Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822.Dürer. Wie dieser hatte auch er sehr jung sich Der berühmte Erasmus von Rotterdam, wel- Die Vorbereitungen zu dieser Veränderung Dürer. Wie dieſer hatte auch er ſehr jung ſich Der berühmte Erasmus von Rotterdam, wel- Die Vorbereitungen zu dieſer Veränderung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0104" n="94"/> Dürer. Wie dieſer hatte auch er ſehr jung ſich<lb/> verheirathet, und ſeine Wahl war unglücklicher-<lb/> weiſe auf eine Frau gefallen, deren zankſüchtiges<lb/> bößartiges Weſen ſeine Tage verbitterte. Vielleicht<lb/> wäre auch er in dieſem traurigen Verhältniß zu<lb/> Grunde gegangen, aber das Schickſal erbarmte<lb/> ſich ſein, und führte ihm einen Freund zu, deſſen<lb/> Rath und thätige Hülfe ihn veranlaßte, ſich bald<lb/> wieder von dieſen unwürdigen Feſſeln zu befreien.</p><lb/> <p>Der berühmte Erasmus von Rotterdam, wel-<lb/> cher damals in Baſel ſich niedergelaſſen hatte, war<lb/> dieſer Freund, der frühe ſowohl des jungen Künſtlers<lb/> hohes Talent, als ſein trauriges Leben erkannte,<lb/> und ihn beredete, nach England zu reiſen. Er ſelbſt<lb/> hatte lange Zeit in dieſem Lande gelebt und dort be-<lb/> deutende Verbindungen geſchloßen, die ihn in den<lb/> Stand ſezten, Holbeins erſtes Auftreten daſelbſt<lb/> mächtig zu begünſtigen.</p><lb/> <p>Die Vorbereitungen zu dieſer Veränderung<lb/> ſeines Wohnorts begann Holbein damit, daß er das<lb/> Bild ſeines edlen Freundes malte. Er wandte alle<lb/> ſeine Kunſt daran, es zu einem Meiſterwerk zu er-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [94/0104]
Dürer. Wie dieſer hatte auch er ſehr jung ſich
verheirathet, und ſeine Wahl war unglücklicher-
weiſe auf eine Frau gefallen, deren zankſüchtiges
bößartiges Weſen ſeine Tage verbitterte. Vielleicht
wäre auch er in dieſem traurigen Verhältniß zu
Grunde gegangen, aber das Schickſal erbarmte
ſich ſein, und führte ihm einen Freund zu, deſſen
Rath und thätige Hülfe ihn veranlaßte, ſich bald
wieder von dieſen unwürdigen Feſſeln zu befreien.
Der berühmte Erasmus von Rotterdam, wel-
cher damals in Baſel ſich niedergelaſſen hatte, war
dieſer Freund, der frühe ſowohl des jungen Künſtlers
hohes Talent, als ſein trauriges Leben erkannte,
und ihn beredete, nach England zu reiſen. Er ſelbſt
hatte lange Zeit in dieſem Lande gelebt und dort be-
deutende Verbindungen geſchloßen, die ihn in den
Stand ſezten, Holbeins erſtes Auftreten daſelbſt
mächtig zu begünſtigen.
Die Vorbereitungen zu dieſer Veränderung
ſeines Wohnorts begann Holbein damit, daß er das
Bild ſeines edlen Freundes malte. Er wandte alle
ſeine Kunſt daran, es zu einem Meiſterwerk zu er-
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