Schönberg, Abraham von: Ausführliche Berg-Information, Zur dienlichen Nachricht vor Alle, Die Bey dem Berg- und Schmeltzwesen zu schaffen. Leipzig u. a., 1693.Schichtmeister. frey gelassen seyn/ wenn er wegen weitläufftiger Gewerckschafftdie verstandenen Theile ohne Unkosten denen übrigen Gewer- cken/ nicht wohl anbieten/ oder ihren Consens darüber einhoh- len kan/ zu Erhaltung der sonst zu Sumpff gehenden Zechen/ mit des Bergmeisters Vorbewust und Einwilligung/ fremden Per- sohnen die Kuxe zu gewehren zulassen. 41. Bey Erstattung der Verlags-Gelder die Ausrech- nung derselben beym Gegenbuch suchen. 42. So ein Schichtmeister seinen Gewercken zum besten mehr Feld auffnimmet/ oder lässet etwas von dem in Lehen ge- habten fallen/ so soll er solches dem Bergschreiber vor der Rech- nung ansagen/ damit der Titul uff dem Register geändert/ an denen Qvatember-Geldern nichts verschwiegen/ auch denen Ge- wercken zu Nachtheil nichts versehen werde. 43. Ohne Vorwissen der Gewercken weder Ausbeute schliessen/ noch Zubuße anlegen/ sondern bey denen Uffrechnun- gen und nicht höher Ausbeute schliessen/ als sie im Zehenden zu fordern haben/ sich erst deßhalben Bescheids erhohlen. 44. Churfl. Zehnden Gebühren mit Einbringung der Sil- ber nicht verkürtzen. 45. Das erbrochene Ertz ansagen. 46. Die Woche über zum öfftern die Schmeltz-Arbeit be- suchen. 47. Mit denen Hütten-Beambten über ihre Schmeltz-Ar- beit communiciren. 48. Qvartaliter ein Verzeichnüß ihrer Hütten-Vorräthe in Zehnden einlegen. 49. Die erbauten Ertze zur Hütte befördern/ selbige mit Ausschlagen/ Pochen/ Waschen/ und Brennen wohl in acht nehmen/ und mit Rath der Hütten-Beambten/ und nicht nach ihren eigenen Dünckel/ zu Nutz der Gewercken schmeltzen. 50. Fleißig dahin trachten/ daß durch reineres Scheiden/ Pochen/ Waschen/ und Sieb-Arbeit/ der Halt der Ertze mehr in die Enge gebracht/ die Rohsteine/ wo es die Arbeit leiden wil/
Schichtmeiſter. frey gelaſſen ſeyn/ wenn er wegen weitlaͤufftiger Gewerckſchafftdie verſtandenen Theile ohne Unkoſten denen uͤbrigen Gewer- cken/ nicht wohl anbieten/ oder ihren Conſens daruͤber einhoh- len kan/ zu Erhaltung der ſonſt zu Sumpff gehenden Zechen/ mit des Bergmeiſters Vorbewuſt und Einwilligung/ fremden Per- ſohnen die Kuxe zu gewehren zulaſſen. 41. Bey Erſtattung der Verlags-Gelder die Ausrech- nung derſelben beym Gegenbuch ſuchen. 42. So ein Schichtmeiſter ſeinen Gewercken zum beſten mehr Feld auffnimmet/ oder laͤſſet etwas von dem in Lehen ge- habten fallen/ ſo ſoll er ſolches dem Bergſchreiber vor der Rech- nung anſagen/ damit der Titul uff dem Regiſter geaͤndert/ an denen Qvatember-Geldern nichts verſchwiegen/ auch denen Ge- wercken zu Nachtheil nichts verſehen werde. 43. Ohne Vorwiſſen der Gewercken weder Ausbeute ſchlieſſen/ noch Zubuße anlegen/ ſondern bey denen Uffrechnun- gen und nicht hoͤher Ausbeute ſchlieſſen/ als ſie im Zehenden zu fordern haben/ ſich erſt deßhalben Beſcheids erhohlen. 44. Churfl. Zehnden Gebuͤhren mit Einbringung der Sil- ber nicht verkuͤrtzen. 45. Das erbrochene Ertz anſagen. 46. Die Woche uͤber zum oͤfftern die Schmeltz-Arbeit be- ſuchen. 47. Mit denen Huͤtten-Beambten uͤber ihre Schmeltz-Ar- beit communiciren. 48. Qvartaliter ein Verzeichnuͤß ihrer Huͤtten-Vorraͤthe in Zehnden einlegen. 49. Die erbauten Ertze zur Huͤtte befoͤrdern/ ſelbige mit Ausſchlagen/ Pochen/ Waſchen/ und Brennen wohl in acht nehmen/ und mit Rath der Hütten-Beambten/ und nicht nach ihren eigenen Duͤnckel/ zu Nutz der Gewercken ſchmeltzen. 50. Fleißig dahin trachten/ daß durch reineres Scheiden/ Pochen/ Waſchen/ und Sieb-Arbeit/ der Halt der Ertze mehr in die Enge gebracht/ die Rohſteine/ wo es die Arbeit leiden wil/
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Schichtmeiſter.
frey gelaſſen ſeyn/ wenn er wegen weitlaͤufftiger Gewerckſchafft
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cken/ nicht wohl anbieten/ oder ihren Conſens daruͤber einhoh-
len kan/ zu Erhaltung der ſonſt zu Sumpff gehenden Zechen/ mit
des Bergmeiſters Vorbewuſt und Einwilligung/ fremden Per-
ſohnen die Kuxe zu gewehren zulaſſen.
41. Bey Erſtattung der Verlags-Gelder die Ausrech-
nung derſelben beym Gegenbuch ſuchen.
42. So ein Schichtmeiſter ſeinen Gewercken zum beſten
mehr Feld auffnimmet/ oder laͤſſet etwas von dem in Lehen ge-
habten fallen/ ſo ſoll er ſolches dem Bergſchreiber vor der Rech-
nung anſagen/ damit der Titul uff dem Regiſter geaͤndert/ an
denen Qvatember-Geldern nichts verſchwiegen/ auch denen Ge-
wercken zu Nachtheil nichts verſehen werde.
43. Ohne Vorwiſſen der Gewercken weder Ausbeute
ſchlieſſen/ noch Zubuße anlegen/ ſondern bey denen Uffrechnun-
gen und nicht hoͤher Ausbeute ſchlieſſen/ als ſie im Zehenden zu
fordern haben/ ſich erſt deßhalben Beſcheids erhohlen.
44. Churfl. Zehnden Gebuͤhren mit Einbringung der Sil-
ber nicht verkuͤrtzen.
45. Das erbrochene Ertz anſagen.
46. Die Woche uͤber zum oͤfftern die Schmeltz-Arbeit be-
ſuchen.
47. Mit denen Huͤtten-Beambten uͤber ihre Schmeltz-Ar-
beit communiciren.
48. Qvartaliter ein Verzeichnuͤß ihrer Huͤtten-Vorraͤthe in
Zehnden einlegen.
49. Die erbauten Ertze zur Huͤtte befoͤrdern/ ſelbige mit
Ausſchlagen/ Pochen/ Waſchen/ und Brennen wohl in acht
nehmen/ und mit Rath der Hütten-Beambten/ und nicht
nach ihren eigenen Duͤnckel/ zu Nutz der Gewercken ſchmeltzen.
50. Fleißig dahin trachten/ daß durch reineres Scheiden/
Pochen/ Waſchen/ und Sieb-Arbeit/ der Halt der Ertze mehr
in die Enge gebracht/ die Rohſteine/ wo es die Arbeit leiden
wil/
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