Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 2. Jena, 1846.Denn in dem Theile derselben, worin er sich befand, Seine angenehme und behagliche Stimmung wurde Vor den Verfolgungen Smiths glaubte er sich Denn in dem Theile derſelben, worin er ſich befand, Seine angenehme und behagliche Stimmung wurde Vor den Verfolgungen Smiths glaubte er ſich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0205" n="199"/> Denn in dem Theile derſelben, worin er ſich befand,<lb/> hatte nicht ſchon jeder Fußbreit Erde ſeinen Herrn,<lb/> wie in Europa, und ſich König der Wüſte zu dünken,<lb/> ſtand Jedem frei.</p><lb/> <p>Seine angenehme und behagliche Stimmung wurde<lb/> noch durch den Gedanken erhöht, daß es ihm gelun-<lb/> gen ſei, einen ſo verſchmitzten und gewaltigen Men-<lb/> ſchen, wie es der Prophet war, überliſtet und zu-<lb/> gleich tief gedemüthigt zu haben: er, der ſeither die<lb/> ihn umgebenden Menſchen zu willigen Sclaven zu ma-<lb/> chen gewußt hatte; er, der die Verhältniſſe beherrſchte,<lb/> weil er Herr ſeiner ſelbſt war, er hatte die Segel<lb/> vor einem noch ſo jungen Manne ſtreichen und ſich<lb/> dem Willen deſſelben in Demuth fügen müſſen! Mit<lb/> Vergnügen ſtellte Arnold ſich die Beſchämung Joe’s<lb/> beim Andenken an das zwiſchen ihnen Vorgefallene<lb/> vor und an die Achtung, die er einem Manne abge-<lb/> zwungen, der ſonſt Nichts mehr achtete.</p><lb/> <p>Vor den Verfolgungen Smiths glaubte er ſich<lb/> geſichert, da dieſer die Nutzloſigkeit derſelben einſehen<lb/> mußte, er auch entſchloſſen war, Jllinois, in dem<lb/> die Mormons bereits eine ſo bedeutende Rolle ſpiel-<lb/> ten, für immer zu verlaſſen. Dazu bot ſich ihm durch<lb/> die an ihn ergangene Einladung des Gouverneurs von<lb/> Miſſouri die beſte Gelegenheit jetzt dar, und durch<lb/> den mitgenommenen Brief Sir John Boggs an ihn<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [199/0205]
Denn in dem Theile derſelben, worin er ſich befand,
hatte nicht ſchon jeder Fußbreit Erde ſeinen Herrn,
wie in Europa, und ſich König der Wüſte zu dünken,
ſtand Jedem frei.
Seine angenehme und behagliche Stimmung wurde
noch durch den Gedanken erhöht, daß es ihm gelun-
gen ſei, einen ſo verſchmitzten und gewaltigen Men-
ſchen, wie es der Prophet war, überliſtet und zu-
gleich tief gedemüthigt zu haben: er, der ſeither die
ihn umgebenden Menſchen zu willigen Sclaven zu ma-
chen gewußt hatte; er, der die Verhältniſſe beherrſchte,
weil er Herr ſeiner ſelbſt war, er hatte die Segel
vor einem noch ſo jungen Manne ſtreichen und ſich
dem Willen deſſelben in Demuth fügen müſſen! Mit
Vergnügen ſtellte Arnold ſich die Beſchämung Joe’s
beim Andenken an das zwiſchen ihnen Vorgefallene
vor und an die Achtung, die er einem Manne abge-
zwungen, der ſonſt Nichts mehr achtete.
Vor den Verfolgungen Smiths glaubte er ſich
geſichert, da dieſer die Nutzloſigkeit derſelben einſehen
mußte, er auch entſchloſſen war, Jllinois, in dem
die Mormons bereits eine ſo bedeutende Rolle ſpiel-
ten, für immer zu verlaſſen. Dazu bot ſich ihm durch
die an ihn ergangene Einladung des Gouverneurs von
Miſſouri die beſte Gelegenheit jetzt dar, und durch
den mitgenommenen Brief Sir John Boggs an ihn
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