Schönberg, Abraham von: Ausführliche Berg-Information, Zur dienlichen Nachricht vor Alle, Die Bey dem Berg- und Schmeltzwesen zu schaffen. Leipzig u. a., 1693.Bergmeister. Zechen und Schichtmeister/ und wie offt ieder angeschnitten/halten/ und selbiges mit Schluß des Qvartals/ wie auch zur Ambts-Rechnung übergeben. 81. Bergmeister und Geschworner haben wohl in acht zu nehmen/ daß die Stoll-Sohlen nach einer Bley-Wage richtig nachgehauen werden/ damit die Stöllen ihre rechte gebüh- rende Rösche bekommen mögen/ welche/ wenn die Stol- len weit zu treiben seyn/ ehe sie in die Gebäude kommen/ man etwas sparsam/ und uff hundert Lachter über ein viertel Lach- ter nicht geben soll/ damit die Stollen in der ferne nicht so hoch ansteigen. 82. Ist ein Stollen in eines Bergmeisters Refier auffge- nommen und verliehen; hernach in seiner gebührenden Erbteuffe getrieben/ und in eines andern Bergmeisters Refier gebracht/ so soll derjenige Bergmeister in dessen Refier Gänge und Klüffte überfahren/ zwar solche zuverleyhen/ und die Geschworne zu verdingen dieses Berg-Ambt/ auch Schichtmeister und Stei- ger/ darauff anzulegen/ auch Anschnitt zu halten Macht ha- ben; Des Erb-Stollens Gerechtigkeit hingegen/ ingleichen Schichtmeister und Steiger zu setzen/ so wohl der Anschnitt und Rechnung/ nebenst Abgabe der Qvatember-Gelder von Stollen verbleibet dem Bergmeister uff dessen Refier das Mundloch/ und ausgehende Wasserseyge befindlich/ ihm auch frey die Stollörter nach seinen Gefallen zu befahren/ damit er bey dem Anschnitt von dem Bauen Wissenschafft haben möge. 83. Durch den Bergmeister und Geschwornen sollen alle Steuern zu Zechen/ Stöllen/ Künsten etc. nach Gelegenheit der Umstände/ auch Nähe und Weite der Oerter/ gemachet/ ins Bergbuch eingetragen (ausser diesem sie unverbündlich) auch/ uff befinden/ wieder aufgesaget werden. 84. Und sind uff hundert Maasen lang alle vorliegende Lehene auff dem Gang/ da der Stollen fortgetrieben wird/ zu einen Ort/ so mit fünff Häuern belegt nachgesetzte Steuern/ als von der ersten Maas zwey und zwantzig Groschen/ von der andern achtzehen Groschen/ von der dritten vierzehen Groschen/ von der vierdten zehen Groschen/ von der fünfften acht Groschen/ von K ij
Bergmeiſter. Zechen und Schichtmeiſter/ und wie offt ieder angeſchnitten/halten/ und ſelbiges mit Schluß des Qvartals/ wie auch zur Ambts-Rechnung uͤbergeben. 81. Bergmeiſter und Geſchworner haben wohl in acht zu nehmen/ daß die Stoll-Sohlen nach einer Bley-Wage richtig nachgehauen werden/ damit die Stoͤllen ihre rechte gebuͤh- rende Roͤſche bekommen moͤgen/ welche/ wenn die Stol- len weit zu treiben ſeyn/ ehe ſie in die Gebaͤude kommen/ man etwas ſparſam/ und uff hundert Lachter uͤber ein viertel Lach- ter nicht geben ſoll/ damit die Stollen in der ferne nicht ſo hoch anſteigen. 