Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schnitzler, Arthur: Reigen. Wien, 1903.

Bild:
<< vorherige Seite
Das süße Mädel.
Also, wenn ich die Wahrheit sagen soll: ja.
Der Gatte.
Siehst du, das g'fallt mir, daß du doch
wenigstens aufrichtig bist.
Das süße Mädel.
Aber nicht so -- wie du dir's wieder denkst.
Mit einer Freundin und ihrem Bräutigam
bin ich im chambre separee gewesen, heuer
im Fasching einmal.
Der Gatte.
Es wär' ja auch kein Malheur, wenn du ein-
mal -- mit deinem Geliebten --
Das süße Mädel.
Natürlich wär's kein Malheur. Aber ich hab'
kein' Geliebten.
Der Gatte.
Na geh'.
Das süße Mädel.
Meiner Seel', ich hab' keinen.

Das süße Mädel.
Also, wenn ich die Wahrheit sagen soll: ja.
Der Gatte.
Siehst du, das g’fallt mir, daß du doch
wenigstens aufrichtig bist.
Das süße Mädel.
Aber nicht so — wie du dir’s wieder denkst.
Mit einer Freundin und ihrem Bräutigam
bin ich im chambre separée gewesen, heuer
im Fasching einmal.
Der Gatte.
Es wär’ ja auch kein Malheur, wenn du ein-
mal — mit deinem Geliebten —
Das süße Mädel.
Natürlich wär’s kein Malheur. Aber ich hab’
kein’ Geliebten.
Der Gatte.
Na geh’.
Das süße Mädel.
Meiner Seel’, ich hab’ keinen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <pb facs="#f0126" n="118"/>
        <sp who="#MAEDEL">
          <speaker> <hi rendition="#b">Das süße Mädel.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Also, wenn ich die Wahrheit sagen soll: ja.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#GATTE">
          <speaker> <hi rendition="#b">Der Gatte.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Siehst du, das g&#x2019;fallt mir, daß du doch<lb/>
wenigstens aufrichtig bist.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#MAEDEL">
          <speaker> <hi rendition="#b">Das süße Mädel.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Aber nicht so &#x2014; wie du dir&#x2019;s wieder denkst.<lb/>
Mit einer Freundin und ihrem Bräutigam<lb/>
bin ich im chambre separée gewesen, heuer<lb/>
im Fasching einmal.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#GATTE">
          <speaker> <hi rendition="#b">Der Gatte.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Es wär&#x2019; ja auch kein Malheur, wenn du ein-<lb/>
mal &#x2014; mit deinem Geliebten &#x2014;</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#MAEDEL">
          <speaker> <hi rendition="#b">Das süße Mädel.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Natürlich wär&#x2019;s kein Malheur. Aber ich hab&#x2019;<lb/>
kein&#x2019; Geliebten.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#GATTE">
          <speaker> <hi rendition="#b">Der Gatte.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Na geh&#x2019;.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#MAEDEL">
          <speaker> <hi rendition="#b">Das süße Mädel.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Meiner Seel&#x2019;, ich hab&#x2019; keinen.</p>
        </sp><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[118/0126] Das süße Mädel. Also, wenn ich die Wahrheit sagen soll: ja. Der Gatte. Siehst du, das g’fallt mir, daß du doch wenigstens aufrichtig bist. Das süße Mädel. Aber nicht so — wie du dir’s wieder denkst. Mit einer Freundin und ihrem Bräutigam bin ich im chambre separée gewesen, heuer im Fasching einmal. Der Gatte. Es wär’ ja auch kein Malheur, wenn du ein- mal — mit deinem Geliebten — Das süße Mädel. Natürlich wär’s kein Malheur. Aber ich hab’ kein’ Geliebten. Der Gatte. Na geh’. Das süße Mädel. Meiner Seel’, ich hab’ keinen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_reigen_1903
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_reigen_1903/126
Zitationshilfe: Schnitzler, Arthur: Reigen. Wien, 1903, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_reigen_1903/126>, abgerufen am 27.11.2024.