Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822.Johann von Mabuse, auch Maubeuge und Maboggio genannt. Jn Maubeuge oder Mabuse, einem Ort im Johann von Mabuſe, auch Maubeuge und Maboggio genannt. Jn Maubeuge oder Mabuſe, einem Ort im <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0034" n="24"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Johann von Mabuſe, auch Maubeuge<lb/> und Maboggio genannt.</hi> </head><lb/> <p>Jn Maubeuge oder Mabuſe, einem Ort im<lb/> Hennegau, ward dieſer Meiſter zu Ende des funf-<lb/> zehnten Jahrhunderts geboren, und nahm nach da-<lb/> maligem Künſtlergebrauch den Namen ſeiner Vater-<lb/> ſtadt an. Wer ſeine Eltern waren, iſt eben ſo un-<lb/> bekannt geblieben, als der Name des Meiſters,<lb/> unter deſſen Leitung er zuerſt die Künſtlerbahn<lb/> betrat. Nur ſo viel iſt gewiß, daß er ſchon in der<lb/> Jugend als ſeine hohe Meiſterin die Natur aner-<lb/> kannt haben muß, der er auch in der Folge, bei<lb/> mancher Abweichung, dennoch im Grunde ſtets treu<lb/> blieb. Sein wilder ungeregelter Geiſt, ſein leiden-<lb/> ſchaftliches Weſen rißen ihn ſpäter zu tauſend Ver-<lb/> irrungen hin, ſo daß er, während eines wüſten<lb/> ausſchweifenden Lebens, in der Welt bald hie- bald<lb/> dorthin geworfen ward. Daher iſt es ſehr ſchwer,<lb/> ja faſt unmöglich dem Gange ſeiner Schickſale genau<lb/> zu folgen. Aus der ausgezeichneten Vortrefflichkeit<lb/> ſeiner Werke geht indeſſen hervor, daß er während<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [24/0034]
Johann von Mabuſe, auch Maubeuge
und Maboggio genannt.
Jn Maubeuge oder Mabuſe, einem Ort im
Hennegau, ward dieſer Meiſter zu Ende des funf-
zehnten Jahrhunderts geboren, und nahm nach da-
maligem Künſtlergebrauch den Namen ſeiner Vater-
ſtadt an. Wer ſeine Eltern waren, iſt eben ſo un-
bekannt geblieben, als der Name des Meiſters,
unter deſſen Leitung er zuerſt die Künſtlerbahn
betrat. Nur ſo viel iſt gewiß, daß er ſchon in der
Jugend als ſeine hohe Meiſterin die Natur aner-
kannt haben muß, der er auch in der Folge, bei
mancher Abweichung, dennoch im Grunde ſtets treu
blieb. Sein wilder ungeregelter Geiſt, ſein leiden-
ſchaftliches Weſen rißen ihn ſpäter zu tauſend Ver-
irrungen hin, ſo daß er, während eines wüſten
ausſchweifenden Lebens, in der Welt bald hie- bald
dorthin geworfen ward. Daher iſt es ſehr ſchwer,
ja faſt unmöglich dem Gange ſeiner Schickſale genau
zu folgen. Aus der ausgezeichneten Vortrefflichkeit
ſeiner Werke geht indeſſen hervor, daß er während
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