Schönberg, Abraham von: Ausführliche Berg-Information, Zur dienlichen Nachricht vor Alle, Die Bey dem Berg- und Schmeltzwesen zu schaffen. Leipzig u. a., 1693.Redens-Arten beym Schmeltz-Hütten. Gattern; Ist beym Zihn-Schmeltzen/ wenn man das Zihn wil in Ballen bringen/ wird solches zuvor auff ein gros warm gemachtes Kupffer-Blech gegossen/ erstlich der Länge nach/ so dann die qvere/ das heißet man gegat- tert/ den Gatter rollet man hernach/ und schlägt es derb zusammen/ und das wird ein Ballen ge- nant. Gebläse anlassen; Anfangen zu Schmeltzen. Gebläse gehet still/ wenn der Ofen dunckel gehalten wird. Gebläse überspannen; Wenn zu starck geblasen wird. Gekrätze/ das von Schmeltzen der Ertze abspringt und zusam- men gekehret wird. Gestübe/ klein gestoßene mit Lehm vermengte Kohlen/ daraus der Herd vor dem Schmeltz-Ofen gemachet wird. Gicht/ ist ein gewiß Maaß/ darinnen der Eisen-Stein und Kohlen auff den hohen Ofen auffgegeben werden. Glöte/ das Bley/ so sich beym Abtreiben der Wercke calci- niret. Glöt-Gasse/ die Fugen/ wodurch die von Silber sich abschei- dende Glöte von Treibe-Herd ablaufft. Glöt-Hacken/ ein Eisen/ damit die Gasse in der Asche auff dem Treibe-Herd gemachet/ und der Glöte fortgeholffen wird. Gren/ ein Gewichte zum Probiren nöthig/ deren 288. Theil eine Marck machen. Hanen
Redens-Arten beym Schmeltz-Huͤtten. Gattern; Iſt beym Zihn-Schmeltzen/ wenn man das Zihn wil in Ballen bringen/ wird ſolches zuvor auff ein gros warm gemachtes Kupffer-Blech gegoſſen/ erſtlich der Laͤnge nach/ ſo dann die qvere/ das heißet man gegat- tert/ den Gatter rollet man hernach/ und ſchlaͤgt es derb zuſammen/ und das wird ein Ballen ge- nant. Geblaͤſe anlaſſen; Anfangen zu Schmeltzen. Geblaͤſe gehet ſtill/ wenn der Ofen dunckel gehalten wird. Geblaͤſe uͤberſpannen; Wenn zu ſtarck geblaſen wird. Gekraͤtze/ das von Schmeltzen der Ertze abſpringt und zuſam- men gekehret wird. Geſtuͤbe/ klein geſtoßene mit Lehm vermengte Kohlen/ daraus der Herd vor dem Schmeltz-Ofen gemachet wird. Gicht/ iſt ein gewiß Maaß/ darinnen der Eiſen-Stein und Kohlen auff den hohen Ofen auffgegeben werden. Gloͤte/ das Bley/ ſo ſich beym Abtreiben der Wercke calci- niret. Gloͤt-Gaſſe/ die Fugen/ wodurch die von Silber ſich abſchei- dende Gloͤte von Treibe-Herd ablaufft. Gloͤt-Hacken/ ein Eiſen/ damit die Gaſſe in der Aſche auff dem Treibe-Herd gemachet/ und der Gloͤte fortgeholffen wird. Gren/ ein Gewichte zum Probiren noͤthig/ deren 288. Theil eine Marck machen. Hanen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0362" n="122"/> <fw place="top" type="header">Redens-Arten beym Schmeltz-Huͤtten.</fw><lb/> <list> <item>Gattern; Iſt beym Zihn-Schmeltzen/ wenn man das Zihn<lb/> wil in Ballen bringen/ wird ſolches zuvor auff ein gros<lb/> warm gemachtes Kupffer-Blech gegoſſen/ erſtlich der<lb/> Laͤnge nach/ ſo dann die qvere/ das heißet man gegat-<lb/> tert/ den Gatter rollet man hernach/ und ſchlaͤgt<lb/> es derb zuſammen/ und das wird ein Ballen ge-<lb/> nant.</item><lb/> <item>Geblaͤſe anlaſſen; Anfangen zu Schmeltzen.</item><lb/> <item>Geblaͤſe gehet ſtill/ wenn der Ofen dunckel gehalten wird.</item><lb/> <item>Geblaͤſe uͤberſpannen; Wenn zu ſtarck geblaſen wird.</item><lb/> <item>Gekraͤtze/ das von Schmeltzen der Ertze abſpringt und zuſam-<lb/> men gekehret wird.</item><lb/> <item>Geſtuͤbe/ klein geſtoßene mit Lehm vermengte Kohlen/ daraus<lb/> der Herd vor dem Schmeltz-Ofen gemachet wird.</item><lb/> <item>Gicht/ iſt ein gewiß Maaß/ darinnen der Eiſen-Stein und<lb/> Kohlen auff den hohen Ofen auffgegeben werden.</item><lb/> <item>Gloͤte/ das Bley/ ſo ſich beym Abtreiben der Wercke <hi rendition="#aq">calci</hi>-<lb/> niret.</item><lb/> <item>Gloͤt-Gaſſe/ die Fugen/ wodurch die von Silber ſich abſchei-<lb/> dende Gloͤte von Treibe-Herd ablaufft.</item><lb/> <item>Gloͤt-Hacken/ ein Eiſen/ damit die Gaſſe in der Aſche auff<lb/> dem Treibe-Herd gemachet/ und der Gloͤte fortgeholffen<lb/> wird.</item><lb/> <item>Gren/ ein Gewichte zum Probiren noͤthig/ deren 288. Theil eine<lb/> Marck machen.</item> </list> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Hanen</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [122/0362]
Redens-Arten beym Schmeltz-Huͤtten.
Gattern; Iſt beym Zihn-Schmeltzen/ wenn man das Zihn
wil in Ballen bringen/ wird ſolches zuvor auff ein gros
warm gemachtes Kupffer-Blech gegoſſen/ erſtlich der
Laͤnge nach/ ſo dann die qvere/ das heißet man gegat-
tert/ den Gatter rollet man hernach/ und ſchlaͤgt
es derb zuſammen/ und das wird ein Ballen ge-
nant.
Geblaͤſe anlaſſen; Anfangen zu Schmeltzen.
Geblaͤſe gehet ſtill/ wenn der Ofen dunckel gehalten wird.
Geblaͤſe uͤberſpannen; Wenn zu ſtarck geblaſen wird.
Gekraͤtze/ das von Schmeltzen der Ertze abſpringt und zuſam-
men gekehret wird.
Geſtuͤbe/ klein geſtoßene mit Lehm vermengte Kohlen/ daraus
der Herd vor dem Schmeltz-Ofen gemachet wird.
Gicht/ iſt ein gewiß Maaß/ darinnen der Eiſen-Stein und
Kohlen auff den hohen Ofen auffgegeben werden.
Gloͤte/ das Bley/ ſo ſich beym Abtreiben der Wercke calci-
niret.
Gloͤt-Gaſſe/ die Fugen/ wodurch die von Silber ſich abſchei-
dende Gloͤte von Treibe-Herd ablaufft.
Gloͤt-Hacken/ ein Eiſen/ damit die Gaſſe in der Aſche auff
dem Treibe-Herd gemachet/ und der Gloͤte fortgeholffen
wird.
Gren/ ein Gewichte zum Probiren noͤthig/ deren 288. Theil eine
Marck machen.
Hanen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |