Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.goldene Bibel auf einem Altare vom köstlichsten Mar- Mormon kann werden, und zwar ohne daß er An der Hinterseite des Tempels erblickt man ei- goldene Bibel auf einem Altare vom köſtlichſten Mar- Mormon kann werden, und zwar ohne daß er An der Hinterſeite des Tempels erblickt man ei- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0080" n="72"/> goldene Bibel auf einem Altare vom köſtlichſten Mar-<lb/> mor aufbewahrt wird. Schöne, ſchlanke Säulen tra-<lb/> gen die Kuppel des Tempels, aus der durch eine mit<lb/> Glas bedeckte Oeffnung das Licht einſtrömt; andere<lb/> Fenſter giebt es nicht in dieſem Gebäude, außer in<lb/> dem für den Aufenthalt des Propheten beſtimmten<lb/> Anbau.</p><lb/> <p>Mormon kann werden, und zwar ohne daß er<lb/> eine Ahnung davon hat, wer ſich auch nicht zu der<lb/> Secte bekennt, und zwar dadurch, daß ſich ein wirk-<lb/> liches Mitglied derſelben im Namen der Perſon noch-<lb/> mals taufen läßt, der er gern die Glückſeligkeit ver-<lb/> ſchaffen möchte, zu dem Bunde zu gehören, der ihn<lb/> ſelbſt ſo glücklich macht; ja, dieſe Wohlthat — wenn<lb/> es eine iſt — darf ſelbſt auf Verſtorbene ausgedehnt<lb/> werden und ſo iſt dieſe Ehre, lange nach ihrem Tode,<lb/> Waſhington und Jafferis zu Theil geworden.</p><lb/> <p>An der Hinterſeite des Tempels erblickt man ei-<lb/> nen von hohen Mauern eingefaßten, überaus ſchönen<lb/> Garten, mit Lauben, Baumgängen, Blumenbeeten und<lb/> Bosquets. Er wird in ſeiner vollen Breite von ei-<lb/> nem Bache durchſchnitten, über den ſich eine hübſche<lb/> Brücke wölbt, und das ſilberhelle, munter dahin-<lb/> fließende Waſſer verleiht dieſem Orte einen ganz be-<lb/> ſonderen Reiz. Trotz dem aber hat der Garten et-<lb/> was Trauriges: er iſt nicht durch Menſchen belebt<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [72/0080]
goldene Bibel auf einem Altare vom köſtlichſten Mar-
mor aufbewahrt wird. Schöne, ſchlanke Säulen tra-
gen die Kuppel des Tempels, aus der durch eine mit
Glas bedeckte Oeffnung das Licht einſtrömt; andere
Fenſter giebt es nicht in dieſem Gebäude, außer in
dem für den Aufenthalt des Propheten beſtimmten
Anbau.
Mormon kann werden, und zwar ohne daß er
eine Ahnung davon hat, wer ſich auch nicht zu der
Secte bekennt, und zwar dadurch, daß ſich ein wirk-
liches Mitglied derſelben im Namen der Perſon noch-
mals taufen läßt, der er gern die Glückſeligkeit ver-
ſchaffen möchte, zu dem Bunde zu gehören, der ihn
ſelbſt ſo glücklich macht; ja, dieſe Wohlthat — wenn
es eine iſt — darf ſelbſt auf Verſtorbene ausgedehnt
werden und ſo iſt dieſe Ehre, lange nach ihrem Tode,
Waſhington und Jafferis zu Theil geworden.
An der Hinterſeite des Tempels erblickt man ei-
nen von hohen Mauern eingefaßten, überaus ſchönen
Garten, mit Lauben, Baumgängen, Blumenbeeten und
Bosquets. Er wird in ſeiner vollen Breite von ei-
nem Bache durchſchnitten, über den ſich eine hübſche
Brücke wölbt, und das ſilberhelle, munter dahin-
fließende Waſſer verleiht dieſem Orte einen ganz be-
ſonderen Reiz. Trotz dem aber hat der Garten et-
was Trauriges: er iſt nicht durch Menſchen belebt
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