Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 2. Jena, 1846.untersuchte auf's Neu den Puls, den er eine ziemlich -- "Man hat viel zu lange gezögert, einen Er hielt inne und griff wieder nach der Hand -- "Sie fürchten ...?" fragte ich und die -- "Daß es bald zu spät gewesen wäre, noch Brigitte kehrte jetzt mit der Arzenei zurück und Von dem Augenblick an -- und, o Entsetzen! unterſuchte auf’s Neu den Puls, den er eine ziemlich — „Man hat viel zu lange gezögert, einen Er hielt inne und griff wieder nach der Hand — „Sie fürchten ...?“ fragte ich und die — „Daß es bald zu ſpät geweſen wäre, noch Brigitte kehrte jetzt mit der Arzenei zurück und Von dem Augenblick an — und, o Entſetzen! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0113" n="107"/> unterſuchte auf’s Neu den Puls, den er eine ziemlich<lb/> lange Zeit zwiſchen ſeinen Fingern hielt.</p><lb/> <p>— „Man hat viel zu lange gezögert, einen<lb/> Arzt zu rufen,“ nahm Braun dann wieder das<lb/> Wort; „das Fieber hat einen ſo heftigen Character<lb/> angenommen, daß ......“</p><lb/> <p>Er hielt inne und griff wieder nach der Hand<lb/> des Kranken.</p><lb/> <p>— „Sie fürchten ...?“ fragte ich und die<lb/> Worte, welche ich hinzufügen wollte, erſtarben mir<lb/> auf den Lippen.</p><lb/> <p>— „Daß es bald zu ſpät geweſen wäre, noch<lb/> Hülfe herbeizurufen,“ ſagte er, als er an meinem<lb/> Erbleichen abnahm, wie ſehr er mich erſchreckt hatte.<lb/> „Doch hoffen Sie,“ fügte er hinzu: „noch ſcheint mir<lb/> Rettung möglich.“</p><lb/> <p>Brigitte kehrte jetzt mit der Arzenei zurück und<lb/> Braun gab dem Kranken ſelbſt davon ein, erneuerte<lb/> ſeine Vorſchriften, wie derſelbe von uns behandelt<lb/> werden ſollte und entfernte ſich dann, nachdem er noch<lb/> einen Blick auf mich geworfen hatte, der jede Fieber<lb/> an mir erbeben machte.</p><lb/> <p>Von dem Augenblick an — und, o Entſetzen!<lb/> bis zu meinem Ende wird es ſo bleiben, — hatte ich<lb/> keinen andern Gedanken, als an dieſen Mann, keinen<lb/> andern Wunſch, keine Hoffnung mehr, als ihn zu<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [107/0113]
unterſuchte auf’s Neu den Puls, den er eine ziemlich
lange Zeit zwiſchen ſeinen Fingern hielt.
— „Man hat viel zu lange gezögert, einen
Arzt zu rufen,“ nahm Braun dann wieder das
Wort; „das Fieber hat einen ſo heftigen Character
angenommen, daß ......“
Er hielt inne und griff wieder nach der Hand
des Kranken.
— „Sie fürchten ...?“ fragte ich und die
Worte, welche ich hinzufügen wollte, erſtarben mir
auf den Lippen.
— „Daß es bald zu ſpät geweſen wäre, noch
Hülfe herbeizurufen,“ ſagte er, als er an meinem
Erbleichen abnahm, wie ſehr er mich erſchreckt hatte.
„Doch hoffen Sie,“ fügte er hinzu: „noch ſcheint mir
Rettung möglich.“
Brigitte kehrte jetzt mit der Arzenei zurück und
Braun gab dem Kranken ſelbſt davon ein, erneuerte
ſeine Vorſchriften, wie derſelbe von uns behandelt
werden ſollte und entfernte ſich dann, nachdem er noch
einen Blick auf mich geworfen hatte, der jede Fieber
an mir erbeben machte.
Von dem Augenblick an — und, o Entſetzen!
bis zu meinem Ende wird es ſo bleiben, — hatte ich
keinen andern Gedanken, als an dieſen Mann, keinen
andern Wunſch, keine Hoffnung mehr, als ihn zu
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