Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.wieder eingesetzt in ihrer Mitte, daß oft der Gedanke Aber wir sind durch unsichtbare und zugleich Es ist in der That nicht so leicht, als Mancher Arnolds Leben unter den Sioux, die ihn, wenn- wieder eingeſetzt in ihrer Mitte, daß oft der Gedanke Aber wir ſind durch unſichtbare und zugleich Es iſt in der That nicht ſo leicht, als Mancher Arnolds Leben unter den Sioux, die ihn, wenn- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0063" n="55"/> wieder eingeſetzt in ihrer Mitte, daß oft der Gedanke<lb/> in ihm emporkeimte, ſich unter ihnen anzuſiedeln und<lb/> ſein Leben unter ihnen zu beſchließen.</p><lb/> <p>Aber wir ſind durch unſichtbare und zugleich<lb/> mächtige Bande an die Civiliſation geknüpft und füh-<lb/> len ſie allemal ſtraff wieder angezogen, ſo wie wir<lb/> den Verſuch machen oder nur den Gedanken hegen,<lb/> uns ihnen entziehen zu wollen, ſo daß wir erſchrocken<lb/> davor zurückbeben, auf immer mit dem Gewohntge-<lb/> wordenen zu brechen.</p><lb/> <p>Es iſt in der That nicht ſo leicht, als Mancher<lb/> ſich vielleicht vorſtellen mag, allen den Bedürfniſſen<lb/> zu entſagen, mit denen die Civiliſation uns von der<lb/> Geburt an, wie mit einem Netze, umſponnen hat und<lb/> wir werden uns erſt des Werthes, den ſie in der<lb/> That durch lange Gewohnheit für uns gewonnen ha-<lb/> ben, in dem Augenblick bewußt, wo wir auf dem<lb/> Punkte ſtehen, ihnen zu entſagen. Der Naturzuſtand<lb/> iſt das für uns verlorene Paradies, und auch die er-<lb/> ſten Menſchen würden nicht in das ihrige haben zu-<lb/> rückkehren können, ſelbſt wenn es ihnen geöffnet ge-<lb/> worden wäre: ſie hatten bereits die große Welt mit<lb/> ihren Blicken umfaßt und die Beſchränkung in der<lb/> kleinen, wenngleich noch ſo ſchönen, würde ihnen<lb/> nicht mehr genügt haben.</p><lb/> <p>Arnolds Leben unter den Sioux, die ihn, wenn-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [55/0063]
wieder eingeſetzt in ihrer Mitte, daß oft der Gedanke
in ihm emporkeimte, ſich unter ihnen anzuſiedeln und
ſein Leben unter ihnen zu beſchließen.
Aber wir ſind durch unſichtbare und zugleich
mächtige Bande an die Civiliſation geknüpft und füh-
len ſie allemal ſtraff wieder angezogen, ſo wie wir
den Verſuch machen oder nur den Gedanken hegen,
uns ihnen entziehen zu wollen, ſo daß wir erſchrocken
davor zurückbeben, auf immer mit dem Gewohntge-
wordenen zu brechen.
Es iſt in der That nicht ſo leicht, als Mancher
ſich vielleicht vorſtellen mag, allen den Bedürfniſſen
zu entſagen, mit denen die Civiliſation uns von der
Geburt an, wie mit einem Netze, umſponnen hat und
wir werden uns erſt des Werthes, den ſie in der
That durch lange Gewohnheit für uns gewonnen ha-
ben, in dem Augenblick bewußt, wo wir auf dem
Punkte ſtehen, ihnen zu entſagen. Der Naturzuſtand
iſt das für uns verlorene Paradies, und auch die er-
ſten Menſchen würden nicht in das ihrige haben zu-
rückkehren können, ſelbſt wenn es ihnen geöffnet ge-
worden wäre: ſie hatten bereits die große Welt mit
ihren Blicken umfaßt und die Beſchränkung in der
kleinen, wenngleich noch ſo ſchönen, würde ihnen
nicht mehr genügt haben.
Arnolds Leben unter den Sioux, die ihn, wenn-
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