Sondern den Bürgern der göttlichen Erde dein Heiligthum aufthut. St. Klopst. 25 S.
Wir haben, um es recht zu bewundern, mit Fleiß dieses bescheidene Gespräch, denn daß es ein Ge- beth seyn solle, wollen wir nicht hoffen, eines Sterblichen mit einem Seraphen hergesetzet. Denn 1. lernen wir, daß Eloa, der von Se- raph Klopstocken geschaffene Engel, der Pa- tron von unserer Erde ist. 2. daß es heilige Musen giebt; 3. daß die Entzückung einen hellen Bezirk hat; einsame Wollust haben wir unter einsam bewundert. 4. sehen wir, wie Geist Klopstock in seiner Kemnate und irdischen Hülle sitzet; harfet; und 5. Gedanken auf Gedanken der Harfe rufet; 6. daß er, wie die Engelchen, singet; 7. daß die Helden die Trüm- mer der Vorwelt sind; 8. daß er wirklich uns das Heiligthum aufthut: denn was konnten wir anders von einem Freunde Eloas erwarten? Eloa wird sich durch seine Freundschaft, die ihm Schöpfer Klopstock widmet, sehr geehret finden.
Gedrängt.
Dieses Wort war bisher noch nicht ein Beywort gewesen; wir finden es aber mit dieser neuen Würde in den Gesichten St. Klopstocks, 169 S. geschmücket. Wir sehen, wie der armen Bangigkeit bange wird, und beklagen sie herzlich.
Aber da immer die Bangigkeit bänger u. ge- drängter die Angst ward, Dunkler die Nacht, gewaltger der Klang der Donnerposaune.
Hier sehen wir, wie sich der Heyland vor der Dun-
kelheit
Ge
Sondern den Buͤrgern der goͤttlichen Erde dein Heiligthum aufthut. St. Klopſt. 25 S.
Wir haben, um es recht zu bewundern, mit Fleiß dieſes beſcheidene Geſpraͤch, denn daß es ein Ge- beth ſeyn ſolle, wollen wir nicht hoffen, eines Sterblichen mit einem Seraphen hergeſetzet. Denn 1. lernen wir, daß Eloa, der von Se- raph Klopſtocken geſchaffene Engel, der Pa- tron von unſerer Erde iſt. 2. daß es heilige Muſen giebt; 3. daß die Entzuͤckung einen hellen Bezirk hat; einſame Wolluſt haben wir unter einſam bewundert. 4. ſehen wir, wie Geiſt Klopſtock in ſeiner Kemnate und irdiſchen Huͤlle ſitzet; harfet; und 5. Gedanken auf Gedanken der Harfe rufet; 6. daß er, wie die Engelchen, ſinget; 7. daß die Helden die Truͤm- mer der Vorwelt ſind; 8. daß er wirklich uns das Heiligthum aufthut: denn was konnten wir anders von einem Freunde Eloas erwarten? Eloa wird ſich durch ſeine Freundſchaft, die ihm Schoͤpfer Klopſtock widmet, ſehr geehret finden.
Gedraͤngt.
Dieſes Wort war bisher noch nicht ein Beywort geweſen; wir finden es aber mit dieſer neuen Wuͤrde in den Geſichten St. Klopſtocks, 169 S. geſchmuͤcket. Wir ſehen, wie der armen Bangigkeit bange wird, und beklagen ſie herzlich.
Aber da immer die Bangigkeit baͤnger u. ge- draͤngter die Angſt ward, Dunkler die Nacht, gewaltger der Klang der Donnerpoſaune.
Hier ſehen wir, wie ſich der Heyland vor der Dun-
kelheit
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Ge
Sondern den Buͤrgern der goͤttlichen Erde dein
Heiligthum aufthut. St. Klopſt. 25 S.
Wir haben, um es recht zu bewundern, mit Fleiß
dieſes beſcheidene Geſpraͤch, denn daß es ein Ge-
beth ſeyn ſolle, wollen wir nicht hoffen, eines
Sterblichen mit einem Seraphen hergeſetzet.
Denn 1. lernen wir, daß Eloa, der von Se-
raph Klopſtocken geſchaffene Engel, der Pa-
tron von unſerer Erde iſt. 2. daß es heilige
Muſen giebt; 3. daß die Entzuͤckung einen hellen
Bezirk hat; einſame Wolluſt haben wir unter
einſam bewundert. 4. ſehen wir, wie Geiſt
Klopſtock in ſeiner Kemnate und irdiſchen
Huͤlle ſitzet; harfet; und 5. Gedanken auf
Gedanken der Harfe rufet; 6. daß er, wie die
Engelchen, ſinget; 7. daß die Helden die Truͤm-
mer der Vorwelt ſind; 8. daß er wirklich uns
das Heiligthum aufthut: denn was konnten wir
anders von einem Freunde Eloas erwarten?
Eloa wird ſich durch ſeine Freundſchaft, die ihm
Schoͤpfer Klopſtock widmet, ſehr geehret finden.
Gedraͤngt. Dieſes Wort war bisher noch nicht ein
Beywort geweſen; wir finden es aber mit dieſer
neuen Wuͤrde in den Geſichten St. Klopſtocks,
169 S. geſchmuͤcket. Wir ſehen, wie der armen
Bangigkeit bange wird, und beklagen ſie herzlich.
Aber da immer die Bangigkeit baͤnger u. ge-
draͤngter die Angſt ward,
Dunkler die Nacht, gewaltger der Klang der
Donnerpoſaune.
Hier ſehen wir, wie ſich der Heyland vor der Dun-
kelheit
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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/194>, abgerufen am 21.11.2024.
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