Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822.richts von seiner Hand, an welcher besonders die richts von ſeiner Hand, an welcher beſonders die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0018" n="8"/> richts von ſeiner Hand, an welcher beſonders die<lb/> Zeichnung und Karnation der vielen nackten Figuren<lb/> bewundert wurden. Ein ſehr ſchönes Marienbild,<lb/> ein Knieſtück, auf welchem das Kind eine Traube<lb/> mit einer von dieſer herabhängenden Weinranke in<lb/> der Hand hält, und deſſen Drapperie beſonders<lb/> geprieſen wird, kaufte ſpäterhin der kunſtliebende<lb/> Kaiſer Rudolph, und lies es nach Prag bringen. Ein<lb/> anderes ſehr bewundertes Gemälde ſtellte die Kinder<lb/> Jſrael vor, wie ſie das goldne Kalb verehren, und<lb/> bei Luſtgelagen und Banketten des Herrn und ſeiner<lb/> Gebote vergeſſen. Und ſo gingen in ununterbroch-<lb/> ner Reihe mehrere treffliche Arbeiten in Öl und in<lb/> Waſſerfarben aus der Werkſtatt des fleißigen Mei-<lb/> ſters hervor. Auch auf Glas malte er mit hohem<lb/> Gelingen; unter andern wie die Töchter Jſraels<lb/> dem König David tanzend entgegen ziehn. Doch<lb/> weder in ſeinen Gemälden noch in ſeinen andern<lb/> Arbeiten beſchränkte er ſich einzig auf geiſtliche Dar-<lb/> ſtellungen, er wählte oft und gern auch andere,<lb/> mitunter ſogar humoriſtiſche Gegenſtände; wie zum<lb/> Beiſpiel zu dem kleinen, von Vaſari geprieſenen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [8/0018]
richts von ſeiner Hand, an welcher beſonders die
Zeichnung und Karnation der vielen nackten Figuren
bewundert wurden. Ein ſehr ſchönes Marienbild,
ein Knieſtück, auf welchem das Kind eine Traube
mit einer von dieſer herabhängenden Weinranke in
der Hand hält, und deſſen Drapperie beſonders
geprieſen wird, kaufte ſpäterhin der kunſtliebende
Kaiſer Rudolph, und lies es nach Prag bringen. Ein
anderes ſehr bewundertes Gemälde ſtellte die Kinder
Jſrael vor, wie ſie das goldne Kalb verehren, und
bei Luſtgelagen und Banketten des Herrn und ſeiner
Gebote vergeſſen. Und ſo gingen in ununterbroch-
ner Reihe mehrere treffliche Arbeiten in Öl und in
Waſſerfarben aus der Werkſtatt des fleißigen Mei-
ſters hervor. Auch auf Glas malte er mit hohem
Gelingen; unter andern wie die Töchter Jſraels
dem König David tanzend entgegen ziehn. Doch
weder in ſeinen Gemälden noch in ſeinen andern
Arbeiten beſchränkte er ſich einzig auf geiſtliche Dar-
ſtellungen, er wählte oft und gern auch andere,
mitunter ſogar humoriſtiſche Gegenſtände; wie zum
Beiſpiel zu dem kleinen, von Vaſari geprieſenen
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