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Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822.

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Nichts hat Lukas Kranach so oft mit solcher
Liebe und mit so hohem aus dieser hervorgehendem
Gelingen gemalt, als Martin Luthers kräftige Hel-
dengestalt. Bald stellte er ihn in voller Lebensgröße,
bald in Öl-Miniatur dar, am öftersten mit der Bibel
in der Hand und im Priestergewande, das er trug,
nachdem er dem Mönchthum entsagt hatte, doch
hat er ihn auch in der Mönchskutte, oder als Ritter
Jörgen, in der Tracht die er auf der Wartburg
trug, mitunter gemalt.

Nach dem im Jahr 1525 erfolgten Tode
Friedrichs des Weisen behielt dessen Nachfolger,
Johann der Beständige, den Hofmaler Lukas Kra-
nach in seinem Dienst. Dieser Fürst hatte ihn von
jeher begünstigt und auch schon früher zu seiner
Sendung in die Niederlande mitgewirkt. Er starb
sieben Jahre nachdem er Kurfürst geworden war,
im Jahr 1532, und nun trat Lukas Kranach in
den Dienst seines dritten Herrn, des Kurfürsten
Johann Friedrich des Großmüthigen, dem er von
nun an sein ganzes Leben hindurch mit fast beispiel-
loser Liebe und Treue anhing, und den er selbst im

Nichts hat Lukas Kranach ſo oft mit ſolcher
Liebe und mit ſo hohem aus dieſer hervorgehendem
Gelingen gemalt, als Martin Luthers kräftige Hel-
dengeſtalt. Bald ſtellte er ihn in voller Lebensgröße,
bald in Öl-Miniatur dar, am öfterſten mit der Bibel
in der Hand und im Prieſtergewande, das er trug,
nachdem er dem Mönchthum entſagt hatte, doch
hat er ihn auch in der Mönchskutte, oder als Ritter
Jörgen, in der Tracht die er auf der Wartburg
trug, mitunter gemalt.

Nach dem im Jahr 1525 erfolgten Tode
Friedrichs des Weiſen behielt deſſen Nachfolger,
Johann der Beſtändige, den Hofmaler Lukas Kra-
nach in ſeinem Dienſt. Dieſer Fürſt hatte ihn von
jeher begünſtigt und auch ſchon früher zu ſeiner
Sendung in die Niederlande mitgewirkt. Er ſtarb
ſieben Jahre nachdem er Kurfürſt geworden war,
im Jahr 1532, und nun trat Lukas Kranach in
den Dienſt ſeines dritten Herrn, des Kurfürſten
Johann Friedrich des Großmüthigen, dem er von
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[116/0126] Nichts hat Lukas Kranach ſo oft mit ſolcher Liebe und mit ſo hohem aus dieſer hervorgehendem Gelingen gemalt, als Martin Luthers kräftige Hel- dengeſtalt. Bald ſtellte er ihn in voller Lebensgröße, bald in Öl-Miniatur dar, am öfterſten mit der Bibel in der Hand und im Prieſtergewande, das er trug, nachdem er dem Mönchthum entſagt hatte, doch hat er ihn auch in der Mönchskutte, oder als Ritter Jörgen, in der Tracht die er auf der Wartburg trug, mitunter gemalt. Nach dem im Jahr 1525 erfolgten Tode Friedrichs des Weiſen behielt deſſen Nachfolger, Johann der Beſtändige, den Hofmaler Lukas Kra- nach in ſeinem Dienſt. Dieſer Fürſt hatte ihn von jeher begünſtigt und auch ſchon früher zu ſeiner Sendung in die Niederlande mitgewirkt. Er ſtarb ſieben Jahre nachdem er Kurfürſt geworden war, im Jahr 1532, und nun trat Lukas Kranach in den Dienſt ſeines dritten Herrn, des Kurfürſten Johann Friedrich des Großmüthigen, dem er von nun an ſein ganzes Leben hindurch mit faſt beiſpiel- loſer Liebe und Treue anhing, und den er ſelbſt im

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Zitationshilfe: Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schopenhauer_eyck02_1822/126>, abgerufen am 21.11.2024.