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Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822.

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So malte Martin Hemskerk als er im Jahr
1532 nach Rom zog, und auch wohl noch in der
ersten Zeit seines dortigen Aufenthalts, ehe er ganz
von der Natur und den Lehren seines Meisters
Schoreel sich abwandte.

Er ward in Harlem bei seiner Heimkehr von
Künstlern und Kunstfreunden sehr ehrenvoll empfan-
gen, auch übertrugen ihm seine Mitbürger die
Stelle eines Kirchen-Raths, welcher er zwei und
zwanzig Jahre lang bis an seinen Tod vorstand.
Er verheirathete sich mit Maria Coninghs, einem
der schönsten und liebenswürdigsten Mädchen der
Stadt, und feierte seine Hochzeit mit großem Glanz;
sogar die damals sehr seltne Vorstellung eines
Schauspiels, welches die Rhetoriker der dortigen
hohen Schule ihm zu Ehren aufführten, verherr-
lichte das Fest. Leider aber war sein häusliches
Glück nur von kurzer Dauer, denn seine junge
schöne Frau starb nach anderthalb Jahren im ersten
Wochenbette, auch das Kind überlebte die Mutter
nicht.

Jn Hinsicht auf seine Kunst trat Hemskerk jetzt

So malte Martin Hemskerk als er im Jahr
1532 nach Rom zog, und auch wohl noch in der
erſten Zeit ſeines dortigen Aufenthalts, ehe er ganz
von der Natur und den Lehren ſeines Meiſters
Schoreel ſich abwandte.

Er ward in Harlem bei ſeiner Heimkehr von
Künſtlern und Kunſtfreunden ſehr ehrenvoll empfan-
gen, auch übertrugen ihm ſeine Mitbürger die
Stelle eines Kirchen-Raths, welcher er zwei und
zwanzig Jahre lang bis an ſeinen Tod vorſtand.
Er verheirathete ſich mit Maria Coninghs, einem
der ſchönſten und liebenswürdigſten Mädchen der
Stadt, und feierte ſeine Hochzeit mit großem Glanz;
ſogar die damals ſehr ſeltne Vorſtellung eines
Schauſpiels, welches die Rhetoriker der dortigen
hohen Schule ihm zu Ehren aufführten, verherr-
lichte das Feſt. Leider aber war ſein häusliches
Glück nur von kurzer Dauer, denn ſeine junge
ſchöne Frau ſtarb nach anderthalb Jahren im erſten
Wochenbette, auch das Kind überlebte die Mutter
nicht.

Jn Hinſicht auf ſeine Kunſt trat Hemskerk jetzt

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[152/0160] So malte Martin Hemskerk als er im Jahr 1532 nach Rom zog, und auch wohl noch in der erſten Zeit ſeines dortigen Aufenthalts, ehe er ganz von der Natur und den Lehren ſeines Meiſters Schoreel ſich abwandte. Er ward in Harlem bei ſeiner Heimkehr von Künſtlern und Kunſtfreunden ſehr ehrenvoll empfan- gen, auch übertrugen ihm ſeine Mitbürger die Stelle eines Kirchen-Raths, welcher er zwei und zwanzig Jahre lang bis an ſeinen Tod vorſtand. Er verheirathete ſich mit Maria Coninghs, einem der ſchönſten und liebenswürdigſten Mädchen der Stadt, und feierte ſeine Hochzeit mit großem Glanz; ſogar die damals ſehr ſeltne Vorſtellung eines Schauſpiels, welches die Rhetoriker der dortigen hohen Schule ihm zu Ehren aufführten, verherr- lichte das Feſt. Leider aber war ſein häusliches Glück nur von kurzer Dauer, denn ſeine junge ſchöne Frau ſtarb nach anderthalb Jahren im erſten Wochenbette, auch das Kind überlebte die Mutter nicht. Jn Hinſicht auf ſeine Kunſt trat Hemskerk jetzt

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Zitationshilfe: Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schopenhauer_eyck02_1822/160>, abgerufen am 21.11.2024.