Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822.richtig angegeben, und seine Gemälde machen des- Jn der Behandlung der Farben, die er in den richtig angegeben, und ſeine Gemälde machen des- Jn der Behandlung der Farben, die er in den <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0132" n="122"/> richtig angegeben, und ſeine Gemälde machen des-<lb/> halb ſelten eine gefällig-maleriſche Wirkung; auch<lb/> war er in der Wahl ſeiner Motive nicht glücklich, und<lb/> wich oft in dieſer von der Bahn des guten Ge-<lb/> ſchmacks ab. Dennoch war er keinesweges arm an<lb/> Erfindungsvermögen, wie aus den Stellungen und<lb/> den naturgetreuen Bewegungen der mehrſten ſeiner<lb/> Figuren hervorgeht. Seine Umriſſe ſind mehr ſtreng<lb/> und pünktlich als richtig zu nennen, denn er wandte<lb/> während der Arbeit ſeine Aufmerkſamkeit mehr der<lb/> Ausführung einzelner Theile als der Darſtellung<lb/> eines harmoniſchen Ganzen zu. Daher haben faſt<lb/> alle Köpfe, die er malte, etwas Verſchobnes, ob-<lb/> gleich jeder Theil derſelben einzeln betrachtet mit<lb/> muſterhafter Treue der Natur nachgebildet erſcheint.</p><lb/> <p>Jn der Behandlung der Farben, die er in den<lb/> Niederlanden erlernt hatte, erſcheint er allerdings<lb/> als einer der vorzüglichſten Meiſter; dieſe glänzen<lb/> noch in einer, durch die Zeit unverminderten Schön-<lb/> heit, friſch und lebendig. Nirgend erſcheinen ſie<lb/> zu ſtark aufgetragen, und bei der allerforgfältigſten<lb/> Ausführung, auch der kleinſten Einzelheiten, tritt<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [122/0132]
richtig angegeben, und ſeine Gemälde machen des-
halb ſelten eine gefällig-maleriſche Wirkung; auch
war er in der Wahl ſeiner Motive nicht glücklich, und
wich oft in dieſer von der Bahn des guten Ge-
ſchmacks ab. Dennoch war er keinesweges arm an
Erfindungsvermögen, wie aus den Stellungen und
den naturgetreuen Bewegungen der mehrſten ſeiner
Figuren hervorgeht. Seine Umriſſe ſind mehr ſtreng
und pünktlich als richtig zu nennen, denn er wandte
während der Arbeit ſeine Aufmerkſamkeit mehr der
Ausführung einzelner Theile als der Darſtellung
eines harmoniſchen Ganzen zu. Daher haben faſt
alle Köpfe, die er malte, etwas Verſchobnes, ob-
gleich jeder Theil derſelben einzeln betrachtet mit
muſterhafter Treue der Natur nachgebildet erſcheint.
Jn der Behandlung der Farben, die er in den
Niederlanden erlernt hatte, erſcheint er allerdings
als einer der vorzüglichſten Meiſter; dieſe glänzen
noch in einer, durch die Zeit unverminderten Schön-
heit, friſch und lebendig. Nirgend erſcheinen ſie
zu ſtark aufgetragen, und bei der allerforgfältigſten
Ausführung, auch der kleinſten Einzelheiten, tritt
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |