Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822.Hemskerk war bei dem Einpacken seiner in Rom Mit der Ankunft in Harlem, seinem Wohn- Hemskerk war bei dem Einpacken ſeiner in Rom Mit der Ankunft in Harlem, ſeinem Wohn- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0154" n="146"/> Hemskerk war bei dem Einpacken ſeiner in Rom<lb/> erworbnen Schätze wahrſcheinlich nicht vorſichtig<lb/> gegen einen Landsmann geweſen und hatte dieſen<lb/> dadurch bewogen, ihn mit jenem Uriasbriefe ſeinen<lb/> Eltern als eine gute Beute zuzuſenden.</p><lb/> <p>Mit der Ankunft in Harlem, ſeinem Wohn-<lb/> orte von nun an, beginnt in Martin Hemskerks<lb/> Leben ein neuer Abſchnitt, welcher zuförderſt eine<lb/> Beſchreibung der in der Boiſſer<hi rendition="#aq">é</hi>eſchen Sammlung<lb/> aufbewahrten Gemälde aus ſeiner beſten Zeit noth-<lb/> wendig macht, um auf dieſe Weiſe ſoviel als mög-<lb/> lich dem Leſer einen Begriff von dem zu geben was<lb/> er war. Dann wollen wir zu dem übergehen, was<lb/> er nach ſeiner Rückkehr aus Jtalien wurde. Das<lb/> erſte dieſer Gemälde ſtellt uns Kaiſer Karl den fünf-<lb/> ten in noch jugendlichem Alter dar; er ſteht als<lb/> Feldherr, den Kommandoſtab in der Hand, in<lb/> voller Rüſtung, über welche ein rother Mantel in<lb/> freien ſchönen Falten geworfen iſt; der edle ſehr<lb/> ausdrucksvolle Kopf zeigt ſich im Profil. Es iſt<lb/> ein ſo lebendiges Bild, daß man gar nicht müde<lb/> wird, es anzuſchauen; nichts kann wärmer und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [146/0154]
Hemskerk war bei dem Einpacken ſeiner in Rom
erworbnen Schätze wahrſcheinlich nicht vorſichtig
gegen einen Landsmann geweſen und hatte dieſen
dadurch bewogen, ihn mit jenem Uriasbriefe ſeinen
Eltern als eine gute Beute zuzuſenden.
Mit der Ankunft in Harlem, ſeinem Wohn-
orte von nun an, beginnt in Martin Hemskerks
Leben ein neuer Abſchnitt, welcher zuförderſt eine
Beſchreibung der in der Boiſſeréeſchen Sammlung
aufbewahrten Gemälde aus ſeiner beſten Zeit noth-
wendig macht, um auf dieſe Weiſe ſoviel als mög-
lich dem Leſer einen Begriff von dem zu geben was
er war. Dann wollen wir zu dem übergehen, was
er nach ſeiner Rückkehr aus Jtalien wurde. Das
erſte dieſer Gemälde ſtellt uns Kaiſer Karl den fünf-
ten in noch jugendlichem Alter dar; er ſteht als
Feldherr, den Kommandoſtab in der Hand, in
voller Rüſtung, über welche ein rother Mantel in
freien ſchönen Falten geworfen iſt; der edle ſehr
ausdrucksvolle Kopf zeigt ſich im Profil. Es iſt
ein ſo lebendiges Bild, daß man gar nicht müde
wird, es anzuſchauen; nichts kann wärmer und
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