Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822.diese Zeichnungen besaß, im zweiten Theil seiner Holbeins immer herrlicher sich entfaltendes Ta- dieſe Zeichnungen beſaß, im zweiten Theil ſeiner Holbeins immer herrlicher ſich entfaltendes Ta- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0102" n="92"/> dieſe Zeichnungen beſaß, im zweiten Theil ſeiner<lb/> deutſchen Akademie in Kupfer ſtechen ließ.</p><lb/> <p>Holbeins immer herrlicher ſich entfaltendes Ta-<lb/> lent erwarb ihm ſchon früh in Baſel einen bedeu-<lb/> tenden Namen, doch wußte er es auch zuweilen<lb/> auf eine Weiſe zu üben, die von unſeren jetzigen<lb/> Anſichten der Kunſt ſehr abweicht. Jn jener, an<lb/> bedeutenden, ruhmwürdigen Meiſtern ſo überreichen<lb/> Zeit, pflegte man ſogar auch die Außenſeite ge-<lb/> wöhnlicher Bürgerhäuſer durch ihre Kunſt zu<lb/> ſchmücken, was jetzt den Tünchern überlaſſen bleibt,<lb/> und Hans Holbein mußte ſich auch hiezu in ſeiner<lb/> Jugend bequemen. Der Einfluß der Witterung<lb/> zerſtörte dieſe Kunſtwerke natürlicherweiſe im Laufe<lb/> weniger Jahre; nur trübe, halb verloſchne Über-<lb/> reſte und die Sage haben ihr ehemaliges Daſeyn<lb/> bis auf uns gebracht. Als ausgezeichnet vortreff-<lb/> lich wurde ein Bauerntanz von Holbeins Zeitgenoſſen<lb/> ſehr bewundert, den er auf dieſe Weiſe an die<lb/> Mauer eines am Baſeler Fiſchmarkt belegnen Eck-<lb/> hauſes gemalt hatte; doch ſowohl von dieſem, als<lb/> von Holbeins berühmtem Todtentanz, den er in<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [92/0102]
dieſe Zeichnungen beſaß, im zweiten Theil ſeiner
deutſchen Akademie in Kupfer ſtechen ließ.
Holbeins immer herrlicher ſich entfaltendes Ta-
lent erwarb ihm ſchon früh in Baſel einen bedeu-
tenden Namen, doch wußte er es auch zuweilen
auf eine Weiſe zu üben, die von unſeren jetzigen
Anſichten der Kunſt ſehr abweicht. Jn jener, an
bedeutenden, ruhmwürdigen Meiſtern ſo überreichen
Zeit, pflegte man ſogar auch die Außenſeite ge-
wöhnlicher Bürgerhäuſer durch ihre Kunſt zu
ſchmücken, was jetzt den Tünchern überlaſſen bleibt,
und Hans Holbein mußte ſich auch hiezu in ſeiner
Jugend bequemen. Der Einfluß der Witterung
zerſtörte dieſe Kunſtwerke natürlicherweiſe im Laufe
weniger Jahre; nur trübe, halb verloſchne Über-
reſte und die Sage haben ihr ehemaliges Daſeyn
bis auf uns gebracht. Als ausgezeichnet vortreff-
lich wurde ein Bauerntanz von Holbeins Zeitgenoſſen
ſehr bewundert, den er auf dieſe Weiſe an die
Mauer eines am Baſeler Fiſchmarkt belegnen Eck-
hauſes gemalt hatte; doch ſowohl von dieſem, als
von Holbeins berühmtem Todtentanz, den er in
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