Schnitzler, Arthur: Reigen. Wien, 1903. Der Dichter. Ja nach Haus -- aber in Weidling am Bach sind wir doch drei volle Stunden herumge- laufen. Also setz' dich nur schön nieder, mein Kind . . . . wohin du willst; -- hier an den Schreibtisch; -- aber nein, das ist nicht bequem. Setz' dich auf den Divan. -- So. (Er drückt sie nieder.) Bist du sehr müd', so kannst du dich auch hinlegen. So. (Er legt sie auf den Divan.) Da das Kopferl auf den Polster. Das süße Mädel (lachend). Aber ich bin ja gar nicht müd'! Der Dichter. Das glaubst du nur. So -- und wenn du schläfrig bist, kannst du auch schlafen. Ich werde ganz still sein. Übrigens kann ich dir ein Schlummerlied vorspielen . . . . . von mir . . . . (Geht zum Pianino). Das süße Mädel. Von dir? Der Dichter. Ja. Der Dichter. Ja nach Haus — aber in Weidling am Bach sind wir doch drei volle Stunden herumge- laufen. Also setz’ dich nur schön nieder, mein Kind . . . . wohin du willst; — hier an den Schreibtisch; — aber nein, das ist nicht bequem. Setz’ dich auf den Divan. — So. (Er drückt sie nieder.) Bist du sehr müd’, so kannst du dich auch hinlegen. So. (Er legt sie auf den Divan.) Da das Kopferl auf den Polster. Das süße Mädel (lachend). Aber ich bin ja gar nicht müd’! Der Dichter. Das glaubst du nur. So — und wenn du schläfrig bist, kannst du auch schlafen. Ich werde ganz still sein. Übrigens kann ich dir ein Schlummerlied vorspielen . . . . . von mir . . . . (Geht zum Pianino). Das süße Mädel. Von dir? Der Dichter. Ja. <TEI> <text> <body> <div n="2"> <pb facs="#f0159" n="151"/> <sp who="#DICHTER"> <speaker> <hi rendition="#b">Der Dichter.</hi> </speaker><lb/> <p>Ja nach Haus — aber in Weidling am Bach<lb/> sind wir doch drei volle Stunden herumge-<lb/> laufen. Also setz’ dich nur schön nieder,<lb/> mein Kind . . . . wohin du willst; — hier<lb/> an den Schreibtisch; — aber nein, das ist<lb/> nicht bequem. Setz’ dich auf den Divan. —<lb/> So. <stage>(Er drückt sie nieder.)</stage> Bist du sehr müd’, so<lb/> kannst du dich auch hinlegen. So. <stage>(Er legt sie<lb/> auf den Divan.)</stage> Da das Kopferl auf den Polster.</p> </sp><lb/> <sp who="#MAEDEL"> <speaker> <hi rendition="#b">Das süße Mädel</hi> </speaker> <stage>(lachend).</stage><lb/> <p>Aber ich bin ja gar nicht müd’!</p> </sp><lb/> <sp who="#DICHTER"> <speaker> <hi rendition="#b">Der Dichter.</hi> </speaker><lb/> <p>Das glaubst du nur. So — und wenn du<lb/> schläfrig bist, kannst du auch schlafen. Ich<lb/> werde ganz still sein. Übrigens kann ich dir<lb/> ein Schlummerlied vorspielen . . . . . von<lb/> mir . . . . <stage>(Geht zum Pianino).</stage></p> </sp><lb/> <sp who="#MAEDEL"> <speaker> <hi rendition="#b">Das süße Mädel.</hi> </speaker><lb/> <p>Von dir?</p> </sp><lb/> <sp who="#DICHTER"> <speaker> <hi rendition="#b">Der Dichter.</hi> </speaker><lb/> <p>Ja.</p> </sp><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [151/0159]
Der Dichter.
Ja nach Haus — aber in Weidling am Bach
sind wir doch drei volle Stunden herumge-
laufen. Also setz’ dich nur schön nieder,
mein Kind . . . . wohin du willst; — hier
an den Schreibtisch; — aber nein, das ist
nicht bequem. Setz’ dich auf den Divan. —
So. (Er drückt sie nieder.) Bist du sehr müd’, so
kannst du dich auch hinlegen. So. (Er legt sie
auf den Divan.) Da das Kopferl auf den Polster.
Das süße Mädel (lachend).
Aber ich bin ja gar nicht müd’!
Der Dichter.
Das glaubst du nur. So — und wenn du
schläfrig bist, kannst du auch schlafen. Ich
werde ganz still sein. Übrigens kann ich dir
ein Schlummerlied vorspielen . . . . . von
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Von dir?
Der Dichter.
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