Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822.Karl von Mander. Dieser durch hellen Geist, unermüdlichen Auch in Hinsicht auf die Malerei selbst ist Karl von Mander. Dieſer durch hellen Geiſt, unermüdlichen Auch in Hinſicht auf die Malerei ſelbſt iſt <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0188" n="180"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Karl von Mander.</hi> </head><lb/> <p>Dieſer durch hellen Geiſt, unermüdlichen<lb/> Fleiß, und feſten ſtets friſchen Lebensmuth aus-<lb/> gezeichnete Mann, verdient es wohl, daß wir<lb/> ihm und ſeinen mannichfaltigen Schickſalen am<lb/> Schluſſe des Buches einige Blätter weihen, welches<lb/> ohne ſein treues Vorarbeiten gar nicht hätte ge-<lb/> ſchrieben werden können. Denn ihm allein ver-<lb/> danken wir den größten Theil deſſen, was wir<lb/> von dem Leben der alten Meiſter noch wiſſen.<lb/> Mit unſäglicher Mühe und Geduld forſchte er<lb/> dem nach, was er davon in Erfahrung bringen<lb/> konnte, zeichnete es treulich für die Nachwelt<lb/> auf, und ward ſo der eigentliche Urheber aller<lb/> alten deutſchen Kunſtgeſchichte.</p><lb/> <p>Auch in Hinſicht auf die Malerei ſelbſt iſt<lb/> Karl von Mander merkwürdig, wenn gleich nicht<lb/> als treuer Nachfolger van Eycks und der Natur,<lb/> ſondern als Beiſpiel der unglaublichen Verblen-<lb/> dung, welche in jener Zeit ſich auch Solcher be-<lb/> mächtigte, die mit den reichſten Anlagen ausge-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [180/0188]
Karl von Mander.
Dieſer durch hellen Geiſt, unermüdlichen
Fleiß, und feſten ſtets friſchen Lebensmuth aus-
gezeichnete Mann, verdient es wohl, daß wir
ihm und ſeinen mannichfaltigen Schickſalen am
Schluſſe des Buches einige Blätter weihen, welches
ohne ſein treues Vorarbeiten gar nicht hätte ge-
ſchrieben werden können. Denn ihm allein ver-
danken wir den größten Theil deſſen, was wir
von dem Leben der alten Meiſter noch wiſſen.
Mit unſäglicher Mühe und Geduld forſchte er
dem nach, was er davon in Erfahrung bringen
konnte, zeichnete es treulich für die Nachwelt
auf, und ward ſo der eigentliche Urheber aller
alten deutſchen Kunſtgeſchichte.
Auch in Hinſicht auf die Malerei ſelbſt iſt
Karl von Mander merkwürdig, wenn gleich nicht
als treuer Nachfolger van Eycks und der Natur,
ſondern als Beiſpiel der unglaublichen Verblen-
dung, welche in jener Zeit ſich auch Solcher be-
mächtigte, die mit den reichſten Anlagen ausge-
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