Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.sich kaum entschließen, dem Geber einige Worte des -- "Marie," nahm jetzt Joe das Wort, der Sie erschrak sichtbar bei dieser an sie gerichteten -- "Wie mir ist?" antwortete sie mit vor -- "Wähnst du, mich täuschen zu können, Ma- -- "Jch begreife nicht, was du von mir willst," -- "Ja!" erwiederte er ihr mit fester Stimme. ſich kaum entſchließen, dem Geber einige Worte des — „Marie,“ nahm jetzt Joe das Wort, der Sie erſchrak ſichtbar bei dieſer an ſie gerichteten — „Wie mir iſt?“ antwortete ſie mit vor — „Wähnſt du, mich täuſchen zu können, Ma- — „Jch begreife nicht, was du von mir willſt,“ — „Ja!“ erwiederte er ihr mit feſter Stimme. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0197" n="189"/> ſich kaum entſchließen, dem Geber einige Worte des<lb/> Danks dafür zu ſagen und wendete bald in unver-<lb/> kennbarer Gleichgültigkeit den Blick wieder davon ab.</p><lb/> <p>— „Marie,“ nahm jetzt Joe das Wort, der<lb/> ſchon mit einiger Ungeduld auf die Gelegenheit ge-<lb/> wartet hatte, es zur Erklärung zwiſchen ihnen kom-<lb/> men zu laſſen, „Marie, wie iſt dir?“</p><lb/> <p>Sie erſchrak ſichtbar bei dieſer an ſie gerichteten<lb/> Frage, bei der, um ihre Angſt und Verwirrung zu<lb/> mehren, der Prophet feſt den Blick auf ſie heftete.</p><lb/> <p>— „Wie mir iſt?“ antwortete ſie mit vor<lb/> Schrecken bebenden Lippen; „welche ſeltſame Frage,<lb/> Joe!“ fügte ſie hinzu, indem ſich ihre etwas bleicher<lb/> gewordenen Wangen plötzlich lebhaft färbten.</p><lb/> <p>— „Wähnſt du, mich täuſchen zu können, Ma-<lb/> rie?“ ſagte er, nachdem er ſie eine Weile mit ſeinen<lb/> durchdringenden Blicken betrachtet und ſie dadurch ge-<lb/> zwungen hatte, die ihrigen zu Boden zu ſenken.</p><lb/> <p>— „Jch begreife nicht, was du von mir willſt,“<lb/> antwortete ſie ihm nach einer Pauſe, während welcher<lb/> ihre Verlegenheit und Unruhe den höchſten Gipfel er-<lb/> reicht hatten; „bin ich denn etwa anders als ſonſt,<lb/> daß du mich ſo fragſt?“</p><lb/> <p>— „Ja!“ erwiederte er ihr mit feſter Stimme.<lb/> „Mir kann kein Zweifel mehr darüber bleiben, daß<lb/> ich dich anders wieder gefunden habe, als ich dich<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [189/0197]
ſich kaum entſchließen, dem Geber einige Worte des
Danks dafür zu ſagen und wendete bald in unver-
kennbarer Gleichgültigkeit den Blick wieder davon ab.
— „Marie,“ nahm jetzt Joe das Wort, der
ſchon mit einiger Ungeduld auf die Gelegenheit ge-
wartet hatte, es zur Erklärung zwiſchen ihnen kom-
men zu laſſen, „Marie, wie iſt dir?“
Sie erſchrak ſichtbar bei dieſer an ſie gerichteten
Frage, bei der, um ihre Angſt und Verwirrung zu
mehren, der Prophet feſt den Blick auf ſie heftete.
— „Wie mir iſt?“ antwortete ſie mit vor
Schrecken bebenden Lippen; „welche ſeltſame Frage,
Joe!“ fügte ſie hinzu, indem ſich ihre etwas bleicher
gewordenen Wangen plötzlich lebhaft färbten.
— „Wähnſt du, mich täuſchen zu können, Ma-
rie?“ ſagte er, nachdem er ſie eine Weile mit ſeinen
durchdringenden Blicken betrachtet und ſie dadurch ge-
zwungen hatte, die ihrigen zu Boden zu ſenken.
— „Jch begreife nicht, was du von mir willſt,“
antwortete ſie ihm nach einer Pauſe, während welcher
ihre Verlegenheit und Unruhe den höchſten Gipfel er-
reicht hatten; „bin ich denn etwa anders als ſonſt,
daß du mich ſo fragſt?“
— „Ja!“ erwiederte er ihr mit feſter Stimme.
„Mir kann kein Zweifel mehr darüber bleiben, daß
ich dich anders wieder gefunden habe, als ich dich
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