Gaben; der dritte steht in bewunderndem Anschauen verloren. Einer der Zuschauer, in einiger Ent- fernung, mit der Mütze auf dem Haupte, welche sonst die Genesenden in diesem Hospitale trugen, ist, nach einer in demselben bis auf unsre Zeiten bewahrten Tradition, das schon erwähnte Porträt des Malers selbst, so wie der neben ihm stehende Hemlings Freund, der Klosterbruder Florens von Ryst, welcher ihm zu diesem Gemälde die erste Veranlassung gab.
Auf dem ersten der zu diesem Bilde gehörenden Seitengemälde beten Engel den neugebornen Heiland an; auf dem zweiten ist die Darstellung desselben im Tempel abgebildet; in hoher Würde steht die göttliche Mutter am Altar, neben ihr die heilige Anna und der höchst kräftig und edel gehaltne Hohepriester. Kenner, welche Gelegenheit hatten die größten Meisterwerke italiänischer Kunst zu bewundern, rechnen dennoch diese aus fünf Per- sonen bestehende Gruppe zu dem Allervortrefflichsten, was je der christlichen Epoche der Kunst seine Ent- stehung verdankte. Auf der Aussenseite eines der
Gaben; der dritte ſteht in bewunderndem Anſchauen verloren. Einer der Zuſchauer, in einiger Ent- fernung, mit der Mütze auf dem Haupte, welche ſonſt die Geneſenden in dieſem Hoſpitale trugen, iſt, nach einer in demſelben bis auf unſre Zeiten bewahrten Tradition, das ſchon erwähnte Porträt des Malers ſelbſt, ſo wie der neben ihm ſtehende Hemlings Freund, der Kloſterbruder Florens von Ryſt, welcher ihm zu dieſem Gemälde die erſte Veranlaſſung gab.
Auf dem erſten der zu dieſem Bilde gehörenden Seitengemälde beten Engel den neugebornen Heiland an; auf dem zweiten iſt die Darſtellung deſſelben im Tempel abgebildet; in hoher Würde ſteht die göttliche Mutter am Altar, neben ihr die heilige Anna und der höchſt kräftig und edel gehaltne Hoheprieſter. Kenner, welche Gelegenheit hatten die größten Meiſterwerke italiäniſcher Kunſt zu bewundern, rechnen dennoch dieſe aus fünf Per- ſonen beſtehende Gruppe zu dem Allervortrefflichſten, was je der chriſtlichen Epoche der Kunſt ſeine Ent- ſtehung verdankte. Auf der Auſſenſeite eines der
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Gaben; der dritte ſteht in bewunderndem Anſchauen
verloren. Einer der Zuſchauer, in einiger Ent-
fernung, mit der Mütze auf dem Haupte, welche
ſonſt die Geneſenden in dieſem Hoſpitale trugen,
iſt, nach einer in demſelben bis auf unſre Zeiten
bewahrten Tradition, das ſchon erwähnte Porträt
des Malers ſelbſt, ſo wie der neben ihm ſtehende
Hemlings Freund, der Kloſterbruder Florens von
Ryſt, welcher ihm zu dieſem Gemälde die erſte
Veranlaſſung gab.
Auf dem erſten der zu dieſem Bilde gehörenden
Seitengemälde beten Engel den neugebornen
Heiland an; auf dem zweiten iſt die Darſtellung
deſſelben im Tempel abgebildet; in hoher Würde
ſteht die göttliche Mutter am Altar, neben ihr die
heilige Anna und der höchſt kräftig und edel gehaltne
Hoheprieſter. Kenner, welche Gelegenheit hatten
die größten Meiſterwerke italiäniſcher Kunſt zu
bewundern, rechnen dennoch dieſe aus fünf Per-
ſonen beſtehende Gruppe zu dem Allervortrefflichſten,
was je der chriſtlichen Epoche der Kunſt ſeine Ent-
ſtehung verdankte. Auf der Auſſenſeite eines der
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Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1822, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schopenhauer_eyck01_1822/147>, abgerufen am 28.11.2024.
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