che ich einen wächsernen Abdruck von der Münze, dieZophenatpanahaus- werfen ließ, als er der erste Staatsbe- diente des Königes der Mizren ward.*
Wenn ich ein Wort, das ganz nagelneu ist, eine seltene Verbindung, oder nie er- hörte Figur bewundere: so gehe ich oft noch weiter. Meine Augen werden von so vielem Glanze blind; ich kann von dem Blatte nicht wegkommen; ich entdecke noch mehr Schönheiten. Dieses ist die Ur- sache, warum oft A das hat, was Y ha- ben sollte. Jch lese, ich bewundere, ich bin entzückt, ich schaffe, ich rase! Bald bringet mich ein Bild auf ein anderes, und ich entwerfe es kühnlich. Bald entdecke ich in meinem Gehirne die Quelle, aus der ein so vortrefflicher Strom könnte geflossen seyn; und ich zeige sie. Bald aber ent- reißt mich mein Zorn; ich führe Spötter re- dend ein; und ich züchtige sie. Oft aber
lasse
* Siehe den Jacob und Joseph.
b 3
Vorrede.
che ich einen waͤchſernen Abdruck von der Muͤnze, dieZophenatpanahaus- werfen ließ, als er der erſte Staatsbe- diente des Koͤniges der Mizren ward.*
Wenn ich ein Wort, das ganz nagelneu iſt, eine ſeltene Verbindung, oder nie er- hoͤrte Figur bewundere: ſo gehe ich oft noch weiter. Meine Augen werden von ſo vielem Glanze blind; ich kann von dem Blatte nicht wegkommen; ich entdecke noch mehr Schoͤnheiten. Dieſes iſt die Ur- ſache, warum oft A das hat, was Y ha- ben ſollte. Jch leſe, ich bewundere, ich bin entzuͤckt, ich ſchaffe, ich raſe! Bald bringet mich ein Bild auf ein anderes, und ich entwerfe es kuͤhnlich. Bald entdecke ich in meinem Gehirne die Quelle, aus der ein ſo vortrefflicher Strom koͤnnte gefloſſen ſeyn; und ich zeige ſie. Bald aber ent- reißt mich mein Zorn; ich fuͤhre Spoͤtter re- dend ein; und ich zuͤchtige ſie. Oft aber
laſſe
* Siehe den Jacob und Joſeph.
b 3
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[0023]
Vorrede.
che ich einen waͤchſernen Abdruck von
der Muͤnze, die Zophenatpanah aus-
werfen ließ, als er der erſte Staatsbe-
diente des Koͤniges der Mizren ward. *
Wenn ich ein Wort, das ganz nagelneu
iſt, eine ſeltene Verbindung, oder nie er-
hoͤrte Figur bewundere: ſo gehe ich oft
noch weiter. Meine Augen werden von ſo
vielem Glanze blind; ich kann von dem
Blatte nicht wegkommen; ich entdecke
noch mehr Schoͤnheiten. Dieſes iſt die Ur-
ſache, warum oft A das hat, was Y ha-
ben ſollte. Jch leſe, ich bewundere, ich
bin entzuͤckt, ich ſchaffe, ich raſe! Bald
bringet mich ein Bild auf ein anderes, und
ich entwerfe es kuͤhnlich. Bald entdecke ich
in meinem Gehirne die Quelle, aus der
ein ſo vortrefflicher Strom koͤnnte gefloſſen
ſeyn; und ich zeige ſie. Bald aber ent-
reißt mich mein Zorn; ich fuͤhre Spoͤtter re-
dend ein; und ich zuͤchtige ſie. Oft aber
laſſe
* Siehe den Jacob und Joſeph.
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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/23>, abgerufen am 03.12.2024.
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