geln am westlichen Ausgange der Prairie, damit du erleidest, was dir zukommt."
-- "Und ich werde kommen," antwortete Whi- te-hawk mit fester Stimme.
-- "Genug und nicht mehr!" nahm Opiska Toaki wieder das Wort, "und nun, Freunde, feiern wir unser Friedensfest weiter, als ob nichts vorge- fallen wäre. Jch habe es gesagt!"
-- "Und was wird jetzt geschehen?" fragte Arnold, als der Wilde abermals in Schweigen ver- sank.
-- "Du warst so lange unter uns und weißt es doch nicht?" antwortete ihm Waupee mit vorwurfs- vollem Tone.
-- "Ein solcher Fall kam während meines Aufent- halts bei euch nicht vor, wie sollte ich es denn wis- sen?" versetzte Arnold.
-- "So will ich es dir sagen, Bleichgesicht: ich muß den Sohn am ersten Tage des Vollmonds aus- liefern, damit die Chippewas ihn tödten, wenn ich ihn nicht durch reiche Gaben auslösen kann. Zu dem Ende suchte ich dich in Nauvoo auf, damit du mir die Hand zur Rettung White-hawks bötest, denn ich bin arm und habe dem Bluträcher nichts zu geben, die Bleichgesichter aber sind reich und haben viele Sa- chen, die den Chippewas schon gefallen könnten."
2 *
geln am weſtlichen Ausgange der Prairie, damit du erleideſt, was dir zukommt.“
— „Und ich werde kommen,“ antwortete Whi- te-hawk mit feſter Stimme.
— „Genug und nicht mehr!“ nahm Opiska Toaki wieder das Wort, „und nun, Freunde, feiern wir unſer Friedensfeſt weiter, als ob nichts vorge- fallen wäre. Jch habe es geſagt!“
— „Und was wird jetzt geſchehen?“ fragte Arnold, als der Wilde abermals in Schweigen ver- ſank.
— „Du warſt ſo lange unter uns und weißt es doch nicht?“ antwortete ihm Waupee mit vorwurfs- vollem Tone.
— „Ein ſolcher Fall kam während meines Aufent- halts bei euch nicht vor, wie ſollte ich es denn wiſ- ſen?“ verſetzte Arnold.
— „So will ich es dir ſagen, Bleichgeſicht: ich muß den Sohn am erſten Tage des Vollmonds aus- liefern, damit die Chippewas ihn tödten, wenn ich ihn nicht durch reiche Gaben auslöſen kann. Zu dem Ende ſuchte ich dich in Nauvoo auf, damit du mir die Hand zur Rettung White-hawks böteſt, denn ich bin arm und habe dem Bluträcher nichts zu geben, die Bleichgeſichter aber ſind reich und haben viele Sa- chen, die den Chippewas ſchon gefallen könnten.“
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geln am weſtlichen Ausgange der Prairie, damit du
erleideſt, was dir zukommt.“
— „Und ich werde kommen,“ antwortete Whi-
te-hawk mit feſter Stimme.
— „Genug und nicht mehr!“ nahm Opiska
Toaki wieder das Wort, „und nun, Freunde, feiern
wir unſer Friedensfeſt weiter, als ob nichts vorge-
fallen wäre. Jch habe es geſagt!“
— „Und was wird jetzt geſchehen?“ fragte
Arnold, als der Wilde abermals in Schweigen ver-
ſank.
— „Du warſt ſo lange unter uns und weißt es
doch nicht?“ antwortete ihm Waupee mit vorwurfs-
vollem Tone.
— „Ein ſolcher Fall kam während meines Aufent-
halts bei euch nicht vor, wie ſollte ich es denn wiſ-
ſen?“ verſetzte Arnold.
— „So will ich es dir ſagen, Bleichgeſicht: ich
muß den Sohn am erſten Tage des Vollmonds aus-
liefern, damit die Chippewas ihn tödten, wenn ich
ihn nicht durch reiche Gaben auslöſen kann. Zu dem
Ende ſuchte ich dich in Nauvoo auf, damit du mir
die Hand zur Rettung White-hawks böteſt, denn ich
bin arm und habe dem Bluträcher nichts zu geben,
die Bleichgeſichter aber ſind reich und haben viele Sa-
chen, die den Chippewas ſchon gefallen könnten.“
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Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet01_1846/27>, abgerufen am 27.07.2024.
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