Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.eines so muthigen jungen Mannes; denn mehr, als Mit diesen, den Jüngling ehrenden Worten bog Waupee, der bis zu diesem Augenblick eine fast eines ſo muthigen jungen Mannes; denn mehr, als Mit dieſen, den Jüngling ehrenden Worten bog Waupee, der bis zu dieſem Augenblick eine faſt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0056" n="48"/> eines ſo muthigen jungen Mannes; denn mehr, als<lb/> du in blutiger Schlacht gekonnt, haſt du dich hier als<lb/> unerſchrockener Mann bewährt. Mein Lob und die<lb/> Bewunderung der Meinen, ich weiß es, machen dich<lb/> nicht beſſer, als du ſchon von Natur biſt; allein mir<lb/> kommt es zu, dich wegen deiner Tugenden zu beloben<lb/> und den Meinen, dir den gerechten Tribut der Be-<lb/> wunderung zu zollen; denn wir wünſchen dich zu un-<lb/> ſerem Freunde zu behalten und würden Viel darum<lb/> geben, dich zu den Unſern zählen zu dürfen. Jch<lb/> habe es geſagt!“</p><lb/> <p>Mit dieſen, den Jüngling ehrenden Worten bog<lb/> ſich der Chippewa-Häuptling zu White-hawk nieder,<lb/> umarmte ihn und drückte den Friedenskuß auf ſeine<lb/> Stirn. Der Jüngling erhob ſich jetzt und kehrte,<lb/> ohne ein Wort zu antworten, zu den Seinen zurück,<lb/> die ihn mit Jubel aufnahmen, ihn umringten und mit<lb/> Lob- und Freudenbezeugungen überhäuften.</p><lb/> <p>Waupee, der bis zu dieſem Augenblick eine faſt<lb/> übermenſchliche Geiſtesſtärke und einen unglaublichen<lb/> Muth an den Tag gelegt hatte, drohte jetzt, wo die<lb/> Gefahr für das Leben des geliebten Sohnes beſeitigt<lb/> war, ſchwach zu werden. Man ſah die Kupferröthe<lb/> auf ſeinem Antlitze einer in’s Bläuliche ſpielenden<lb/> Farbe weichen; er holte tiefe Athemzüge aus der be-<lb/> klemmten Bruſt hervor; er ſchwankte ſogar einen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [48/0056]
eines ſo muthigen jungen Mannes; denn mehr, als
du in blutiger Schlacht gekonnt, haſt du dich hier als
unerſchrockener Mann bewährt. Mein Lob und die
Bewunderung der Meinen, ich weiß es, machen dich
nicht beſſer, als du ſchon von Natur biſt; allein mir
kommt es zu, dich wegen deiner Tugenden zu beloben
und den Meinen, dir den gerechten Tribut der Be-
wunderung zu zollen; denn wir wünſchen dich zu un-
ſerem Freunde zu behalten und würden Viel darum
geben, dich zu den Unſern zählen zu dürfen. Jch
habe es geſagt!“
Mit dieſen, den Jüngling ehrenden Worten bog
ſich der Chippewa-Häuptling zu White-hawk nieder,
umarmte ihn und drückte den Friedenskuß auf ſeine
Stirn. Der Jüngling erhob ſich jetzt und kehrte,
ohne ein Wort zu antworten, zu den Seinen zurück,
die ihn mit Jubel aufnahmen, ihn umringten und mit
Lob- und Freudenbezeugungen überhäuften.
Waupee, der bis zu dieſem Augenblick eine faſt
übermenſchliche Geiſtesſtärke und einen unglaublichen
Muth an den Tag gelegt hatte, drohte jetzt, wo die
Gefahr für das Leben des geliebten Sohnes beſeitigt
war, ſchwach zu werden. Man ſah die Kupferröthe
auf ſeinem Antlitze einer in’s Bläuliche ſpielenden
Farbe weichen; er holte tiefe Athemzüge aus der be-
klemmten Bruſt hervor; er ſchwankte ſogar einen
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