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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

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Mo
wir sehen; so bestehet Satan aus vielen Mona-
den:
d. i. er ist ein Körper. Ey! Ey! Herr
Magister!
das war nicht wolfianisch!

Mond.

Sind das nicht höfliche Worte? Og
spricht so mit Noahn; gerade, als ob jener den
Koran gelesen hätte.

"Ruf den Monden vom Himmel, u. gieb ihm
deine Befehle!
"Vor dich zu treten, u. gegen dich eine Neigung
zu machen;
"Alsdann dich laut mit den Worten zu grüßen:
o! Gottes Prophete!
"Auf dir ruhe der Friede! Nach diesen höfli-
chen Worten
"Heiß ihn in deinen Rock, durch den rechten
Aermel, hineingehen;
"Durch den linken dann wieder heraus; nach
diesem sich theilen,
"Eine Hälfte nach Morgen, die andre nach Nie-
dergang fliegen,
"Jn der Luft herum hüpfen, wie leichte Gras-
hüpfer springen,
"Endlich sich wieder vereinen in einen zirkeln-
den Monden,
"Und in dem Thierkreis des Himmels die vori-
rige Stelle bekleiden. Noah, 155 S.

Warum nicht lieber ein unsterbliches Mägdchen
von oben herab lächlen? Wir nennen diese aller-
liebste Erfindung die Mondsucht. Die Sonne
ist nicht allein die Schatzkammer der Gleichnisse;
unsere heilige Männer wissen auch, was mit dem

Monde
U

Mo
wir ſehen; ſo beſtehet Satan aus vielen Mona-
den:
d. i. er iſt ein Koͤrper. Ey! Ey! Herr
Magiſter!
das war nicht wolfianiſch!

Mond.

Sind das nicht hoͤfliche Worte? Og
ſpricht ſo mit Noahn; gerade, als ob jener den
Koran geleſen haͤtte.

“Ruf den Monden vom Himmel, u. gieb ihm
deine Befehle!
“Vor dich zu treten, u. gegen dich eine Neigung
zu machen;
“Alsdann dich laut mit den Worten zu gruͤßen:
o! Gottes Prophete!
“Auf dir ruhe der Friede! Nach dieſen hoͤfli-
chen Worten
“Heiß ihn in deinen Rock, durch den rechten
Aermel, hineingehen;
“Durch den linken dann wieder heraus; nach
dieſem ſich theilen,
“Eine Haͤlfte nach Morgen, die andre nach Nie-
dergang fliegen,
“Jn der Luft herum huͤpfen, wie leichte Gras-
huͤpfer ſpringen,
“Endlich ſich wieder vereinen in einen zirkeln-
den Monden,
“Und in dem Thierkreis des Himmels die vori-
rige Stelle bekleiden. Noah, 155 S.

Warum nicht lieber ein unſterbliches Maͤgdchen
von oben herab laͤchlen? Wir nennen dieſe aller-
liebſte Erfindung die Mondſucht. Die Sonne
iſt nicht allein die Schatzkammer der Gleichniſſe;
unſere heilige Maͤnner wiſſen auch, was mit dem

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[305/0331] Mo wir ſehen; ſo beſtehet Satan aus vielen Mona- den: d. i. er iſt ein Koͤrper. Ey! Ey! Herr Magiſter! das war nicht wolfianiſch! Mond. Sind das nicht hoͤfliche Worte? Og ſpricht ſo mit Noahn; gerade, als ob jener den Koran geleſen haͤtte. “Ruf den Monden vom Himmel, u. gieb ihm deine Befehle! “Vor dich zu treten, u. gegen dich eine Neigung zu machen; “Alsdann dich laut mit den Worten zu gruͤßen: o! Gottes Prophete! “Auf dir ruhe der Friede! Nach dieſen hoͤfli- chen Worten “Heiß ihn in deinen Rock, durch den rechten Aermel, hineingehen; “Durch den linken dann wieder heraus; nach dieſem ſich theilen, “Eine Haͤlfte nach Morgen, die andre nach Nie- dergang fliegen, “Jn der Luft herum huͤpfen, wie leichte Gras- huͤpfer ſpringen, “Endlich ſich wieder vereinen in einen zirkeln- den Monden, “Und in dem Thierkreis des Himmels die vori- rige Stelle bekleiden. Noah, 155 S. Warum nicht lieber ein unſterbliches Maͤgdchen von oben herab laͤchlen? Wir nennen dieſe aller- liebſte Erfindung die Mondſucht. Die Sonne iſt nicht allein die Schatzkammer der Gleichniſſe; unſere heilige Maͤnner wiſſen auch, was mit dem Monde U

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Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/331>, abgerufen am 22.11.2024.