Freundlichkeit ausdrücken? Kurz! wir wissen es nicht; und hier ist die Freundschaft!
Unter der Pforte des Bergs erwartet' ihn Ra- phaels Freundschaft? Noah, 167 S.
Wir wissen auch nicht, ob es Darm- oder Drat- sayten sind, mit denen wohlklingende Freunde verbunden sind. Denn so rufet Cham:
Er hat die Menschen -- -- Mit gleichstimmenden Saiten der Freund- schaft zusammen verbunden. Noah, 283 S.
Wir werden Achtung geben, und ehester Tages die Saiten unsers Freundes versuchen; nur fürch- ten wir, daß er uns mit dem Fiedelbogen über den Kopf schlägt: denn er klinget sehr scharf.
Fronte.
Es ist ein Wunder, daß der Herr Kriegs- baumeister Naumann nicht das Bajonet bey den nimrodischen Kriegsleuten eingeführet hat: wir finden doch schon, daß sie sich des Wortes Fronte bedienet haben: denn Nimrod selbst saget:
-- Jch hatte wirklich des Morgens Die Fronte meiner Armee gegen die Stadt ausgebreitet. Nimrod, 246 S.
Wir bilden uns demnach ein, der Herr Magister werde ein Paar Tröpfchen von des alten Skal- ders Odin Wasserbläschen getrunken haben; ja es könnte leicht seyn, daß er auch etwas von den verdickten Klumpen gekostet hätte.
Frost.
Es ist wahr, wir haben wohl eher die Leute im Froste rennen sehen; den Frost aber selbst auf so schnellen Füßen zu sehen, ist uns noch nicht
gelun-
K 4
Fr
Freundlichkeit ausdruͤcken? Kurz! wir wiſſen es nicht; und hier iſt die Freundſchaft!
Unter der Pforte des Bergs erwartet’ ihn Ra- phaels Freundſchaft? Noah, 167 S.
Wir wiſſen auch nicht, ob es Darm- oder Drat- ſayten ſind, mit denen wohlklingende Freunde verbunden ſind. Denn ſo rufet Cham:
Er hat die Menſchen — — Mit gleichſtimmenden Saiten der Freund- ſchaft zuſammen verbunden. Noah, 283 S.
Wir werden Achtung geben, und eheſter Tages die Saiten unſers Freundes verſuchen; nur fuͤrch- ten wir, daß er uns mit dem Fiedelbogen uͤber den Kopf ſchlaͤgt: denn er klinget ſehr ſcharf.
Fronte.
Es iſt ein Wunder, daß der Herr Kriegs- baumeiſter Naumann nicht das Bajonet bey den nimrodiſchen Kriegsleuten eingefuͤhret hat: wir finden doch ſchon, daß ſie ſich des Wortes Fronte bedienet haben: denn Nimrod ſelbſt ſaget:
— Jch hatte wirklich des Morgens Die Fronte meiner Armee gegen die Stadt ausgebreitet. Nimrod, 246 S.
Wir bilden uns demnach ein, der Herr Magiſter werde ein Paar Troͤpfchen von des alten Skal- ders Odin Waſſerblaͤschen getrunken haben; ja es koͤnnte leicht ſeyn, daß er auch etwas von den verdickten Klumpen gekoſtet haͤtte.
Froſt.
