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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

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Bl
-- Weiter hin bewegten sich die Kreise
Millionen geistiger Flammen, wie der Regenbo-
gen vielfarbicht;
Blümrant, wie ein Türkis, u. grün, wie ein
Chrysolit, oder Jaspis. Nimr. 581 S.

Jst das nicht ein recht himmlisches Luftfeuer?
Noch ein Feuerchen! s. dergleichen himmlische
Jllumination im Antilong. 22 S.

Ein ewiger Tag herrschte hier; alles war unele-
mentarisch.

Die allersubtilsten Substanzen des allerlau-
tersten Feuers
Brannten, ohn' zu verbrennen, an sich selbst
unverzehrlich. Nimr. e. d.

Jst das nicht subtil?

Blut.

Unsere neologische Witztyrannen finden
kein Wort in der deutschen Sprache so geschmeidig,
als dieses. Bald ist es ein feiner Dünger; bald
giebts etwas darinnen zu waschen. Kurz! die
Wirkungen sind unzählich, die das arme Blut über
sich nehmen muß. Eines von den größten Häu-
ptern machet sehr sinnreich einen Dünger daraus,
nachdem er zuvor mit dem Schwerte gepflan-
zet.
Bisher glaubte man nur, daß ein Schwert
ausrotten könne:
allein, es kann auch pflanzen,
Und was für Eigenschaften nimmt ein Ding nicht
an, wenn nur ein Schöpfer, ein Geistschöpfer,
darüber kömmt!

Die Nachwelt angesteckt von ihrer Ahnen Wuth
Pflanzt Glauben mit dem Schwert u. din-
get sie mit Blut. Haller 44 S.

So
Bl
— Weiter hin bewegten ſich die Kreiſe
Millionen geiſtiger Flammen, wie der Regenbo-
gen vielfarbicht;
Bluͤmrant, wie ein Tuͤrkis, u. gruͤn, wie ein
Chryſolit, oder Jaspis. Nimr. 581 S.

Jſt das nicht ein recht himmliſches Luftfeuer?
Noch ein Feuerchen! ſ. dergleichen himmliſche
Jllumination im Antilong. 22 S.

Ein ewiger Tag herrſchte hier; alles war unele-
mentariſch.

Die allerſubtilſten Subſtanzen des allerlau-
terſten Feuers
Brannten, ohn’ zu verbrennen, an ſich ſelbſt
unverzehrlich. Nimr. e. d.

Jſt das nicht ſubtil?

Blut.

Unſere neologiſche Witztyrannen finden
kein Wort in der deutſchen Sprache ſo geſchmeidig,
als dieſes. Bald iſt es ein feiner Duͤnger; bald
giebts etwas darinnen zu waſchen. Kurz! die
Wirkungen ſind unzaͤhlich, die das arme Blut uͤber
ſich nehmen muß. Eines von den groͤßten Haͤu-
ptern machet ſehr ſinnreich einen Duͤnger daraus,
nachdem er zuvor mit dem Schwerte gepflan-
zet.
Bisher glaubte man nur, daß ein Schwert
ausrotten koͤnne:
allein, es kann auch pflanzen,
Und was fuͤr Eigenſchaften nimmt ein Ding nicht
an, wenn nur ein Schoͤpfer, ein Geiſtſchoͤpfer,
daruͤber koͤmmt!

Die Nachwelt angeſteckt von ihrer Ahnen Wuth
Pflanzt Glauben mit dem Schwert u. din-
get ſie mit Blut. Haller 44 S.

So
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[62/0088] Bl — Weiter hin bewegten ſich die Kreiſe Millionen geiſtiger Flammen, wie der Regenbo- gen vielfarbicht; Bluͤmrant, wie ein Tuͤrkis, u. gruͤn, wie ein Chryſolit, oder Jaspis. Nimr. 581 S. Jſt das nicht ein recht himmliſches Luftfeuer? Noch ein Feuerchen! ſ. dergleichen himmliſche Jllumination im Antilong. 22 S. Ein ewiger Tag herrſchte hier; alles war unele- mentariſch. Die allerſubtilſten Subſtanzen des allerlau- terſten Feuers Brannten, ohn’ zu verbrennen, an ſich ſelbſt unverzehrlich. Nimr. e. d. Jſt das nicht ſubtil? Blut. Unſere neologiſche Witztyrannen finden kein Wort in der deutſchen Sprache ſo geſchmeidig, als dieſes. Bald iſt es ein feiner Duͤnger; bald giebts etwas darinnen zu waſchen. Kurz! die Wirkungen ſind unzaͤhlich, die das arme Blut uͤber ſich nehmen muß. Eines von den groͤßten Haͤu- ptern machet ſehr ſinnreich einen Duͤnger daraus, nachdem er zuvor mit dem Schwerte gepflan- zet. Bisher glaubte man nur, daß ein Schwert ausrotten koͤnne: allein, es kann auch pflanzen, Und was fuͤr Eigenſchaften nimmt ein Ding nicht an, wenn nur ein Schoͤpfer, ein Geiſtſchoͤpfer, daruͤber koͤmmt! Die Nachwelt angeſteckt von ihrer Ahnen Wuth Pflanzt Glauben mit dem Schwert u. din- get ſie mit Blut. Haller 44 S. So

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Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/88>, abgerufen am 21.11.2024.