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Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.

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rache aus!" riefen Einige, und Andere: "Es ist keine
Ursache zum Kriege mehr!"

-- "Jch stand von fern und sagte kein Wort,
denn das Herz in der Brust wollte mir vor Leid zer-
springen."

-- "Brüder, Freunde, Rothhäute," nahm dann
White-hawk wieder das Wort -- und seine Stimme
bebte nicht so wie das Herz in meiner Brust, "Brü-
der, ich habe gefehlt und will büßen; ich habe ge-
tödtet und will sterben, wenn ihr es wollt; haltet
das Blutgericht über mich und was es befiehlt, will
ich thun und leiden."

Da trat Opiska Toaki, der weiße Raabe,
Nanawa der Chippewas, aus dem Kreise der Seinen
hervor, legte die Hand auf das Haupt White-hawks
und sprach die Worte:

-- "Du hast dich selbst der Blutrache überliefert,
Sioux, und bist nun heilig bis zu der Stunde, wo
wir dich vor uns fordern werden, damit du durch die
Hand des Bluträchers entweder ebenfalls den Tod er-
leidest und seine Hand deinen Scalp nimmt, oder du
durch würdige Gabe dein Leben einlösest. Der, den
du tödtetest, war mein jüngster Bruder und da der
Vater bereits bei Manitou weilt, bin ich der Blut-
rächer des Gemordeten. Jch lade dich daher, White-
hawk, zum Tage des nächsten Vollmonds, zu den Hü-

rache aus!“ riefen Einige, und Andere: „Es iſt keine
Urſache zum Kriege mehr!“

— „Jch ſtand von fern und ſagte kein Wort,
denn das Herz in der Bruſt wollte mir vor Leid zer-
ſpringen.“

— „Brüder, Freunde, Rothhäute,“ nahm dann
White-hawk wieder das Wort — und ſeine Stimme
bebte nicht ſo wie das Herz in meiner Bruſt, „Brü-
der, ich habe gefehlt und will büßen; ich habe ge-
tödtet und will ſterben, wenn ihr es wollt; haltet
das Blutgericht über mich und was es befiehlt, will
ich thun und leiden.“

Da trat Opiska Toaki, der weiße Raabe,
Nanawa der Chippewas, aus dem Kreiſe der Seinen
hervor, legte die Hand auf das Haupt White-hawks
und ſprach die Worte:

— „Du haſt dich ſelbſt der Blutrache überliefert,
Sioux, und biſt nun heilig bis zu der Stunde, wo
wir dich vor uns fordern werden, damit du durch die
Hand des Bluträchers entweder ebenfalls den Tod er-
leideſt und ſeine Hand deinen Scalp nimmt, oder du
durch würdige Gabe dein Leben einlöſeſt. Der, den
du tödteteſt, war mein jüngſter Bruder und da der
Vater bereits bei Manitou weilt, bin ich der Blut-
rächer des Gemordeten. Jch lade dich daher, White-
hawk, zum Tage des nächſten Vollmonds, zu den Hü-

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[18/0026] rache aus!“ riefen Einige, und Andere: „Es iſt keine Urſache zum Kriege mehr!“ — „Jch ſtand von fern und ſagte kein Wort, denn das Herz in der Bruſt wollte mir vor Leid zer- ſpringen.“ — „Brüder, Freunde, Rothhäute,“ nahm dann White-hawk wieder das Wort — und ſeine Stimme bebte nicht ſo wie das Herz in meiner Bruſt, „Brü- der, ich habe gefehlt und will büßen; ich habe ge- tödtet und will ſterben, wenn ihr es wollt; haltet das Blutgericht über mich und was es befiehlt, will ich thun und leiden.“ Da trat Opiska Toaki, der weiße Raabe, Nanawa der Chippewas, aus dem Kreiſe der Seinen hervor, legte die Hand auf das Haupt White-hawks und ſprach die Worte: — „Du haſt dich ſelbſt der Blutrache überliefert, Sioux, und biſt nun heilig bis zu der Stunde, wo wir dich vor uns fordern werden, damit du durch die Hand des Bluträchers entweder ebenfalls den Tod er- leideſt und ſeine Hand deinen Scalp nimmt, oder du durch würdige Gabe dein Leben einlöſeſt. Der, den du tödteteſt, war mein jüngſter Bruder und da der Vater bereits bei Manitou weilt, bin ich der Blut- rächer des Gemordeten. Jch lade dich daher, White- hawk, zum Tage des nächſten Vollmonds, zu den Hü-

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Zitationshilfe: Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet01_1846/26>, abgerufen am 04.12.2024.