Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.darum geben, mich der Dienstleistungen dieser armen -- "Und was verhindert Sie daran, Sir, sie -- "Das Mitleid, die Menschlichkeit," war die -- "Und sie ist so eigensinnig," unterbrach -- "Wie es alle Kranke der Art sind," unter- 8 *
darum geben, mich der Dienſtleiſtungen dieſer armen — „Und was verhindert Sie daran, Sir, ſie — „Das Mitleid, die Menſchlichkeit,“ war die — „Und ſie iſt ſo eigenſinnig,“ unterbrach — „Wie es alle Kranke der Art ſind,“ unter- 8 *
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darum geben, mich der Dienſtleiſtungen dieſer armen
Sterbenden — denn das iſt ſie — überhoben zu
ſehen!“
— „Und was verhindert Sie daran, Sir, ſie
ſich ernſtlich zu verbitten?“ fragte Arnold mit einem
etwas vorwurfsvollen Tone.
— „Das Mitleid, die Menſchlichkeit,“ war die
Antwort des Propheten. „Dina ſelbſt hat keine Ah-
nung von ihrem wirklichen Zuſtande und liebt das
Leben, ja, liebt es ſehr; ſowie ich ſie aber von
ihren Dienſten dispenſirte, ſowie ich ſie mir ernſtlich
verbäte, würde ſie die Wahrheit ahnen und in Ver-
zweiflung gerathen.“ ......
— „Und ſie iſt ſo eigenſinnig,“ unterbrach
Marie die Rede ihres Vaters, „ſo entſetzlich eigen-
ſinnig!“ ......
— „Wie es alle Kranke der Art ſind,“ unter-
brach Joe Smith ſeinerſeits wieder die Tochter, „und
obendrein nicht wenig ſtolz,“ fügte er hinzu. „Der
Gedanke, gleichſam das Gnadenbrot von uns zu
empfangen, würde völlig vernichtend für ſie ſeyn, und
ſo müſſen wir uns ihre Dienſte, wenngleich mit
dem größeſten Schmerze und der größeſten Selbſtauf-
opferung, ſo lange gefallen laſſen, bis ihre Kräfte
völlig erſchöpft ſeyn werden, und dieſer Zeitpunkt iſt
nicht mehr fern.“
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