Es iſt wahr, wir haben wohl eher die Leute im Froſte rennen ſehen; den Froſt aber ſelbſt auf ſo ſchnellen Fuͤßen zu ſehen, iſt uns noch nicht
gelun-
K 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0177"n="151"/><fwplace="top"type="header">Fr</fw><lb/><hirendition="#fr">Freundlichkeit</hi> ausdruͤcken? Kurz! wir wiſſen<lb/>
es nicht; und hier iſt die <hirendition="#fr">Freundſchaft!</hi></p><lb/><cit><quote>Unter der Pforte des Bergs erwartet’ ihn <hirendition="#fr">Ra-<lb/><hirendition="#et">phaels Freundſchaft? Noah, 167 S.</hi></hi></quote><bibl/></cit><lb/><p>Wir wiſſen auch nicht, ob es <hirendition="#fr">Darm-</hi> oder <hirendition="#fr">Drat-<lb/>ſayten</hi>ſind, mit denen <hirendition="#fr">wohlklingende Freunde</hi><lb/>
verbunden ſind. Denn ſo rufet <hirendition="#fr">Cham:</hi></p><lb/><cit><quote>Er hat die Menſchen ——<lb/>
Mit <hirendition="#fr">gleichſtimmenden Saiten der Freund-</hi><lb/><hirendition="#et"><hirendition="#fr">ſchaft</hi> zuſammen verbunden. <hirendition="#fr">Noah, 283 S.</hi></hi></quote><bibl/></cit><lb/><p>Wir werden Achtung geben, und eheſter Tages <hirendition="#fr">die<lb/>
Saiten unſers Freundes</hi> verſuchen; nur fuͤrch-<lb/>
ten wir, daß er uns mit dem <hirendition="#fr">Fiedelbogen</hi> uͤber den<lb/>
Kopf ſchlaͤgt: denn <hirendition="#fr">er klinget ſehr ſcharf.</hi></p></div><lb/><divn="3"><head>Fronte.</head><p>Es iſt ein Wunder, daß der Herr <hirendition="#fr">Kriegs-<lb/>
baumeiſter Naumann</hi> nicht das <hirendition="#fr">Bajonet</hi> bey<lb/>
den <hirendition="#fr">nimrodiſchen Kriegsleuten</hi> eingefuͤhret hat:<lb/>
wir finden doch ſchon, daß ſie ſich des Wortes<lb/><hirendition="#fr">Fronte</hi> bedienet haben: denn <hirendition="#fr">Nimrod</hi>ſelbſt<lb/>ſaget:</p><lb/><cit><quote>— Jch hatte wirklich des Morgens<lb/>
Die <hirendition="#fr">Fronte</hi> meiner <hirendition="#fr">Armee</hi> gegen die Stadt<lb/><hirendition="#et">ausgebreitet. <hirendition="#fr">Nimrod, 246 S.</hi></hi></quote><bibl/></cit><lb/><p>Wir bilden uns demnach ein, der Herr <hirendition="#fr">Magiſter</hi><lb/>
werde ein Paar Troͤpfchen von des <hirendition="#fr">alten Skal-<lb/>
ders Odin Waſſerblaͤschen</hi> getrunken haben;<lb/>
ja es koͤnnte leicht ſeyn, daß er auch etwas von den<lb/><hirendition="#fr">verdickten Klumpen</hi> gekoſtet haͤtte.</p></div><lb/><divn="3"><head>Froſt.</head><p>Es iſt wahr, wir haben wohl eher die Leute<lb/>
im <hirendition="#fr">Froſte rennen</hi>ſehen; den <hirendition="#fr">Froſt</hi> aber ſelbſt<lb/>
auf ſo ſchnellen Fuͤßen zu ſehen, iſt uns noch nicht<lb/><fwplace="bottom"type="sig">K 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">gelun-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[151/0177]
Fr
Freundlichkeit ausdruͤcken? Kurz! wir wiſſen
es nicht; und hier iſt die Freundſchaft!
Unter der Pforte des Bergs erwartet’ ihn Ra-
phaels Freundſchaft? Noah, 167 S.
Wir wiſſen auch nicht, ob es Darm- oder Drat-
ſayten ſind, mit denen wohlklingende Freunde
verbunden ſind. Denn ſo rufet Cham:
Er hat die Menſchen — —
Mit gleichſtimmenden Saiten der Freund-
ſchaft zuſammen verbunden. Noah, 283 S.
Wir werden Achtung geben, und eheſter Tages die
Saiten unſers Freundes verſuchen; nur fuͤrch-
ten wir, daß er uns mit dem Fiedelbogen uͤber den
Kopf ſchlaͤgt: denn er klinget ſehr ſcharf.
Fronte. Es iſt ein Wunder, daß der Herr Kriegs-
baumeiſter Naumann nicht das Bajonet bey
den nimrodiſchen Kriegsleuten eingefuͤhret hat:
wir finden doch ſchon, daß ſie ſich des Wortes
Fronte bedienet haben: denn Nimrod ſelbſt
ſaget:
— Jch hatte wirklich des Morgens
Die Fronte meiner Armee gegen die Stadt
ausgebreitet. Nimrod, 246 S.
Wir bilden uns demnach ein, der Herr Magiſter
werde ein Paar Troͤpfchen von des alten Skal-
ders Odin Waſſerblaͤschen getrunken haben;
ja es koͤnnte leicht ſeyn, daß er auch etwas von den
verdickten Klumpen gekoſtet haͤtte.
Froſt. Es iſt wahr, wir haben wohl eher die Leute
im Froſte rennen ſehen; den Froſt aber ſelbſt
auf ſo ſchnellen Fuͤßen zu ſehen, iſt uns noch nicht
gelun-
K 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/177>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.