82. Iſt ein Stollen in eines Bergmeiſters Refier auffge- nommen und verliehen; hernach in ſeiner gebuͤhrenden Erbteuffe getrieben/ und in eines andern Bergmeiſters Refier gebracht/ ſo ſoll derjenige Bergmeiſter in deſſen Refier Gänge und Kluͤffte uͤberfahren/ zwar ſolche zuverleyhen/ und die Geſchworne zu verdingen dieſes Berg-Ambt/ auch Schichtmeiſter und Stei- ger/ darauff anzulegen/ auch Anſchnitt zu halten Macht ha- ben; Des Erb-Stollens Gerechtigkeit hingegen/ ingleichen Schichtmeiſter und Steiger zu ſetzen/ ſo wohl der Anſchnitt und Rechnung/ nebenſt Abgabe der Qvatember-Gelder von Stollen verbleibet dem Bergmeiſter uff deſſen Refier das Mundloch/ und ausgehende Waſſerſeyge befindlich/ ihm auch frey die Stolloͤrter nach ſeinen Gefallen zu befahren/ damit er bey dem Anſchnitt von dem Bauen Wiſſenſchafft haben moͤge. 83. Durch den Bergmeiſter und Geſchwornen ſollen alle Steuern zu Zechen/ Stoͤllen/ Kuͤnſten ꝛc. nach Gelegenheit der Umſtaͤnde/ auch Naͤhe und Weite der Oerter/ gemachet/ ins Bergbuch eingetragen (auſſer dieſem ſie unverbuͤndlich) auch/ uff befinden/ wieder aufgeſaget werden. 84. Und ſind uff hundert Maaſen lang alle vorliegende Lehene auff dem Gang/ da der Stollen fortgetrieben wird/ zu einen Ort/ ſo mit fuͤnff Haͤuern belegt nachgeſetzte Steuern/ als von der erſten Maas zwey und zwantzig Groſchen/ von der andern achtzehen Groſchen/ von der dritten vierzehen Groſchen/ von der vierdten zehen Groſchen/ von der fuͤnfften acht Groſchen/ von K ij
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Bergmeiſter.
Zechen und Schichtmeiſter/ und wie offt ieder angeſchnitten/
halten/ und ſelbiges mit Schluß des Qvartals/ wie auch zur
Ambts-Rechnung uͤbergeben.
81. Bergmeiſter und Geſchworner haben wohl in acht zu
nehmen/ daß die Stoll-Sohlen nach einer Bley-Wage richtig
nachgehauen werden/ damit die Stoͤllen ihre rechte gebuͤh-
rende Roͤſche bekommen moͤgen/ welche/ wenn die Stol-
len weit zu treiben ſeyn/ ehe ſie in die Gebaͤude kommen/ man
etwas ſparſam/ und uff hundert Lachter uͤber ein viertel Lach-
ter nicht geben ſoll/ damit die Stollen in der ferne nicht ſo hoch
anſteigen.
82. Iſt ein Stollen in eines Bergmeiſters Refier auffge-
nommen und verliehen; hernach in ſeiner gebuͤhrenden Erbteuffe
getrieben/ und in eines andern Bergmeiſters Refier gebracht/
ſo ſoll derjenige Bergmeiſter in deſſen Refier Gänge und Kluͤffte
uͤberfahren/ zwar ſolche zuverleyhen/ und die Geſchworne zu
verdingen dieſes Berg-Ambt/ auch Schichtmeiſter und Stei-
ger/ darauff anzulegen/ auch Anſchnitt zu halten Macht ha-
ben; Des Erb-Stollens Gerechtigkeit hingegen/ ingleichen
Schichtmeiſter und Steiger zu ſetzen/ ſo wohl der Anſchnitt
und Rechnung/ nebenſt Abgabe der Qvatember-Gelder von
Stollen verbleibet dem Bergmeiſter uff deſſen Refier das
Mundloch/ und ausgehende Waſſerſeyge befindlich/ ihm auch
frey die Stolloͤrter nach ſeinen Gefallen zu befahren/ damit
er bey dem Anſchnitt von dem Bauen Wiſſenſchafft haben
moͤge.
83. Durch den Bergmeiſter und Geſchwornen ſollen alle
Steuern zu Zechen/ Stoͤllen/ Kuͤnſten ꝛc. nach Gelegenheit der
Umſtaͤnde/ auch Naͤhe und Weite der Oerter/ gemachet/ ins
Bergbuch eingetragen (auſſer dieſem ſie unverbuͤndlich) auch/
uff befinden/ wieder aufgeſaget werden.
84. Und ſind uff hundert Maaſen lang alle vorliegende
Lehene auff dem Gang/ da der Stollen fortgetrieben wird/ zu
einen Ort/ ſo mit fuͤnff Haͤuern belegt nachgeſetzte Steuern/
als von der erſten Maas zwey und zwantzig Groſchen/ von der
andern achtzehen Groſchen/ von der dritten vierzehen Groſchen/
von der vierdten zehen Groſchen/ von der fuͤnfften acht Groſchen/
von
K ij
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