Nachbarn zu sorgen. Noch ein Gezelt; ein Feuergezelt im Orchus; so wie ein Eisge- zelt im Norden.
Ey! welch ein Fluch! Ueber ihm möge sein Feuergezelt der Orchus aufschlagen! Noah, 192 S. Da wird es heiß seyn! das Zelt wird brennen; aber nicht verbrennen.
Gewandlos heißt los vom Gewande, nackt seyn.
Ziehe ich also meine Hosen aus: so bin ich hosen- los; und läßt die Jungfer den Rock fallen: so ist sie rocklos.
Und mit Asch' auf dem Haupte, gewandlos, ohn' Urim u. Tummim. Offenb. St. Klopst. 106 S.
Gewalthaber.
Hier erinnern wir uns eines Gene- ralgewaltigers.
Unterm Gewalthaber Nimrod, dem geherr- schigen König. Nimr. 493 S.
Wir sehen wohl, daß der Hr. M. oft auf den Nimrod schimpfet; allein dörfen wir ihm auch trauen? Besinget er nicht Nimrods Helden- thaten?
Gezäum, a. St. Zaum.
Wir glauben entdecket zu haben, warum unsere Hn. Neologisten, be- schnittene Judendichter und dergleichen, sich so viel neuer Wörter bedienen. Lucian entdeckte es vor uns; und hier sind seine Worte:
Jupiter! du Freundschaftsfreund! du Gastfreyheitbeschirmer! Gesellschaftsbe- schützer! du Hausgott! du Donnerer! du Meyneidrächer! du Wolkenthürmer! du
Ge-
M 2
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Nachbarn zu ſorgen. Noch ein Gezelt; ein Feuergezelt im Orchus; ſo wie ein Eisge- zelt im Norden.
Ey! welch ein Fluch! Ueber ihm moͤge ſein Feuergezelt der Orchus aufſchlagen! Noah, 192 S. Da wird es heiß ſeyn! das Zelt wird brennen; aber nicht verbrennen.
Gewandlos heißt los vom Gewande, nackt ſeyn.
Ziehe ich alſo meine Hoſen aus: ſo bin ich hoſen- los; und laͤßt die Jungfer den Rock fallen: ſo iſt ſie rocklos.
Und mit Aſch’ auf dem Haupte, gewandlos, ohn’ Urim u. Tummim. Offenb. St. Klopſt. 106 S.
Gewalthaber.
Hier erinnern wir uns eines Gene- ralgewaltigers.
Unterm Gewalthaber Nimrod, dem geherr- ſchigen Koͤnig. Nimr. 493 S.
Wir ſehen wohl, daß der Hr. M. oft auf den Nimrod ſchimpfet; allein doͤrfen wir ihm auch trauen? Beſinget er nicht Nimrods Helden- thaten?
Gezaͤum, a. St. Zaum.
Wir glauben entdecket zu haben, warum unſere Hn. Neologiſten, be- ſchnittene Judendichter und dergleichen, ſich ſo viel neuer Woͤrter bedienen. Lucian entdeckte es vor uns; und hier ſind ſeine Worte:
Jupiter! du Freundſchaftsfreund! du Gaſtfreyheitbeſchirmer! Geſellſchaftsbe- ſchuͤtzer! du Hausgott! du Donnerer! du Meyneidraͤcher! du Wolkenthuͤrmer! du
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Nachbarn zu ſorgen. Noch ein Gezelt; ein
Feuergezelt im Orchus; ſo wie ein Eisge-
zelt im Norden.
Ey! welch ein Fluch!
Ueber ihm moͤge ſein Feuergezelt der Orchus
aufſchlagen! Noah, 192 S.
Da wird es heiß ſeyn! das Zelt wird brennen;
aber nicht verbrennen.
Gewandlos heißt los vom Gewande, nackt ſeyn.
Ziehe ich alſo meine Hoſen aus: ſo bin ich hoſen-
los; und laͤßt die Jungfer den Rock fallen: ſo
iſt ſie rocklos.
Und mit Aſch’ auf dem Haupte, gewandlos,
ohn’ Urim u. Tummim.
Offenb. St. Klopſt. 106 S.
Gewalthaber. Hier erinnern wir uns eines Gene-
ralgewaltigers.
Unterm Gewalthaber Nimrod, dem geherr-
ſchigen Koͤnig. Nimr. 493 S.
Wir ſehen wohl, daß der Hr. M. oft auf den
Nimrod ſchimpfet; allein doͤrfen wir ihm auch
trauen? Beſinget er nicht Nimrods Helden-
thaten?
Gezaͤum, a. St. Zaum. Wir glauben entdecket
zu haben, warum unſere Hn. Neologiſten, be-
ſchnittene Judendichter und dergleichen, ſich ſo
viel neuer Woͤrter bedienen. Lucian entdeckte es
vor uns; und hier ſind ſeine Worte:
Jupiter! du Freundſchaftsfreund! du
Gaſtfreyheitbeſchirmer! Geſellſchaftsbe-
ſchuͤtzer! du Hausgott! du Donnerer! du
Meyneidraͤcher! du Wolkenthuͤrmer! du
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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/205>, abgerufen am 16.02.2025.
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