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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

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knastert. Nur kühnlich es vor ein Zeitwort zum
Anfange eines Satzes gesetzet. Z. E.

"Eile; Schon hat der Engel des Tods mit
heilendem Wurfspieß
"Deinen Busems-Freund zu den Heiligen
Gottes gesammelt. Noah, 236 S.

Jst das nicht ein künstlicher Spieß, der da heilet
und sammelt?

Schreck. "Du, Quell des Seyns; du, Wort der
Stärke:
"Unendlich Triebwerk deiner Werke!
"Du, Schreck des Nichts! dich beth' ich an.
Samml. Nicol. 107 S.

Du, lieber Gott! was soll doch der Schreck des
Was
seyn, wenn der Heyland der Schreck des
Nichts
ist? Wir erschracken vor der Quelle des
Seyns,
oder alles dessen, was ist, in der niedri-
gen Sprache. Das unendliche Triebwerk, ein
Triebwerk, das kein Ende hat, trieb unser
Staunen noch höher. Unsere Gestalten aber
wurden gar dunkel, als wir den Schreck des
Nichts lasen. Warum erschrecket sich denn das
Nichts vorm Heylande? Fürchtet es, ein Was
zu werden? Wenn es fürchten kann: so muß das
zaghafte Nichts schon Was seyn: denn Nichts
ist Nichts.
Der Name dieses Schöpfers des
Nichts muß nicht mit Selbstlautern angedeu-
tet werden: er heißt: T-nz-l! ein großes
fleischliches Was,
welches mit einer vortreffli-
chen Schöpferkraft begabet ist, aus Nichts
Was
zu machen.

Schreck-

Sc
knaſtert. Nur kuͤhnlich es vor ein Zeitwort zum
Anfange eines Satzes geſetzet. Z. E.

“Eile; Schon hat der Engel des Tods mit
heilendem Wurfſpieß
“Deinen Buſems-Freund zu den Heiligen
Gottes geſammelt. Noah, 236 S.

Jſt das nicht ein kuͤnſtlicher Spieß, der da heilet
und ſammelt?

Schreck. “Du, Quell des Seyns; du, Wort der
Staͤrke:
Unendlich Triebwerk deiner Werke!
“Du, Schreck des Nichts! dich beth’ ich an.
Samml. Nicol. 107 S.

Du, lieber Gott! was ſoll doch der Schreck des
Was
ſeyn, wenn der Heyland der Schreck des
Nichts
iſt? Wir erſchracken vor der Quelle des
Seyns,
oder alles deſſen, was iſt, in der niedri-
gen Sprache. Das unendliche Triebwerk, ein
Triebwerk, das kein Ende hat, trieb unſer
Staunen noch hoͤher. Unſere Geſtalten aber
wurden gar dunkel, als wir den Schreck des
Nichts laſen. Warum erſchrecket ſich denn das
Nichts vorm Heylande? Fuͤrchtet es, ein Was
zu werden? Wenn es fuͤrchten kann: ſo muß das
zaghafte Nichts ſchon Was ſeyn: denn Nichts
iſt Nichts.
Der Name dieſes Schoͤpfers des
Nichts muß nicht mit Selbſtlautern angedeu-
tet werden: er heißt: T-nz-l! ein großes
fleiſchliches Was,
welches mit einer vortreffli-
chen Schoͤpferkraft begabet iſt, aus Nichts
Was
zu machen.

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[388/0414] Sc knaſtert. Nur kuͤhnlich es vor ein Zeitwort zum Anfange eines Satzes geſetzet. Z. E. “Eile; Schon hat der Engel des Tods mit heilendem Wurfſpieß “Deinen Buſems-Freund zu den Heiligen Gottes geſammelt. Noah, 236 S. Jſt das nicht ein kuͤnſtlicher Spieß, der da heilet und ſammelt? Schreck. “Du, Quell des Seyns; du, Wort der Staͤrke: “Unendlich Triebwerk deiner Werke! “Du, Schreck des Nichts! dich beth’ ich an. Samml. Nicol. 107 S. Du, lieber Gott! was ſoll doch der Schreck des Was ſeyn, wenn der Heyland der Schreck des Nichts iſt? Wir erſchracken vor der Quelle des Seyns, oder alles deſſen, was iſt, in der niedri- gen Sprache. Das unendliche Triebwerk, ein Triebwerk, das kein Ende hat, trieb unſer Staunen noch hoͤher. Unſere Geſtalten aber wurden gar dunkel, als wir den Schreck des Nichts laſen. Warum erſchrecket ſich denn das Nichts vorm Heylande? Fuͤrchtet es, ein Was zu werden? Wenn es fuͤrchten kann: ſo muß das zaghafte Nichts ſchon Was ſeyn: denn Nichts iſt Nichts. Der Name dieſes Schoͤpfers des Nichts muß nicht mit Selbſtlautern angedeu- tet werden: er heißt: T-nz-l! ein großes fleiſchliches Was, welches mit einer vortreffli- chen Schoͤpferkraft begabet iſt, aus Nichts Was zu machen. Schreck-

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Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/414>, abgerufen am 22.11.2024.