Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.Zehntes Kapitel. Joe Smith hätte ein Neuling und Unerfahrener Er beobachtete Marie während einiger Tage und Zehntes Kapitel. Joe Smith hätte ein Neuling und Unerfahrener Er beobachtete Marie während einiger Tage und <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0196" n="188"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Zehntes Kapitel.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Joe Smith hätte ein Neuling und Unerfahrener<lb/> ſeyn müſſen, wenn er, ſelbſt Nichts wiſſend, in dem<lb/> Benehmen Mariens gegen ihn nach ſeiner Rückkunft<lb/> nicht eine große Veränderung und eine ſolche zugleich<lb/> in der ganzen Stimmung derſelben bemerkt hätte;<lb/> jetzt aber, da er durch John Adams bereits von<lb/> Allem unterrichtet war, oder es doch zu ſeyn glaubte,<lb/> freute er ſich über das Gelingen ſeiner Liſt und<lb/> wähnte ſich am Ziele ſeiner Wünſche.</p><lb/> <p>Er beobachtete Marie während einiger Tage und<lb/> veränderte in ſeinem Betragen gegen ſie nicht das Ge-<lb/> ringſte: immer blieb er der zärtliche, aufmerkſame<lb/> Liebhaber gegen ſie, der er von Anfang an geweſen<lb/> war, ja, er überhäufte ſie ſogar mit reichen Geſchen-<lb/> ken, die in einem überaus ſchön gearbeiteten und dabei<lb/> koſtbaren Schmucke beſtanden. Jn früherer Zeit würde<lb/> ſie ſich kindiſch darüber gefreut haben, ſchon weil ſie<lb/> das Geſchenk als einen neuen Beweis der Liebe Joe’s<lb/> angeſehen haben würde und gewohnt war, dieſe nach<lb/> der Koſtbarkeit der Gaben zu taxiren; jetzt aber, wo<lb/> ihre Gedanken mit etwas ganz Anderem, mit ihrer<lb/> Liebe zu Arnolden und deſſen Ausbleiben beſchäftigt<lb/> und durch beides ſchmerzlich berührt war, konnte ſie<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [188/0196]
Zehntes Kapitel.
Joe Smith hätte ein Neuling und Unerfahrener
ſeyn müſſen, wenn er, ſelbſt Nichts wiſſend, in dem
Benehmen Mariens gegen ihn nach ſeiner Rückkunft
nicht eine große Veränderung und eine ſolche zugleich
in der ganzen Stimmung derſelben bemerkt hätte;
jetzt aber, da er durch John Adams bereits von
Allem unterrichtet war, oder es doch zu ſeyn glaubte,
freute er ſich über das Gelingen ſeiner Liſt und
wähnte ſich am Ziele ſeiner Wünſche.
Er beobachtete Marie während einiger Tage und
veränderte in ſeinem Betragen gegen ſie nicht das Ge-
ringſte: immer blieb er der zärtliche, aufmerkſame
Liebhaber gegen ſie, der er von Anfang an geweſen
war, ja, er überhäufte ſie ſogar mit reichen Geſchen-
ken, die in einem überaus ſchön gearbeiteten und dabei
koſtbaren Schmucke beſtanden. Jn früherer Zeit würde
ſie ſich kindiſch darüber gefreut haben, ſchon weil ſie
das Geſchenk als einen neuen Beweis der Liebe Joe’s
angeſehen haben würde und gewohnt war, dieſe nach
der Koſtbarkeit der Gaben zu taxiren; jetzt aber, wo
ihre Gedanken mit etwas ganz Anderem, mit ihrer
Liebe zu Arnolden und deſſen Ausbleiben beſchäftigt
und durch beides ſchmerzlich berührt war, konnte ſie
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