Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822.gegen sind augenscheinlich aus einer spätern Zeit. gegen ſind augenſcheinlich aus einer ſpätern Zeit. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0138" n="130"/> gegen ſind augenſcheinlich aus einer ſpätern Zeit.<lb/> Die erſte derſelben zeigt uns den Kurfürſten<lb/> Johann Friedrich und ſeine Gemahlin; beide knieen<lb/> in betender Stellung vor einem Pulte, über wel-<lb/> chem ein mit Wappen und Borten reich geſtickter<lb/> Teppich ausgebreitet liegt. Jn gleicher Stellung<lb/> als ihre Eltern erblicken wir auf der zweiten<lb/> Tafel drei Söhne dieſes Paares; der vierte, im<lb/> Februar des Jahres 1553 verſtorbne Prinz Johann<lb/> Ernſt, iſt nicht mehr in der Reihe ſeiner Brüder<lb/> mit abgebildet, und dieſer Umſtand ſowohl, als die<lb/> Narbe der in der Mühlberger Schlacht empfangenen<lb/> Wunde auf der Wange des Kurfürſten, machen es<lb/> mehr als wahrſcheinlich, daß dieſe Tafeln die letzte<lb/> Arbeit des ein und achtzigjährigen Lukas Kranach<lb/> waren, der im October des nämlichen Jahres von<lb/> der Welt ſchied. Daß er die erſte derſelben noch<lb/> während der Gefangenſchaft ſeines Herrn gemalt<lb/> habe, iſt ihrer Größe wegen, die den Transport<lb/> ſehr ſchwer gemacht hätte, kaum zu glauben, noch<lb/> weniger möchte man beide Tafeln einem andern<lb/> Meiſter zuſchreiben, denn in der damaligen Zeit<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [130/0138]
gegen ſind augenſcheinlich aus einer ſpätern Zeit.
Die erſte derſelben zeigt uns den Kurfürſten
Johann Friedrich und ſeine Gemahlin; beide knieen
in betender Stellung vor einem Pulte, über wel-
chem ein mit Wappen und Borten reich geſtickter
Teppich ausgebreitet liegt. Jn gleicher Stellung
als ihre Eltern erblicken wir auf der zweiten
Tafel drei Söhne dieſes Paares; der vierte, im
Februar des Jahres 1553 verſtorbne Prinz Johann
Ernſt, iſt nicht mehr in der Reihe ſeiner Brüder
mit abgebildet, und dieſer Umſtand ſowohl, als die
Narbe der in der Mühlberger Schlacht empfangenen
Wunde auf der Wange des Kurfürſten, machen es
mehr als wahrſcheinlich, daß dieſe Tafeln die letzte
Arbeit des ein und achtzigjährigen Lukas Kranach
waren, der im October des nämlichen Jahres von
der Welt ſchied. Daß er die erſte derſelben noch
während der Gefangenſchaft ſeines Herrn gemalt
habe, iſt ihrer Größe wegen, die den Transport
ſehr ſchwer gemacht hätte, kaum zu glauben, noch
weniger möchte man beide Tafeln einem andern
Meiſter zuſchreiben, denn in der damaligen Zeit
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