Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.ausreichen wollte. Es wurde also eine Art von Prie- Nachdem die Zahl der Mormons bis zu einigen Jndeß verstießen diese Gesetze doch in manchen Joe Smith sah als ein kluger Mann ein, daß 5 *
ausreichen wollte. Es wurde alſo eine Art von Prie- Nachdem die Zahl der Mormons bis zu einigen Jndeß verſtießen dieſe Geſetze doch in manchen Joe Smith ſah als ein kluger Mann ein, daß 5 *
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0075" n="67"/> ausreichen wollte. Es wurde alſo eine Art von Prie-<lb/> ſterſchaft aus der Schaar der Auserwählten errichtet,<lb/> die nicht nur den Gottesdienſt im Tempel verrichten,<lb/> ſondern auch die ſich von allen Seiten herbeidrän-<lb/> genden Aſpiranten unterrichten und aufnehmen muß-<lb/> ten, während Joe Smith ſich nur noch dazu hergab,<lb/> den Neuaufgenommenen den Segen durch den Weihe-<lb/> kuß zu geben.</p><lb/> <p>Nachdem die Zahl der Mormons bis zu einigen<lb/> Tauſenden herangewachſen war, machte ſich der Prophet<lb/> auch zum Geſetzgeber ſeiner Anhänger und da er jetzt<lb/> eine unumſchränkte Gewalt über ſie ausübte, nahmen<lb/> ſie willig die von ihm entworfenen Statuten an, die<lb/> in der That auch von Urtheil und Weisheit zeugten,<lb/> denn Klugheit und Erfahrung konnte man dieſem<lb/> Manne nicht abſprechen.</p><lb/> <p>Jndeß verſtießen dieſe Geſetze doch in manchen<lb/> Punkten gegen die im Staate Ohio bereits geltenden<lb/> und dadurch entſtanden nicht ſelten arge Conflicte.<lb/> Die ſich zu andern Secten Bekennenden fingen zugleich<lb/> Streitigkeiten mit den Mormons an, in denen letztere<lb/> in der Regel unterlagen, da ſie die Schwächeren wa-<lb/> ren und Erſtere obendrein die im Lande geltenden Ge-<lb/> ſetze und meiſt auch die Behörden für ſich hatten.</p><lb/> <p>Joe Smith ſah als ein kluger Mann ein, daß<lb/> unter dieſen Verhältniſſen der Boden unter ſeinen<lb/> <fw place="bottom" type="sig">5 *</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [67/0075]
ausreichen wollte. Es wurde alſo eine Art von Prie-
ſterſchaft aus der Schaar der Auserwählten errichtet,
die nicht nur den Gottesdienſt im Tempel verrichten,
ſondern auch die ſich von allen Seiten herbeidrän-
genden Aſpiranten unterrichten und aufnehmen muß-
ten, während Joe Smith ſich nur noch dazu hergab,
den Neuaufgenommenen den Segen durch den Weihe-
kuß zu geben.
Nachdem die Zahl der Mormons bis zu einigen
Tauſenden herangewachſen war, machte ſich der Prophet
auch zum Geſetzgeber ſeiner Anhänger und da er jetzt
eine unumſchränkte Gewalt über ſie ausübte, nahmen
ſie willig die von ihm entworfenen Statuten an, die
in der That auch von Urtheil und Weisheit zeugten,
denn Klugheit und Erfahrung konnte man dieſem
Manne nicht abſprechen.
Jndeß verſtießen dieſe Geſetze doch in manchen
Punkten gegen die im Staate Ohio bereits geltenden
und dadurch entſtanden nicht ſelten arge Conflicte.
Die ſich zu andern Secten Bekennenden fingen zugleich
Streitigkeiten mit den Mormons an, in denen letztere
in der Regel unterlagen, da ſie die Schwächeren wa-
ren und Erſtere obendrein die im Lande geltenden Ge-
ſetze und meiſt auch die Behörden für ſich hatten.
Joe Smith ſah als ein kluger Mann ein, daß
unter dieſen Verhältniſſen der Boden unter ſeinen
5 *
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |