaten ha-
ben mich alle lieb und werth, weilen ich ih-
nen ihr Brod und Geld richtiger austheilen
laſſe, als meine Vorfahren ſeithero gethan.
Jch bin ein Mann, der, weil er bedenckt,
daß ihm GOtt eine
honorable Charge, auch
Geld und Gut nach ſeinem Stande zum U-
berfluß gegeben, das
Suum cuiqve wohl ob-
ſervi
rt. Mein eintziges Vergnuͤgen iſt die-
ſes, wenn ich mercke, daß ich und meine
Fa-
milie
ſich geſund befinden, hernach mein
Amt behoͤrig verrichten, und den Armen
Gutes thun kan, als deren Freund ich im
hoͤchſten
grade bin, denn ich bemercke, daß
die Armen mir viel Seegen ins Hauß be-
then, ohngeacht ich ſchon ſo viel habe, mich

und

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/88>, abgerufen am 24.02.2025.