Schnitzler, Arthur: Reigen. Wien, 1903. Das süße Mädel. Ich hab' 'glaubt, Robert, du bist ein Doktor. Der Dichter. Wieso? Ich hab' dir doch gesagt, daß ich Schriftsteller bin. Das süße Mädel. Die Schriftsteller sind doch alle Dokters. Der Dichter. Nein; nicht alle. Ich z. B. nicht. Aber wie kommst du jetzt darauf. Das süße Mädel. Na, weil du sagst, das Stück, was du da spielen tust, ist von dir. Der Dichter. Ja ... vielleicht ist es auch nicht von mir. Das ist ja ganz egal. Was? Überhaupt wer's gemacht hat, das ist immer egal. Nur schön muß es sein -- nicht wahr? Das süße Mädel. Freilich . . . . schön muß es sein -- das ist die Hauptsach'! -- Das süße Mädel. Ich hab’ ’glaubt, Robert, du bist ein Doktor. Der Dichter. Wieso? Ich hab’ dir doch gesagt, daß ich Schriftsteller bin. Das süße Mädel. Die Schriftsteller sind doch alle Dokters. Der Dichter. Nein; nicht alle. Ich z. B. nicht. Aber wie kommst du jetzt darauf. Das süße Mädel. Na, weil du sagst, das Stück, was du da spielen tust, ist von dir. Der Dichter. Ja … vielleicht ist es auch nicht von mir. Das ist ja ganz egal. Was? Überhaupt wer’s gemacht hat, das ist immer egal. Nur schön muß es sein — nicht wahr? Das süße Mädel. Freilich . . . . schön muß es sein — das ist die Hauptsach’! — <TEI> <text> <body> <div n="2"> <pb facs="#f0160" n="152"/> <sp who="#MAEDEL"> <speaker> <hi rendition="#b">Das süße Mädel.</hi> </speaker><lb/> <p>Ich hab’ ’glaubt, Robert, du bist ein Doktor.</p> </sp><lb/> <sp who="#DICHTER"> <speaker> <hi rendition="#b">Der Dichter.</hi> </speaker><lb/> <p>Wieso? Ich hab’ dir doch gesagt, daß ich<lb/> Schriftsteller bin.</p> </sp><lb/> <sp who="#MAEDEL"> <speaker> <hi rendition="#b">Das süße Mädel.</hi> </speaker><lb/> <p>Die Schriftsteller sind doch alle Dokters.</p> </sp><lb/> <sp who="#DICHTER"> <speaker> <hi rendition="#b">Der Dichter.</hi> </speaker><lb/> <p>Nein; nicht alle. Ich z. B. nicht. Aber wie<lb/> kommst du jetzt darauf.</p> </sp><lb/> <sp who="#MAEDEL"> <speaker> <hi rendition="#b">Das süße Mädel.</hi> </speaker><lb/> <p>Na, weil du sagst, das Stück, was du da<lb/> spielen tust, ist von dir.</p> </sp><lb/> <sp who="#DICHTER"> <speaker> <hi rendition="#b">Der Dichter.</hi> </speaker><lb/> <p>Ja … vielleicht ist es auch nicht von mir.<lb/> Das ist ja ganz egal. Was? Überhaupt wer’s<lb/> gemacht hat, das ist immer egal. Nur schön<lb/> muß es sein — nicht wahr?</p> </sp><lb/> <sp who="#MAEDEL"> <speaker> <hi rendition="#b">Das süße Mädel.</hi> </speaker><lb/> <p>Freilich . . . . schön muß es sein — das ist<lb/> die Hauptsach’! —</p> </sp><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [152/0160]
Das süße Mädel.
Ich hab’ ’glaubt, Robert, du bist ein Doktor.
Der Dichter.
Wieso? Ich hab’ dir doch gesagt, daß ich
Schriftsteller bin.
Das süße Mädel.
Die Schriftsteller sind doch alle Dokters.
Der Dichter.
Nein; nicht alle. Ich z. B. nicht. Aber wie
kommst du jetzt darauf.
Das süße Mädel.
Na, weil du sagst, das Stück, was du da
spielen tust, ist von dir.
Der Dichter.
Ja … vielleicht ist es auch nicht von mir.
Das ist ja ganz egal. Was? Überhaupt wer’s
gemacht hat, das ist immer egal. Nur schön
muß es sein — nicht wahr?
Das süße Mädel.
Freilich . . . . schön muß es sein — das ist
die Hauptsach’! —
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