Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.noch Bogen und Pfeile, die er über seinen Rücken So wie er Arnolds ansichtig worden war, ver- -- "Jch wußte", rief er dem Europäer in sei- -- "Du hast mich besuchen wollen, Waupee?" -- "Ja, ich war in der Stadt der Bleichgesich- -- "Die Prairie ist groß und der Pfade darin -- "Nirgends leichter als hier, mein bleicher noch Bogen und Pfeile, die er über ſeinen Rücken So wie er Arnolds anſichtig worden war, ver- — „Jch wußte“, rief er dem Europäer in ſei- — „Du haſt mich beſuchen wollen, Waupee?“ — „Ja, ich war in der Stadt der Bleichgeſich- — „Die Prairie iſt groß und der Pfade darin — „Nirgends leichter als hier, mein bleicher <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0018" n="10"/> noch Bogen und Pfeile, die er über ſeinen Rücken<lb/> gehangen hatte.</p><lb/> <p>So wie er Arnolds anſichtig worden war, ver-<lb/> klärte gleichſam die Freude ſeine edlen, wohlgeformten<lb/> Geſichtszüge und er ſtieß jenen Laut aus, wie ihn nur<lb/> die Kehle eines von Jugend auf daran gewöhnten<lb/> Wilden hervorzubringen vermag und der bei ihnen<lb/> das Zeichen der höchſten Freude iſt.</p><lb/> <p>— „Jch wußte“, rief er dem Europäer in ſei-<lb/> ner wohlklingenden, an Vokalen ſo reichen Sprache<lb/> entgegen, „daß ich dich in der Prairie finden würde,<lb/> mein bleicher Bruder, da ich dich in deinem Hauſe<lb/> nicht traf.“</p><lb/> <p>— „Du haſt mich beſuchen wollen, <hi rendition="#g">Waupee?</hi>“<lb/> fragte ihn der Europäer, ihm zutraulich beide Hände<lb/> entgegenſtreckend.</p><lb/> <p>— „Ja, ich war in der Stadt der Bleichgeſich-<lb/> ter, dich zu ſuchen,“ verſetzte der Wilde; „dort ſagte<lb/> man mir aber, du habeſt deine Büchſe und Bruno<lb/> genommen und ſei’ſt in die Prairie auf die Jagd ge-<lb/> gangen, und das war mir lieb, denn da wußte ich<lb/> dich zu finden.“</p><lb/> <p>— „Die Prairie iſt groß und der Pfade darin<lb/> ſind viele, Waupee, wie durfteſt du hoffen, mich darin<lb/> zu finden?“</p><lb/> <p>— „Nirgends leichter als hier, mein bleicher<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [10/0018]
noch Bogen und Pfeile, die er über ſeinen Rücken
gehangen hatte.
So wie er Arnolds anſichtig worden war, ver-
klärte gleichſam die Freude ſeine edlen, wohlgeformten
Geſichtszüge und er ſtieß jenen Laut aus, wie ihn nur
die Kehle eines von Jugend auf daran gewöhnten
Wilden hervorzubringen vermag und der bei ihnen
das Zeichen der höchſten Freude iſt.
— „Jch wußte“, rief er dem Europäer in ſei-
ner wohlklingenden, an Vokalen ſo reichen Sprache
entgegen, „daß ich dich in der Prairie finden würde,
mein bleicher Bruder, da ich dich in deinem Hauſe
nicht traf.“
— „Du haſt mich beſuchen wollen, Waupee?“
fragte ihn der Europäer, ihm zutraulich beide Hände
entgegenſtreckend.
— „Ja, ich war in der Stadt der Bleichgeſich-
ter, dich zu ſuchen,“ verſetzte der Wilde; „dort ſagte
man mir aber, du habeſt deine Büchſe und Bruno
genommen und ſei’ſt in die Prairie auf die Jagd ge-
gangen, und das war mir lieb, denn da wußte ich
dich zu finden.“
— „Die Prairie iſt groß und der Pfade darin
ſind viele, Waupee, wie durfteſt du hoffen, mich darin
zu finden?“
— „Nirgends leichter als hier, mein bleicher
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