Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822.heben, und es gelang ihm in so hohem Grade, so- Holbein, der Brief und das Bild fanden bei heben, und es gelang ihm in ſo hohem Grade, ſo- Holbein, der Brief und das Bild fanden bei <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0105" n="95"/> heben, und es gelang ihm in ſo hohem Grade, ſo-<lb/> wohl in Hinſicht der Ähnlichkeit als der Ausführung,<lb/> daß Erasmus die glänzendſten Hoffnungen für die<lb/> Zukunft des Meiſters darauf baute, der Solches<lb/> vermocht. Ausgeſtattet mit dieſem Gemälde, und<lb/> einem Briefe an den Großkanzler Thomas Morus,<lb/> Erasmus vertrauteſten Freunde, dem das Bild zum<lb/> Geſchenk beſtimmt war, reißte Holbein nach London,<lb/> gerade zum Großkanzler hin. Der Brief des Erasmus<lb/> war allerdings darauf eingerichtet Holbeins Ver-<lb/> dienſte im glänzendſten Lichte zu zeigen, indem er<lb/> den jungen Künſtler ſogar über Albrecht Dürer erhob,<lb/> deſſen Zeichnung, wie Erasmus verſicherte, mit<lb/> dieſem Gemälde, ſogar in Hinſicht der Ähnlichkeit,<lb/> durchaus nicht zu vergleichen ſey.</p><lb/> <p>Holbein, der Brief und das Bild fanden bei<lb/> Thomas Morus die freundlichſte Aufnahme, vor<lb/> allem lezteres, deſſen ſeltne Vortrefflichkeit den<lb/> Großkanzler zu dem Entſchluß bewog, den Meiſter<lb/> ſogleich bei ſich in ſeinem Hauſe zu behalten. Drei<lb/> Jahre lang lebte Holbein daſelbſt aller Welt unbe-<lb/> kannt und in tiefer Verborgenheit, beſonders durfte<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [95/0105]
heben, und es gelang ihm in ſo hohem Grade, ſo-
wohl in Hinſicht der Ähnlichkeit als der Ausführung,
daß Erasmus die glänzendſten Hoffnungen für die
Zukunft des Meiſters darauf baute, der Solches
vermocht. Ausgeſtattet mit dieſem Gemälde, und
einem Briefe an den Großkanzler Thomas Morus,
Erasmus vertrauteſten Freunde, dem das Bild zum
Geſchenk beſtimmt war, reißte Holbein nach London,
gerade zum Großkanzler hin. Der Brief des Erasmus
war allerdings darauf eingerichtet Holbeins Ver-
dienſte im glänzendſten Lichte zu zeigen, indem er
den jungen Künſtler ſogar über Albrecht Dürer erhob,
deſſen Zeichnung, wie Erasmus verſicherte, mit
dieſem Gemälde, ſogar in Hinſicht der Ähnlichkeit,
durchaus nicht zu vergleichen ſey.
Holbein, der Brief und das Bild fanden bei
Thomas Morus die freundlichſte Aufnahme, vor
allem lezteres, deſſen ſeltne Vortrefflichkeit den
Großkanzler zu dem Entſchluß bewog, den Meiſter
ſogleich bei ſich in ſeinem Hauſe zu behalten. Drei
Jahre lang lebte Holbein daſelbſt aller Welt unbe-
kannt und in tiefer Verborgenheit, beſonders durfte
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |