Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.gen Worten den Nymbus, und damit die ganze Exi- -- "Jch danke Jhnen, theure Dina," antwor- -- "Wir sehen uns wieder, mein Freund, eine gen Worten den Nymbus, und damit die ganze Exi- — „Jch danke Jhnen, theure Dina,“ antwor- — „Wir ſehen uns wieder, mein Freund, eine <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0195" n="187"/> gen Worten den Nymbus, und damit die ganze Exi-<lb/> ſtenz des Propheten vernichten; aber man weiß, daß<lb/> ich bleiben, daß ich ſchweigen und ohne Klage, ohne<lb/> Murren, bis zum Tode aushalten werde, und ſo be-<lb/> wacht man mich nicht einmal. Sie aber ſollen ge-<lb/> warnt ſeyn; Sie ſollen wiſſen, wie Sie mit den Be-<lb/> wohnern dieſes Hauſes daran ſind, um ſich vor den<lb/> Jhnen gelegten Schlingen zu hüten, denn daß man<lb/> Jhnen welche lege, iſt eine Gewißheit für mich, nur<lb/> weiß ich noch nicht, zu welchem Zwecke.“</p><lb/> <p>— „Jch danke Jhnen, theure Dina,“ antwor-<lb/> tete ihr Arnold tief gerührt, indem er ihre Hand er-<lb/> griff und ſie ehrerbietig küßte: „Jhr Vermächtniß,<lb/> Jhre Güte, Jhr Andenken ſollen, ſo lange ich lebe,<lb/> ein Heiligthum für mich ſeyn!“</p><lb/> <p>— „Wir ſehen uns wieder, mein Freund, eine<lb/> frohe Hoffnung ſagt es mir,“ antwortete ſie ihm,<lb/> mit der Hand zum Himmel deutend, unter Thränen<lb/> der höchſten Rührung. Dann ſchloß ſich die Thür<lb/> hinter ihm und er ſah ſie für dieſes Leben nicht<lb/> wieder.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [187/0195]
gen Worten den Nymbus, und damit die ganze Exi-
ſtenz des Propheten vernichten; aber man weiß, daß
ich bleiben, daß ich ſchweigen und ohne Klage, ohne
Murren, bis zum Tode aushalten werde, und ſo be-
wacht man mich nicht einmal. Sie aber ſollen ge-
warnt ſeyn; Sie ſollen wiſſen, wie Sie mit den Be-
wohnern dieſes Hauſes daran ſind, um ſich vor den
Jhnen gelegten Schlingen zu hüten, denn daß man
Jhnen welche lege, iſt eine Gewißheit für mich, nur
weiß ich noch nicht, zu welchem Zwecke.“
— „Jch danke Jhnen, theure Dina,“ antwor-
tete ihr Arnold tief gerührt, indem er ihre Hand er-
griff und ſie ehrerbietig küßte: „Jhr Vermächtniß,
Jhre Güte, Jhr Andenken ſollen, ſo lange ich lebe,
ein Heiligthum für mich ſeyn!“
— „Wir ſehen uns wieder, mein Freund, eine
frohe Hoffnung ſagt es mir,“ antwortete ſie ihm,
mit der Hand zum Himmel deutend, unter Thränen
der höchſten Rührung. Dann ſchloß ſich die Thür
hinter ihm und er ſah ſie für dieſes Leben nicht
wieder.
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