Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822.sowohl Zeichnungen als Gemälde, er mit großem Holbeins Gemälde sind zu allgemein bekannt ſowohl Zeichnungen als Gemälde, er mit großem Holbeins Gemälde ſind zu allgemein bekannt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0116" n="106"/> ſowohl Zeichnungen als Gemälde, er mit großem<lb/> Aufwande von Mühe und Koſten ſammlete. Dieſer<lb/> wünſchte dem großen Meiſter ein würdiges Denk-<lb/> mal an der Stätte, wo er begraben ward, zu<lb/> ſetzen. Doch vergebens ſtellte er die mühſamſten<lb/> Nachforſchungen an, der durch Holbeins Staubge-<lb/> geheiligte Ort bleibt ewig verborgen.</p><lb/> <p>Holbeins Gemälde ſind zu allgemein bekannt<lb/> und bewundert, als daß ich hier viel zu ihrem<lb/> Lobe oder zu ihrer Charakteriſtik ſagen dürfte.<lb/> Was er war, noch ehe er Baſel verließ, beweiſ’t<lb/> ſein Gemälde, auf welchem er in unausſprechlicher<lb/> Anmuth und Hoheit die Madonna darſtellte, zu<lb/> ihren Füßen den Burgermeiſter von Baſel, als<lb/> Stifter des Gemäldes, neben ſeiner Hausfrau<lb/> und ſeinen blühenden Söhnen und Töchtern. Wer<lb/> kennt nicht dieſes Bild als eines der herrlichſten<lb/> Kleinode der Dresdner Gallerie, wenigſtens aus<lb/> Kupferſtichen! Keines von Allen die ich in England<lb/> von ihm ſah, übertrifft dieſes an Wahrheit, Aus-<lb/> druck, und Ausführung. Als vollendeter Meiſter<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [106/0116]
ſowohl Zeichnungen als Gemälde, er mit großem
Aufwande von Mühe und Koſten ſammlete. Dieſer
wünſchte dem großen Meiſter ein würdiges Denk-
mal an der Stätte, wo er begraben ward, zu
ſetzen. Doch vergebens ſtellte er die mühſamſten
Nachforſchungen an, der durch Holbeins Staubge-
geheiligte Ort bleibt ewig verborgen.
Holbeins Gemälde ſind zu allgemein bekannt
und bewundert, als daß ich hier viel zu ihrem
Lobe oder zu ihrer Charakteriſtik ſagen dürfte.
Was er war, noch ehe er Baſel verließ, beweiſ’t
ſein Gemälde, auf welchem er in unausſprechlicher
Anmuth und Hoheit die Madonna darſtellte, zu
ihren Füßen den Burgermeiſter von Baſel, als
Stifter des Gemäldes, neben ſeiner Hausfrau
und ſeinen blühenden Söhnen und Töchtern. Wer
kennt nicht dieſes Bild als eines der herrlichſten
Kleinode der Dresdner Gallerie, wenigſtens aus
Kupferſtichen! Keines von Allen die ich in England
von ihm ſah, übertrifft dieſes an Wahrheit, Aus-
druck, und Ausführung. Als vollendeter Meiſter
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