Schönberg, Abraham von: Ausführliche Berg-Information, Zur dienlichen Nachricht vor Alle, Die Bey dem Berg- und Schmeltzwesen zu schaffen. Leipzig u. a., 1693.Schichtmeister. wil/ mehr angereichert/ und also an Kohl und Holtz etwas er-sparet wird. 51. Wenn sie zu ihrer Gewercken Schmeltz-Arbeit Kiese von denen Zechen/ da sie selbst interessiret, gebrauchen wollen/ so soll allezeit der Bergmeister und Hütten-Reuter die gelieferten Kiese auff dem Hüttenplatz in Augenschein nehmen/ und selbige/ zu Vermeidung alles Verdachts/ nach ihren rechten Werth und Güte Pflichtgebührlich taxiren. 52. Bey den Hütten-Ausgaben allezeit der Vorlauffer und Nacht-Schlacken-Lauffer Zahl und Nahmen in die Register setzen/ und Belege über die erkaufften Kiese beylegen. 53. Kein Ertz/ Schlacken/ Ofenbrüche/ Gekrätze/ Felsen/ Affter/ oder dergleichen von denen in Verwaltung habenden Zechen an sich erkauffen/ oder andern dergleichen verhan- deln. 54. Die Schichtmeister sollen die bedürffenden Vorschläge an Frisch-Bley/ Glöte und Herd zur Nothdurfft verschaffen/ in verschlossenen Kammern verwahren/ und uff Bedürffen wieder heraus verwägen. 55. Wenn sie vor sich eigene und fündige Lehen bauen/ in der Hütten/ darinnen sie ihrer Gewercken Ertze zu Gut machen/ nicht schmeltzen. 56. Die Schmeltz-Arbeit bey Nacht- und Tag-Schichten wohl observiren, so viel möglich selbst in ihrer Gegenwart die Werck und Steine probiren/ die Körner auffziehen/ und das Gewichte samt den Halt ins Schmeltz-Buch eintragen lassen. 57. Acht haben/ daß alle Ertze vor dem Vorlauffen und Auffsetzen/ probiret/ und selbige mit möglichster Ersparung der Hütten-Kosten auffs nützlichste geschmeltzet werden. 58. Durch die allgemeine Probe wohl erforschen/ und reiff- lich überlegen/ ob die Ertze schmeltzwürdig oder nicht/ und wie dieselben am besten/ und mit denen genauesten Hütten-Kosten zu Gut zu machen/ und so ferne sie derselben Art und Gelegenheit nicht gnugsame Wissenschafft haben/ bey den Hütten-Reuter sich hierum angeben/ und sich dessen erkundigen. 59. Keine K k
Schichtmeiſter. wil/ mehr angereichert/ und alſo an Kohl und Holtz etwas er-ſparet wird. 51. Wenn ſie zu ihrer Gewercken Schmeltz-Arbeit Kieſe von denen Zechen/ da ſie ſelbſt intereſſiret, gebrauchen wollen/ ſo ſoll allezeit der Bergmeiſter und Huͤtten-Reuter die gelieferten Kieſe auff dem Huͤttenplatz in Augenſchein nehmen/ und ſelbige/ zu Vermeidung alles Verdachts/ nach ihren rechten Werth und Guͤte Pflichtgebuͤhrlich taxiren. 52. Bey den Huͤtten-Ausgaben allezeit der Vorlauffer und Nacht-Schlacken-Lauffer Zahl und Nahmen in die Regiſter ſetzen/ und Belege uͤber die erkaufften Kieſe beylegen. 53. Kein Ertz/ Schlacken/ Ofenbruͤche/ Gekraͤtze/ Felſen/ Affter/ oder dergleichen von denen in Verwaltung habenden Zechen an ſich erkauffen/ oder andern dergleichen verhan- deln. 54. Die Schichtmeiſter ſollen die beduͤrffenden Vorſchlaͤge an Friſch-Bley/ Gloͤte und Herd zur Nothdurfft verſchaffen/ in verſchloſſenen Kammern verwahren/ und uff Beduͤrffen wieder heraus verwägen. 55. Wenn ſie vor ſich eigene und fuͤndige Lehen bauen/ in der Huͤtten/ darinnen ſie ihrer Gewercken Ertze zu Gut machen/ nicht ſchmeltzen. 56. Die Schmeltz-Arbeit bey Nacht- und Tag-Schichten wohl obſerviren, ſo viel moͤglich ſelbſt in ihrer Gegenwart die Werck und Steine probiren/ die Koͤrner auffziehen/ und das Gewichte ſamt den Halt ins Schmeltz-Buch eintragen laſſen. 57. Acht haben/ daß alle Ertze vor dem Vorlauffen und Auffſetzen/ probiret/ und ſelbige mit moͤglichſter Erſparung der Huͤtten-Koſten auffs nuͤtzlichſte geſchmeltzet werden. 58. Durch die allgemeine Probe wohl erforſchen/ und reiff- lich uͤberlegen/ ob die Ertze ſchmeltzwuͤrdig oder nicht/ und wie dieſelben am beſten/ und mit denen genaueſten Huͤtten-Koſten zu Gut zu machen/ und ſo ferne ſie derſelben Art und Gelegenheit nicht gnugſame Wiſſenſchafft haben/ bey den Huͤtten-Reuter ſich hierum angeben/ und ſich deſſen erkundigen. 59. Keine K k
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Schichtmeiſter.
wil/ mehr angereichert/ und alſo an Kohl und Holtz etwas er-
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denen Zechen/ da ſie ſelbſt intereſſiret, gebrauchen wollen/ ſo ſoll
allezeit der Bergmeiſter und Huͤtten-Reuter die gelieferten Kieſe
auff dem Huͤttenplatz in Augenſchein nehmen/ und ſelbige/ zu
Vermeidung alles Verdachts/ nach ihren rechten Werth und
Guͤte Pflichtgebuͤhrlich taxiren.
52. Bey den Huͤtten-Ausgaben allezeit der Vorlauffer und
Nacht-Schlacken-Lauffer Zahl und Nahmen in die Regiſter
ſetzen/ und Belege uͤber die erkaufften Kieſe beylegen.
53. Kein Ertz/ Schlacken/ Ofenbruͤche/ Gekraͤtze/ Felſen/
Affter/ oder dergleichen von denen in Verwaltung habenden
Zechen an ſich erkauffen/ oder andern dergleichen verhan-
deln.
54. Die Schichtmeiſter ſollen die beduͤrffenden Vorſchlaͤge
an Friſch-Bley/ Gloͤte und Herd zur Nothdurfft verſchaffen/
in verſchloſſenen Kammern verwahren/ und uff Beduͤrffen wieder
heraus verwägen.
55. Wenn ſie vor ſich eigene und fuͤndige Lehen bauen/ in der
Huͤtten/ darinnen ſie ihrer Gewercken Ertze zu Gut machen/ nicht
ſchmeltzen.
56. Die Schmeltz-Arbeit bey Nacht- und Tag-Schichten
wohl obſerviren, ſo viel moͤglich ſelbſt in ihrer Gegenwart die
Werck und Steine probiren/ die Koͤrner auffziehen/ und das
Gewichte ſamt den Halt ins Schmeltz-Buch eintragen laſſen.
57. Acht haben/ daß alle Ertze vor dem Vorlauffen und
Auffſetzen/ probiret/ und ſelbige mit moͤglichſter Erſparung der
Huͤtten-Koſten auffs nuͤtzlichſte geſchmeltzet werden.
58. Durch die allgemeine Probe wohl erforſchen/ und reiff-
lich uͤberlegen/ ob die Ertze ſchmeltzwuͤrdig oder nicht/ und wie
dieſelben am beſten/ und mit denen genaueſten Huͤtten-Koſten zu
Gut zu machen/ und ſo ferne ſie derſelben Art und Gelegenheit
nicht gnugſame Wiſſenſchafft haben/ bey den Huͤtten-Reuter ſich
hierum angeben/ und ſich deſſen erkundigen.
59. Keine
K k
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