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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

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sind schuld, wann hie nur große Lucken bleiben.
Jn diesem Falle schiebe man getrost alle Fehler auf
die Sachen. Man schreibe nicht:
Wann ich fähig bin, diese Vorgabe aufzu-
lösen.

Wer zweifelt denn daran; und warum schreibt
man denn davon? Sondern man schreibe mit
einem kleinen Selbstvertrauen zu seinen bekannten
Geschicklichkeiten:

Wenn diese Vorgabe einer weitern Ueber-
legung und Auflösung nicht unfähig ist.
Buttstädt.

Wie reizend ist nicht diese Art zu schreiben! Der
Leser kann, wenn er anders nicht einfältig ist,
besser an die Sache selbst gedenken, und den Schrift-
steller, mit allen seinen Fähigkeiten und Unfähig-
keiten, darüber vergessen. Diesen Vortheil fin-
det man angebracht in der Vorrede des Hrn.
B-ttst--tts, zu seinen vernünftigen Gedanken
von dem Ursprunge des Bösen.

Fallen enge.

Jst jemand schon enge gefallen: so
fällt H. J. H. Oest enge; und wenige besitzen
die Kunst, wie er, mit Annehmlichkeit zu fallen;
denn auch artig zu purzeln, ist eine Kunst.

-- Du fällst, und fällst enger,
Als dich mein schwacher Arm sonst könnte hal-
ten. Brem. Ged. 11 S.
Faschinen.

Die Herren Soldaten, besonders die
Herren Kriegsbaumeister pflegen lieber Faschi-
nen,
als Reisbündel zu machen; obgleich ur-
sprünglich beydes einerley ist. Weil nun der Hr.

M. Nau-

Fa
ſind ſchuld, wann hie nur große Lucken bleiben.
Jn dieſem Falle ſchiebe man getroſt alle Fehler auf
die Sachen. Man ſchreibe nicht:
Wann ich faͤhig bin, dieſe Vorgabe aufzu-
loͤſen.

Wer zweifelt denn daran; und warum ſchreibt
man denn davon? Sondern man ſchreibe mit
einem kleinen Selbſtvertrauen zu ſeinen bekannten
Geſchicklichkeiten:

Wenn dieſe Vorgabe einer weitern Ueber-
legung und Aufloͤſung nicht unfaͤhig iſt.
Buttſtaͤdt.

Wie reizend iſt nicht dieſe Art zu ſchreiben! Der
Leſer kann, wenn er anders nicht einfaͤltig iſt,
beſſer an die Sache ſelbſt gedenken, und den Schrift-
ſteller, mit allen ſeinen Faͤhigkeiten und Unfaͤhig-
keiten, daruͤber vergeſſen. Dieſen Vortheil fin-
det man angebracht in der Vorrede des Hrn.
B-ttſt--tts, zu ſeinen vernuͤnftigen Gedanken
von dem Urſprunge des Boͤſen.

Fallen enge.

Jſt jemand ſchon enge gefallen: ſo
faͤllt H. J. H. Oeſt enge; und wenige beſitzen
die Kunſt, wie er, mit Annehmlichkeit zu fallen;
denn auch artig zu purzeln, iſt eine Kunſt.

— Du faͤllſt, und faͤllſt enger,
Als dich mein ſchwacher Arm ſonſt koͤnnte hal-
ten. Brem. Ged. 11 S.
Faſchinen.

Die Herren Soldaten, beſonders die
Herren Kriegsbaumeiſter pflegen lieber Faſchi-
nen,
als Reisbuͤndel zu machen; obgleich ur-
ſpruͤnglich beydes einerley iſt. Weil nun der Hr.

M. Nau-
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[132/0158] Fa ſind ſchuld, wann hie nur große Lucken bleiben. Jn dieſem Falle ſchiebe man getroſt alle Fehler auf die Sachen. Man ſchreibe nicht: Wann ich faͤhig bin, dieſe Vorgabe aufzu- loͤſen. Wer zweifelt denn daran; und warum ſchreibt man denn davon? Sondern man ſchreibe mit einem kleinen Selbſtvertrauen zu ſeinen bekannten Geſchicklichkeiten: Wenn dieſe Vorgabe einer weitern Ueber- legung und Aufloͤſung nicht unfaͤhig iſt. Buttſtaͤdt. Wie reizend iſt nicht dieſe Art zu ſchreiben! Der Leſer kann, wenn er anders nicht einfaͤltig iſt, beſſer an die Sache ſelbſt gedenken, und den Schrift- ſteller, mit allen ſeinen Faͤhigkeiten und Unfaͤhig- keiten, daruͤber vergeſſen. Dieſen Vortheil fin- det man angebracht in der Vorrede des Hrn. B-ttſt--tts, zu ſeinen vernuͤnftigen Gedanken von dem Urſprunge des Boͤſen. Fallen enge. Jſt jemand ſchon enge gefallen: ſo faͤllt H. J. H. Oeſt enge; und wenige beſitzen die Kunſt, wie er, mit Annehmlichkeit zu fallen; denn auch artig zu purzeln, iſt eine Kunſt. — Du faͤllſt, und faͤllſt enger, Als dich mein ſchwacher Arm ſonſt koͤnnte hal- ten. Brem. Ged. 11 S. Faſchinen. Die Herren Soldaten, beſonders die Herren Kriegsbaumeiſter pflegen lieber Faſchi- nen, als Reisbuͤndel zu machen; obgleich ur- ſpruͤnglich beydes einerley iſt. Weil nun der Hr. M. Nau-

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Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/158>, abgerufen am 21.11.2024.