Trefflicher kann dieß Wort nicht ge- braucht werden:
Welch Druck das große Meer zu gleichen Stunden bläht. Haller, 64 S.
Vieleicht hat es blähende Sachen verschlungen; die machen in einem menschlichen Körper oft Ebbe und Fluth. Gleiche Stunden sind nicht Stun- den, die einander gleich sind. Nichts weniger! es heißt vielmehr: Zu eben den Stunden. Man kann also auch trotz Gottscheden sagen: welch Mann; und welcher Holz. Jch bin heut glücklich in meiner Erndte. Hinfüro werde ich, a. St. das Wasser will nicht zurück, gar zierlich: der Schaum blähet sich, sagen. Das Exempel eines großen Mannes rechtfertiget mich dazu. Jch will lieber mit Hallern irren, als mit der gesunden Vernunft Recht haben. Pars pro toto heißt die Figur.
Doch, wie ein fester Damm den Sturm ge- drungner Wellen, Wie sehr ihr Schaum sich bläht, zurücke zwingt zu prellen. Haller, 76 S.
Die Wellen stürmen! gedrungene Wellen, so wie gedrungene Verse! welche Schönheiten!
Bläst.
Wann man Wasser aus dem Maule sprützt: so irret man sich, wenn man nicht saget bläst.
Dem Fisch, der Ströme bläst, und mit dem Schwanze stürmet: Hast du die Adern ausgehöhlt;
Du
Bl
Blaͤhen.
Trefflicher kann dieß Wort nicht ge- braucht werden:
Welch Druck das große Meer zu gleichen Stunden blaͤht. Haller, 64 S.
Vieleicht hat es blaͤhende Sachen verſchlungen; die machen in einem menſchlichen Koͤrper oft Ebbe und Fluth. Gleiche Stunden ſind nicht Stun- den, die einander gleich ſind. Nichts weniger! es heißt vielmehr: Zu eben den Stunden. Man kann alſo auch trotz Gottſcheden ſagen: welch Mann; und welcher Holz. Jch bin heut gluͤcklich in meiner Erndte. Hinfuͤro werde ich, a. St. das Waſſer will nicht zuruͤck, gar zierlich: der Schaum blaͤhet ſich, ſagen. Das Exempel eines großen Mannes rechtfertiget mich dazu. Jch will lieber mit Hallern irren, als mit der geſunden Vernunft Recht haben. Pars pro toto heißt die Figur.
Doch, wie ein feſter Damm den Sturm ge- drungner Wellen, Wie ſehr ihr Schaum ſich blaͤht, zuruͤcke zwingt zu prellen. Haller, 76 S.
Die Wellen ſtuͤrmen! gedrungene Wellen, ſo wie gedrungene Verſe! welche Schoͤnheiten!
Blaͤſt.
Wann man Waſſer aus dem Maule ſpruͤtzt: ſo irret man ſich, wenn man nicht ſaget blaͤſt.
Dem Fiſch, der Stroͤme blaͤſt, und mit dem Schwanze ſtuͤrmet: Haſt du die Adern ausgehoͤhlt;
Du
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Blaͤhen. Trefflicher kann dieß Wort nicht ge-
braucht werden:
Welch Druck das große Meer zu gleichen
Stunden blaͤht. Haller, 64 S.
Vieleicht hat es blaͤhende Sachen verſchlungen;
die machen in einem menſchlichen Koͤrper oft Ebbe
und Fluth. Gleiche Stunden ſind nicht Stun-
den, die einander gleich ſind. Nichts weniger!
es heißt vielmehr: Zu eben den Stunden.
Man kann alſo auch trotz Gottſcheden ſagen:
welch Mann; und welcher Holz. Jch bin
heut gluͤcklich in meiner Erndte. Hinfuͤro werde
ich, a. St. das Waſſer will nicht zuruͤck, gar
zierlich: der Schaum blaͤhet ſich, ſagen. Das
Exempel eines großen Mannes rechtfertiget mich
dazu. Jch will lieber mit Hallern irren, als
mit der geſunden Vernunft Recht haben. Pars
pro toto heißt die Figur.
Doch, wie ein feſter Damm den Sturm ge-
drungner Wellen,
Wie ſehr ihr Schaum ſich blaͤht, zuruͤcke
zwingt zu prellen. Haller, 76 S.
Die Wellen ſtuͤrmen! gedrungene Wellen,
ſo wie gedrungene Verſe! welche Schoͤnheiten!
Blaͤſt. Wann man Waſſer aus dem Maule ſpruͤtzt:
ſo irret man ſich, wenn man nicht ſaget blaͤſt.
Dem Fiſch, der Stroͤme blaͤſt, und mit dem
Schwanze ſtuͤrmet:
Haſt du die Adern ausgehoͤhlt;
Du
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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/82>, abgerufen am 21.11.2024.
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